von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main
Die Kiesgrube der Fa.
Volz und Herbert zwsichen Dettingen und Hörstein: links am
07.04.2002 und 24.12.2015
Die Kiesgrube der Fa.
Weber (Miltenberger Industriewerk)
Sand- und Kieswerke Fritz Weber GmbH & Co. Werk Großostheim.
aufgenommen am 30.04.2011
Wichtiger Hinweis:
Vorsicht an Wänden und Schüttkegeln, denn sie können plötzlich
rutschen. Auch an den Absetzteichen für das Wasser besteht die
Gefahr, dass man im Schlamm einsinkt!
Leider wurde in diesen Kiesgruben die Aufbereitung so gebaut, so
dass man nach der Aufgabe das Material durch den Brecher laufen
lässt, so dass keine ungebrochenen Überkornhalden mehr entstehen.
Für den Sammler von Mainschottern bedeutet dies, dass man nur im
Bereich der Wände ungebrochene Kieselsteine sehen kann.
Zusammenfassung
In den meist flächenreichen Kiesgruben können bei entsprechenden
Verhältnissen die vielflätigen Gesteine, Fossilien und Mineralien
in unterschiedlich großen Stücken gefunden werden, die oberhalb
der Lage vom Main und seinen Nebenflüssen aufgenommen und hier
mehr oder weniger gerundet und zerkleinert abgelagert wurden.
Lage
Kies- und Sandgruben gibt es von Wertheim dem Main folgend bis
nach Mainz, besonders in der Nähe der Ortschaften Miltenberg,
Obernau, Großostheim, Niedernberg, Stockstadt, Kleinostheim,
Mainhausen, Babenhausen, Alzenau, Langen, Frankfurt, ......
Hier sollen bespielhaft zwei der vielen Kiesgruben aufgeführt
werden:
Geologie
Unter einer geringmächtigen Bodenbedeckung von ca. 0,5 - 4 m
beginnt ein lehmiger, sehr zäher Kies, der nach 1,5 m in den
gewünschten ton- und lehmfreien Kies übergeht. Der
Grundwasserspiegel liegt innerhalb der Mainniederungen bei ca. 3-4
m unter der Geländeoberfläche. Diese pleistozänen Ablagerungen des
Maines aus wechsellagernden Sanden und Kiesen, oft schräg
geschichtet, sind hier ca. 6-7 m mächtig:
aufgenommen am 19.08.2008
Unter ihnen folgen pliozäne Tone und Sande, leicht erkennbar an
der gelblichen bis grauen Färbung und an der darin vorkommenden
Braunkohle (Lignit). Stellenweise wurden auch so große Holzmengen
sedimentiert, so dass diese als Braunkohlen-Lagerstätten abgebaut
wurden. Ein Teil der Seen zwischen den Ortschaften Großwelzheim,
Kahl, Alzenau und Großkrotzenburg sind dabei entstanden. Die Kohle
wurde im Kraftwerk des RWE bei Großwelzheim verstromt. Infolge der
Kleinheit der Vorkommen und der strukturellen Verhältnisse
(Trinkwassergewinnung, Überbauung, forstliche Nutzung usw.) ist
ein Abbau der noch vorhandenen Vorräte realitätsfern.
Infolge der gestiegenen Niederschläge ist der Grundwasserspiegel
in den letzten Jahren um etwa 1 m angestiegen.
Historie der
Fa. Volz
Die Gewinnung von Sand und Kies hat in der Region lange Tradition.
Früher wurde das Material von Hand gewonnen und mit Pferdewagen
abgefahren. Später wurde mit Baggern und LKW, dann in großen
Anlagen mit Schwimmbaggern und Förderbändern gearbeitet, wobei das
Gestein auch gesiebt und gewaschen wird. Die meist mit Grundwasser
gefüllten Seen wurden lange Jahre als Müllkippen genutzt,
teilweise aber auch zur Schwimmbädern eingerichtet. Auch finden
sich Mehrfachnutzungen, z. B. für Freizeitangler, Windsurfer usw.
Die Kiesgrube der Fa. Volz und Herbert in Hörstein wurde ca. 1990
begonnen, nachdem sich der Betrieb in Kahl nicht mehr ausdehnen
konnte. Man kann aber insgesamt auf eine 100 jährige Tradition
zurückblicken. Die Firma produziert und liefert Sand, Kies, Böden
für den Gartenbau, Recycling-Materialien - z. B. für den Wegebau,
Schotter, Brechsande und Steine für die Gartengestaltung. Seit dem
Sommer 2008 auch einen Fertigbeton bereits ab 150 kg für
Selbstabholer, wenn man beispielsweise eine Gartenmauer oder einen
Weg damit befestigen will.
Die Betonmischanlage für Fertigbeton in kleinen Mengen am
26.07.2008
Mineralien und
Gesteine
Der Kies besteht im Bereich der Überkornhalden (siehe Bild unten)
aus folgenden Bestandteilen, wobei der Buntsandstein bei weitem
überwiegt (ca. 60-70%):
Überkornhalden der Kiesgrube, rechts am 15.12.2007 in der
winterliechen Nachmittagssonne
Die Korngröße reicht vom Ton über Sand bis zu mehreren Tonnen schweren Driftblöcken aus Sandstein, Diorit, verkieselter Zechstein-Dolomit und Gneis, die in die Gartengestaltung in der Umgebung der Kiesgruben Verwendung finden.
Die Fundmöglichkeiten sind nach längeren Regenperioden am besten.
Es lohnt sich in der Regel nur die Geröllhalden abzusuchen, da
hier das Überkorn vor dem Brechen zwischengelagert wird.
Basaltisches Gestein mit reichlich Olivin, der heraus gewittert die Pockennarbige Oberfläche erzeugt. Das Stück stammt vermutlich aus der Heldburger Gangschar. Gefunden 1969 in den Mainschottern bei Dettingen, als der Main begradigt wurde, Bildbreite 9 cm |
Gut gerundeter und gebänderter Quarzit (metamorph) aus dem Mainbett beim Ausbaggern der Flussrinne gewonnen und in Dettingen 1971 aufgesammelt, Bildbeite 11 cm |
Der "Kieselstein" schlechthin: Abgerollte Quarze mit einem hohen Rundungsgrad aus dem Flussbett des Mains und 1971 Mainufer bei Dettingen aufgelesen. Der Ursprung ist der Spessart, der Odenwald und die Kristallingebiete am Oberlauf des Mains, also Frankenwald, Fichtelgebirge oder Oberpfälzer Wald, Bildbreite 12 cm |
Toniger Sandstein unbekannter Herkunft aus dem Mainschotter von Dettingen und gefunden 1969. Hier zeigt es sich, dass man ohne mikroskopischen Befund nicht entscheiden kann, ob das Gestein aus der Natur stammt oder einen anthropogenen Hintergrund hat, Bildbreite 10 cm |
Ungewöhnlicher Flint (Feuerstein) mit einer weißlichen Verwitterungsrinde; gefunden 1971 in der ehemaligen Kiesgrube Schultz zwischen Dettingen und Kleinostheim, Bildbreite 9 cm |
Relativ großer, gut gerundeter Kieselstein aus einem grauen Quarz-Geröll. Das Stück stammt sicher aus dem Spessart (oder Odenwald), gefunden 1974 in der ehemaligen Kiesgrube W. RACHOR zwischen Kleinostheim und Dettingen, Bildbreite 15 cm |
Quarzit als verkieselter Zechstein-Dolomit aus der ehemaligen Kiesgrube Schultz zwischen Dettingen und Kleinostheim. Das größere Stück wurde hier 1974 gefunden, Bildbreite 13 cm |
Gut gerundeter Amphibolit aus dem Kristallin des Spessarts (oder Odenwalds) aus der ehemaligen Kiesgrube der Fa. Wilhellm RACHOR zwischen Dettingen und Kleinostheim, Bildbreite 10 cm |
Gut abgerollte, verschiedenfarbige Quarz-gerölle aus der Kiesgrube W. Rachor in Kleinostheim. Solche Quarze sind sehr betsändig und können über mehrerehundert Kilometer in einem Fluss transportiert werden. Die aus dem Main findet man, wenn auch dann kleiner, noch in Holland, Bildbreite 11 cm |
Vulkanisches, basaltisches Gestein mit einer ganz typischen Verwitterungsrinde und den Grübchen wo die leicht zersetzlichen Olivin-Körner fehlen. Solche Gesteine kommen auch aus der Oberpfalz zu uns. Gefunden 1973 im Kies der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim, Bildbreite 12 cm |
Rissiger, gut gerundeter Gneis, vermutlich aus dem Spessart-Kristallin (Rotgneis-Komplex) mit einem gering mächtigen Quarz-Gang (rechts am Stück zu sehen) aus der Kiesgrube RACHOR zwischen Dettingen und Kleinostheim; gefunden 1974, Bildbreite 8 cm |
Geröll auf weißem Quarz mit reichlich dünnnadeligen Turmalin-Kristallen (Schörl) aus dem Kristallin des Spessarts. Solche Gesteine kommen um Aschaffenburg vor. Ausgelesen 1987 aus dem Überkorn der Kiesgrube Volz & Herbert zwischen Hörstein und Dettingen, Bildbreite 9 cm |
Ein ganz seltenes und auffallendes Gestein: Granat-Amphibolit mit unbekannter Herkunft. Das Geröll wurde 1975 aus dem Überkorn der Kiesgrube Rachor zwischen Dettingen und Kleinostheim aufgelesen, Bildbreite 10 cm |
Eine Brekzie mit einer kalkigen Bindung, sehr wahrscheinlich aus den Kalkgebieten mainaufwärts oberhalb von Marktheidenfeld. Gefunden 1971 in der Kiesgrube Rachor nördlich von Kleinostheim, Bildbreite 11 cm |
Ein nicht bekanntes, kieseliges Gestein mit zahlrichen Klüften, in denen sich schwarzes Manganoxid abgeschieden hat. Gefunden 1972 im Kies der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim. Hier ist es nicht möglich, eine Herkunft im Main-Einzugsgebiet anzugeben, Bildbreite 8 cm |
Zwei Kieselschwämme als verkieselte Fossilien aus dem Kalkstein den Kalkvorkommen im Main-Einzugsgebiet oberhalb von Wertheim. Diese hartenFossilien sind meist länglich und besitzen eine achsiale Bohrung, die oft leichter verwittert und so ein Loch hinterlässt. Die Gesteinsaufbau ist - dort wo man es erkennen kann - schwammig, wie man in dem rechten, weißen Stück sehen kann. Gefunden 1972 in der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim, Bildbreite 10 cm |
Ortstein. Eine durch Eisenhydroxide erzeugte, harte Verkittung des örtlichen Kieses, meist an der (früheren) Grenze zwischen Grundwasser und der Atmosphäre und damit die Grenze zwischen dem reduzierenden Grundwasser und der oxidierenden Luft. 1973 gefunden im Kies der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim. Das Stück wurde zum Erhalt mit einem Kunststoff gefestigt, Bildbreite 10 cm |
Eine andere Art des "Kugelsandsteins", bei dem im Sandstein (hier kieselige) Konkretionen gebildet wurden, die etwas härter sind als der normale Sandstein, und so etwas hervorstehend heraus präpariert werden. Gefunden 1972 im Kies der Kiesgrube Rachor südlich von Dettingen, Bildbreite 9 cm |
Gangfömige, pegmatoide Masse aus reichliche Muskovit, Quarz und etwas Feldspat ohne akzessorische Mineralien wie Turmalin. Das Stück stammt aus der Mömbris-Formation des Spessarts und wurde 1971 in der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim gefunden, Bildbreite 11 cm |
Bänder von Eisenhydroxid (Goethit) im Sandstein des Buntsandsteins aus Spessart oder Odenwald, gefunden 1971 in der Kiesgrube Rachor bei Kleinostheim, Bildbreite 8 cm |
Bröseliger Rhyolith (Quarz-Porphyr) welches man dem Vorkommen von Sailauf zuordnen kann. Gefunden 1971 in der Kiesgrube der Fa. Rachor nördlich von Kleinostheim, Bildbreite 10 cm |
Außergewöhnlich großes Stück eines Kieselschiefers aus dem Mainschotter von Großostheim, gefunden 2016. Diese markanten Gesteine mit der auffallenden Kombination aus schwarzem Gestein mit weißen Adern sind Bestandteil aller jungen Mainschotter (Leitgeröll). Bildbreite 20 cm |
Flaches Stück eines Radiolarit (anderer Name für Kieselschiefer) mit weißen Rissfüllungen aus Quarz aus der Kiesgrube Weber in Großostheim, gefunden 2019. Unter dem Mikroskop in einem Dünnschliff hat man grundsätzlich die Möglichkeit noch Radiolarien zu sehen. Die schwarze Farbe des Gesteins resultiert aus dem Gehalt an organischem Kohlenstoff Bildbreite 12 cm |
Lydit (anderer Name für Kieselschiefer) aus dem Main-Schotter, angeschliffen und poliert. Man sieht darin die sehr kleinstückigeZerlegung des Gesteins und die Ausfüllung durch weißen Quarz, gefunden 1999 in der Kiesgrube der Fa. Volz & Herbert zwischen Hörstein und Dettingen, Bildbreite 10 cm |
Kalkoolith (auch als "Rogenstein" bezeichnet) als Geröll aus der Kiesgrube Volz & Herbert; gefunden 2019, Bildbreite 9 cm |
Von außen ein Kieselholz, aber innen gar nicht nach einem Holz aussehend. Es handelt sich um Prototaxites, einem merkwürdigen Gewächs aus dem Devon. Hier stellt sich die Frage nach der Herkunft, denn im heutigen Einzugsgebiet des Mains gibt es kein terrestrisches Devon. Bildbreite 7 mm |
![]() Aus einem Schwermineralkonzentrat stammt dieses 0,1 mm große, runde braune Korn von Monazit-(La). Der U-Gehalt liegt unter der Nachweisgrenze des Analyse-Verfahrens. Die anderen Körnchen sind Zirkon und ein schwarzer Ilmenit; Bildbreite 1 mm. |
Grundsätzlich könnte man alle Gesteine aus dem Einzugsgebiet des
Mains oderhalb der jeweiligen Fundstelle finden - theoretisch. In
der Praxis reduzieren sich die Funde auf relativ wenige Gesteine,
die aufgrund der Eigenschaften einen mehr oder minder langen
Transport überstehen. Weiche Gesteine werden zerrieben (Löss,
Kalksinter, Marmor, Baryt, ...), andere sind zu selten (durch die
"Verdünnung" mit den anderen Gesteinen; hier wären der Eklogit,
Spessartit, usw. anzuführen), kommen natürlich kaum in kleinen
Stücken vor (Diorit, ...) oder werden leicht aufgelöst (Gips,
...), so dass sie im Geröllspektrum fehlen.
Beispiel für ein Gestein, welches bisher noch nicht am Untermain
aufgefunden wurde:
Auffallend schwerer Eklogit aus grünem Omphacit (Klinopyroxen) und
braunrotem Granat (Pyrop) von der Fundstelle Silberbach bei
Konradsreuth bei Hof (Typlokalität für Omphacit), gefunden von
Karlheinz GERL, Oberkotzau;
Bildbreite 9 cm.
Gold
Wäscht man eine größere Masse an Sand und Kies durch, so erhält
man die dunkle Schwermineralfraktion aus Hämatit, Magneit,
Ilmenit, Granat, Staurolith und anderen Mineralien. Das Verfahren
ist sehr anstrengend, kann im Winter nicht ausgeführt werden und
die Ausbeute liegt im Bereich von µg.
Darunter auch etwas gediegen Gold, wie im Bild rechts zu sehen
ist. Die Flitter sind nur 0,1 mm groß!.
Der Gehalt ist sehr klein und hat selbst im Mittelalter nicht für
ein Waschen ausgereicht. Details zu dem Goldfund können Sie hier nachlesen.
aufgenommen am 01.06.2008
Das Gold kommt wahrscheinlich aus dem Fichtelgebirge; hier ist die
Korngröße deutlich größer (Sammlung A. MOHRHARD, Aschaffenburg).
Wer sich über die Herkunft des Goldes informieren will, dem sei
das Goldmuseum in Goldkronach bei Bayreuth wärmstens empfohlen.
Links ist das alte
Forstgebäude zu sehen, in dem das Museum eingerichtet wurde.
Rechts sieht man eine Lupe vor einem Stück Quarz, in dem etwas von
dem mm-großen
Gold als Berggold zu sehen ist.
aufgenommen am 28.12.2008
Es ist am Oberlauf des Mains Gold in Gramm-Mengen Gold gefunden
bzw. gewaschen worden, dass man daraus Medaillen geprägt hat:
2020 wurden 60 Medaillen mit einem Gewicht von etwa 5,5 g geprägt,
so dass das etwas mehr als ein früheren
Dukat entspricht (~3,5 g). Der Feingehalt beträgt 920, was 92,05 %
Au entspricht. Weiter sind 7,26 % Ag, 0,030 % Pd
und 0,011 Pt enthalten. Die restlichen 0,649 % sind wahrscheinlich
Cu, Fe und andere Elemente wie Hg, die nicht
analysiert wurden. Der Durchmesser liegt bei 22,3 mm und die Dicke
bei 1 mm. Die Stempel wurden von Victor
HUSTER aus Baden-Baden gestaltet.
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gesellschaftspolitiches Buch über den Rohstoff Sand, aber die
deutsche Übersetzung krankt daran, dass kein Geo- oder/und
Mineraloge lektoriert hat; es sind zahlreiche Fehler enthalten,
die vermutlich bereits im amerikanischen Original enthalten sind
und dann noch weitere "Übersetzungsfehler", die aufgrund der
Fachfremdheit eingebaut wurden)
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LORENZ, J. mit Beiträgen von M. OKRUSCH, G. GEYER, J. JUNG, G.
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Spessartin, Spessartit und Buntsandstein – eine umfassende
Geologie und Mineralogie des Spessarts. Geographische,
geologische, petrographische, mineralogische und bergbaukundliche
Einsichten in ein deutsches Mittelgebirge.- s. S. 767ff.
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Ortsteine, Raseneisensteine, Lösskindel, Hornsteine, Ooide.- in
LORENZ, J. A. & der Naturwissenschaftliche Verein
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Konkretionen, Renn- und Hochöfen.- Nachrichten des
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R., PÜRNER, T., WEINIG, H. & ROHRMÜLLER, J. (2013): Geotope in
Unterfranken.- Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz Band
8, S. 62, zahlreiche farb. Abb. als Fotos, Karten,
Profile, Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, [Druckerei
Joh. Walch] Augsburg.
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Struktur, Gesteine und Minerale.- 2. Aufl., Sammlung Geologischer
Führer Band 106, VIII, 368 Seiten, 103 größtenteils
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[Gebrüder Borntraeger] Stuttgart.
OKRUSCH, M., STREIT, R. & WEINELT, Wi. (1967): Erläuterungen
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zwischen Ebertstraße und Offenbacher Straße in Mühlheim/Main.-
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Kiesgrube Fa.
Weber bei Großostheim
In der Kiesgrube in unmittelbarer Nähe zum Flughafen bei Großostheim werden die Kiese mittels eines Schwimmbaggers abgebaut. Man fördert bis aus einer Tiefe von 22 m dann tertiäre Sande und Kiese ab. Diese werden in einer aufwändigen Aufbereitung zu verschiedenen Klassierungen verarbeitet.
Der ca. 350 t schwere Schwimmbagger fördert weitgehend
automatisiert den Kies aus dem See. Der 8 m³ fassende Greifer
schüttet den Rohkies
auf einen Rost, über den die großen Steine und Tonbrocken
ausgesiebt werden,
aufgenommen am 05.07.2013.
Der Rohkies wird über Förderbänder zur Aufbereitung gebracht,
aufgenommen am 03.07.2020
Der Abbau stellt auch bis zum Grundwasserspiegel Wände frei, die
aber aufgrund der geringen Bindung im Kies keine lange Standzeit
haben. Unter dem Ackerboden sind sandige Tonsteine aufgeschlossen,
die sehr scharf abgegrenzt in den Sand und dann Kies übergehen
(siehe das Foto vom Würgeboden unten).
Der frei gelegte Kies zeichnet sich durch einen hohen Anteil
(geschätzt 95 %) an Sandsteingeröllen aus. Kristalliengesteine
fehlen fast völlig (der Spessart kann nichts geliefert haben und
die Kristallingebiete Oberfrankens sind 300 km mainaufwärts).
Vulkanische Gesteine wie Basalt stammen wohl größtenteils aus dem
nahen Odenwald, von der Heldburger Gangschar und vielleicht auch
aus der Oberpfalz, die vielen Kieselschiefer bezeugen einen
pleistozänen bis holozänen Schotterkörper des Mains. Selten finden
sich Stücke aus verkieseltem Holz. Kalkgerölle aus dem Muschel-
und Keuperkalk sind nicht sehr häufig und kaum angelöst.
Kieselsteine aus kristallinem Quarz sind in kindskopfgroßen
Stücken zu sehen, aber auch selten.
Bemerkenswerte Beobachtungen und Funde aus der
Kiesgrube:
![]() Der Kies ist stellenweise sehr reich an Geröllen und ein typisches Produkt eines extremes Kaltklimates während des Hochglazials der würmzeitlichen Vereisung. Tonanteile und organische Stoffe oder Reste fehlen völlig; aufgenommen am 30.04.2011 |
![]() Kieselschiefer - oder ein dunkler Hornstein? Bildbreite 7 cm |
![]() Flint als Geröll mit der typischen Farbe, dem typisch muscheligen Bruch und dem Glanz auf den Bruchflächen, gefunden am 25.08.2013 Bildbreite 10 cm, |
![]() Ungebrochener Kies, hauptsächlich aus Sandsteingeröllen bestehend, aufgenommen am 30.04.2011 |
![]() gefunden am 14.06.2012. Das ist der einzige Fund eines solches Mainachats, die aus dem Oberlauf des Mains bekannt sind. Die als "Mainachate" bekannten Gerölle stammen ursprünglich aus dem Grenzkarneolhorizont des Buntsandsteins im Raum Bayreuth - Kulmbach und Kronach in Oberfranken (SCHEIDER 2005). |
![]() Über dem reinen Schotter sind Sandlagen mit Tropfen- und Würgeböden angeschnitten, die das Periglazial der Region bezeugen. Über dem Sand befindet sich eine Tonschicht, die tropfenförmig in den Sand eingedrungen ist, aufgenommen am 30.04.2011 |
![]() Eisdriftblöcke bis zu einem Gewicht von ca. 1 t bestehen vorwiegend aus schlecht gerundeten Buntsandstein-Felsen, die in den Schotterkörper eingestreut sind. Diese Steine werden ausgehalten, an zentraler Stelle aufgeschüttet und zur Gartengestaltung verwandt, aufgenommen am 30.04.2011. |
![]() Der Inbegriff für einen Kieselstein: Quarz. Das weiße Geröll stammt entweder aus dem Odenwald oder aus den Regionen der Kristallingebiete Oberfrankens, Bildbreite 7 cm ![]() Bildbreite 9 cm |
![]() Vulkanische Gesteine, wie z. B. Basalte, kommen aus der Heldburger Gangschar oder der Oberpfalz mit dem Main in den Schotterkörper. In der Regel sind diese stark verwittert und manche können mit der Hand zerbröselt werden, Bildbreite 11 cm |
![]() Solche Kalksteine aus den Muschelkalk- und Keupergebieten oberhalb von Marktheidenfeld werden im Grundwasser des Kieses angelöst und die Ionen sind der Grund für das "harte" Trinkwasser aus der Niederterrasse des Mains, Bildbreite 15 cm |
![]() Kieselschiefer kommen ausschließlich im Frankenwald vor und sind das Vorzeigegeröll der jungen Mainschotter. Es handelt sich bei den auch als Radiolarit zu bezeichnenden Gestein um ehemaligen Ozeanboden. Die gelbliche Färbungist eine Folge von Eisenhydroxiden, die im Grundwasser ausgefällt wurden, Bildbreite 15 cm |
![]() Brauner Hornstein, hier ein verkieselter Muschelkalk mit der Erhaltung von Schalen und den geschlossenen Muscheln bzw. Brachiopoden die jetzt als leere Hohlräume zu sehen sind, Bildbreite 13 cm |
![]() 90° zur einstigen Flussrichtung angeschnittene, mit feinem Sand gefüllte und etwa 2 m breite Rinne im Kies, aufgenommen am 23.08.2013 |
![]() Dichter Hornstein, der die unterschiedlich porösen Lagen nachzeichnet, Bildbreite 13 cm |
![]() Sehr großes Stück (4 kg) speckiger Horstein mit einigen Vertiefungen, in denen farblose Quarz-Kristalle gebildet wurden, Bildbreite 15 cm |
Halber Stamm-/Astabschnitt eines fossilen Holzes aus den Sedimenten des Mains, Bildbreite 12 cm |
![]() Frisch gebrochenes Stück Holz (verkieselt), welches vom Vorbrecher auf dem Schwimmbagger zerkleinert worden ist; Sammlung Julius KAPELLER, Hörstein Bildbreite 13 cm |
Weißes Quarzgeröll mit schwarzem Turmalin als typischerBestandteil metamorpher Quarze; das Herkunftsgebiet liegt vermutlich im Odenwald, Bildbreite 7 cm |
![]() Rundlicher Kieselschwamm in einer schaligen Hornsteinkonkretion, Bildbreite 10 cm |
Im Rahmen einer Führung durch den Großostheimer Forstwirt Toni Schwanzer konnten die Besucher auch kaltzeitliche Kiesablagerungen, Erosionsdiskordanzen, gradierte Schichtungen und Rinnen anschauen. Anhand von Plänen wurde die Rekultivierung der Kiesgrube in den nächsten Jahren erläutert. Der Betriebsleiter, Herr Willi SCHLEGEL beschrieb die Kiesgewinnung. Die Kinder hatten Spaß bei der Suche nach besonderen Steinen. Anschließend gab es im benachbarten Ziegenhof der Familie ZAHN leckeren Ziegen-Käse zur Probe. Aufgenommen am 01.07.2017 |
![]() Rhyolith aus einem bisher nicht bekannten Vorkommen innerhalb des Einzugsgebiets des Mains. Das Gestein mit dem porphyrischen Gefüge besteht aus weißlich alterierten Feldspäten, Quarz und der Grundmasse, die von mineralisierten Rissen durchzogen ist. Bildbreite 6 cm |
![]() Sandstein mit Rissfüllungen aus weißem Quarz, Bildbreite 12 cm |
![]() Typische Knollen aus Flint (Silex) mit einer weißlichen Rinde und dem braunen Innern (Konkretion) aus der Kiesgrube der Fa. Schumann & Hardt bei Babenhausen, gefunden am 02.12.2017 Bildbreite 9 cm |
![]() Tertiärquarzit (frische Bruchfläche durch den Vorbrecher) aus einem nicht bekannten Vorkommen Mainaufwärts, Bildbreite 11 cm Auch wenn man denkt, dass kaum noch Neunachweisemöglich sind, wird man doch hin und wieder für Ausdauer belohnt. |
![]() Dünne Lage einem Manganoxids auf einem Sandsteingeröll aus der Grenzzone des Grundwassers und der Atmosphäre, Bildbreite 12 cm |
![]() Konkretion eines Eisenhydroxids mit dem Sand und Kies, mit stellenweise ausgesparten Teilen, so dass der heraus gefallene Sand Löcher erzeugt. Solche Bildungen entstehen durch Migration von Eisenionen im Wasser und anschließendem Fällen, so dass der Porenraum zwischen den Sandkörnern ausgefüllt wurde, Bildbreite 13 cm |
Es ist nicht immer einfach, einen Stein zu bestimmen. Hier liegt ein gut gerundete Schlacke mit Holzkohle vor. Aber stammt das aus der Natur? In dem Fall sicher nein, denn so etwas ist sehr selten und im Einzugsgebiet des Mains extrem unwahrscheinlich bzw. gar nicht vorstellbar. Lange kann so ein weicher Stein auch nicht transportiert worden sein. Ein Stein, der durch Verschleppung in die Kiesgrube gelangte, Bildbreite 10 cm |
Abgerolltes Stück Diorit - ein sicher seltenes Stück, dann der Diorit neigt bei der Verwitterung zur Vergrusung, so dass es nur wenige Gerölle gibt. Bildbreite 12 cm |
Im trockenen Zustand leichter und sehr weicher Kalktuff als Süßwasserkalk aus dem Geröllspektrum des Mains, ein sicher ganz seltenes Gestein. Das mainaufwärts nächste bekannte Vorkommen ist heute Triefenstein, Bildbreite 13 cm |
Hornstein mit einem Achatband: oben roh, unten geschliffen, Bildbreite 8 cm |
Pegmatit mit reichlich Plagioklas, Bildbreite 8 cm |
![]() Auf dem ersten Blick denkt man an einen Tertiär-Quarzit. Unter dem Mikroskop offenbart sich dann einen Struktur, die an einen verkieselten Vulkanit erinnert, Bildbreite 11 cm |
![]() Rundliches, an der Oberfläche glattes, durch Fe-haltige Sickerwässer bräunlich gefärbtes Geröll aus einem typsichen Tertär-Quarzit, gefunden in der Kiesgrube der Fa. Weber 2020. Eine Unterscheidung zu den ähnlich aussehenden Sandsteinen des Buntsandsteines ist nur nach einer mikroskopischen Bemusterung möglich, Bildbreite 10 cm |
![]() Eigenartiger Quarzit ohne Glimmerschüppchen, aber mit Magnetit, Bildbreite 6 cm |
![]() Sandstein mit zahlreichen Löchern, Bildbreite 5 cm |
![]() Ein weiteres Beispiel für einen seltenen Stein, der nicht natürlichen Ursprungs ist: Straßenaufbruch aus Asphalt mit eingeschlossenen Schotterbruchstücken aus einem grauen Kalkstein. Unter dem Mikroskop erkennt man dann noch Quarzsand als Bestandteil im Asphalt. Bildbreite 10 cm Solche Stücke gelangen durch Verschleppung in die Kiesgrube. Man muss also immer kritisch prüfen, ob wirklich ein Naturstein vorliegt oder ob der Stein eingeschleppt wurde - insbesondere dort wo LKW-Verkehr vorhanden ist. |
Teil eines einst etwa 30 cm großen, weißen und gut gerundeten Gerölls mit einen schwarzgrauen Innern aus einem vulkanischen Gestein. Die kaolinitisch alterierte, weiche Rinde entstand vermutlich im Tertiär durch Verwitterung des Gesteins. Es wurde ein Stück abgesägt und geschliffen, Bildbreite 18 cm |
Zerklüfteterer Sandstein mit zahleichen Füllungen aus weißem Quarz, Bildbreite 13 cm |
Weißlich alterierter Rhyolith mit zahlteichen, ebenfalls weißen Quarz-Gängchen. Solche Gesteine sind aus Sailauf und Eichenberg im Spessart bekannt, Bildbreite 8 cm |
Der klassische Kieselstein: Ein gut gerundeter, weißer Quarz, vermutlich aus einem Kristallingebiet, Bildbreite 7 cm |
Ein Gestein aus (verwitterten) Feldspat-Körnern im Quarz ohne Glimmer; solche Gesteine sind als Feldspat-Lagen-Gneise aus dem Spessart bekannt, Bildbreite 8 cm |
Chalcedon aus dem Karneol-Dolomit-Horizont des Buntsandsteins im Spessart. Das ist ein sehr unscheinbarer Fund, Bildbreite 6 cm |
Ein ungewöhnlich großer, weißer Quarz von etwa 70 kg Gewicht in der Überkornhalde der Kiesgrube, wo er auf eine zukünftige Verwendung in einem Garten bereit liegt; aufgenommen am 14.06.2020 |
Kieselig gebundenes Konglomerat mit runden Gneis-Geröllen unbekannter Herkunft, Bildbreite 6 cm |
Problematikum: Ein von Quarz durchzogenes, rissiges Gestein ohne dass man das aufgrund seiner Feinkörnigkeit ansprechen könnte, Bildbreite 7 cm |
Sandstein-Konglomerat mit großen, weißen und gut gerundeten Quarzen, wie man das aus dem Mittleren Buntsandstein (Volpriehausen-Basissandstein), Bildbreite 8 cm |
Hornstein als verkieselter Kalkstein mit den Resten von vermutlich schalenbildenden Organismen, Bildbreite 5 cm |
Feuerstein aus den Kalkgebieten im Main-Einzugsgebiet mit den typischen Schlagmarken und der weißlichen "Verwitterungsrinde", Bildbreite 6 cm |
Typischer Sandstein, das häufigste Geröll in den Kiesgruben am Untermain, Bildbreite 9 cm |
Ein zerbrochener Tonstein mit einem Riss, in dem etwas Pflanzenmaterial für eine Entfäbung sorgte, Bildbreite 8 cm |
Stark gerundeter, flintähnlicher Hornstein mit zahlreichen Schlagmarken in der Oberfläche, Bildbreite 7 cm |
Kugelrunder, weißer Reduktionshof im Sandstein, Bildbreite 9 cm |
Schalig-glaskopfartiger Goethit verkittet und färbt Gerölle aus der Kiesgrube Weber bei Großostheim. Und wie entsteht das Loch im Kies? Nun, dort wo sich das Loch befand, war eine Siderit-Konkretion; diese wurde gelöst und teils in Goethit verwandelt, so dass der Hohlraum im Kies entstand - siehe LORENZ (2022:94), Bildbreite 10 cm |
Sand. Bei einem leichten Regen spülte wenig Wasser den Sand an den Böschungen ab und erzeugte Sandhaufen in der Kiesgrube Akazienhof bei Babenhausen, aufgenommen am 27.07.2021 |
Problematikum eines Sandsteins(?) mit einer eigenartigen Bänderung. Dabei kann es sich auch um ein Fossil handeln. Untersuchungen dazu laufen derzeit. Gefunden im August 2021 bei Regenwetter, Bildbreite 11 cm |
Konglomerat mit weißen, gut gerundeten Quarzgeröllen in einer Sandmatrix, Bildbreite 8,5 cm |
Verkieselte Koralle aus den Kalkgebieten Frankens. Diese Hornsteine sind sehr beständig und auch zäh, so dass diese in den Rheinschottern der Niederlande noch gefunden werden können, Bildbreite 7 cm |
Extrem verwitterter Mylonit, der von vielen Rissen durchzogen ist. Diese sind mit Chalcedon gefüllt und werden aufgrund der Härte beim Transport im Kies herauspräpariert, Bildbreite 9 cm |
Heller Sandstein, von außen mit Eisenhydroxiden gefärbt, Bildbreite 9 cm |
Bruchstück eines Sandsteins mit dem Spurenfossil Skolithos. Dabei handelt es sich um die Grabgänge von Lebewesen, die im Sediment lebten, Bildbreite 10 cm |
Mit ringförmigen Eisenhydroxiden durchsetzter Sandstein als scheibenförmiges Gerölle aus dem Mainschotter von Großostheim, Bildbreite 21 cm |
Und noch ein Fund eines Sandstein-Gerölls mit dem Spurenfossil Scolithos, Bildbreite 6 cm |
Kieselschiefer mit einer Verwerfung im Kleinmaßstab, Bildbreite 6 cm |
Sandstein mit einem Harnisch, Bildbreite 7 cm |
Kieselschieferbrekzie mit weißem Quarz, Bildbreite 10 cm |
Feinkörniger Quarz mit einem Quarzgang aus weißem Quarz, Bildbreite 10 cm |
Kieselkalk mit dem Rest einer Koralle, gefunden im Dezember 2022 in der Kiesgrube der Fa. Weber bei Großostheim. Bildbreite 3,5 cm |
Längliches Trachyt-Geröll aus dem Mainschotter - siehe auch Detailfoto rechts, Bildbreite 7,5 cm |
![]() Ausschnitt aus dem Foto links: Zersetzte Sanidin-Kristalle in der von dunklen Bestandteilen durchsetzten Grundmasse; Bildbreite 1,5 cm |
In den Schrägschichtungskörpern der Mainsande befinden sich kryoturbate Würgestrukturen, etwa 2 m unter der Oberfläche. Sande in der Kiesgrube der Fa. Schumann & Hardt, Babenhausen, aufgenommen am 27.02.2023 |
Größeres, wenig abgerolltes Stück eines Pegmatits aus Spessart oder Odenwald. Der Kalifeldspat ist schriftgranitisch mit dem Quarz verwachsen. Dieser führt nur wenig weiß verwitterter Plagioklas, dazu etwas Muskovit, aber keinen Granat oder Turmalin; Bildbreite 17 cm. |
Rissiges Kieselschiefer-Geröll mit eisenreichen (roten) Lagen und ohne die sonst so typischen weißen Adern aus weißem Quarz. Quer zur Schichtung gesägt, geschliffen und poliert, Bildbreite 11 cm. Das aus Quarz bestehende Gestein ist ungemein hart und nur schwer zu bearbeiten. |
Ein gut gerundeter Stein, weiß, schwer und ohne besondere Merkmale. An der Oberfläche sind kleine Amphibol-Stängelchen unter dem Mikroskop zu sehen. Erst der Anschlag mit dem Hammer offenbart, dass es sich um ein basaltisches Gestein handelt, welches an der Oberfläche weißlich verwittert ist (Kaolinitisierung); Bildbreite 15 cm |
Geröll einer unscheinbaren Grauwacke (Gestein des Jahres 2023) mit den weißen Kluftfüllungen aus Quarz, die eine Zeitstellung der Abfolge ermöglicht; Bildbreite 7 cm |
Konglomerat aus reichlich Kieselschiefer; Bildbreite 7 cm |
Graubrauner Quarzit mit einer weißen Lage, die um dessen Dicke versetzt ist; Bildbreite 5 cm |
Steine suchen in Begleitung eines Kamerateams vom Bayerischen Rundfunk aus Würzburg: Der 6jährige Elias SCHRECK aus Karlstadt wird nach seinen Eindrücken gefragt, nachdem er neben den üblichen Geröllen auch noch fossiles Holz fand; aufgenommen am 20.08.2023. |
Niedernberg 2023
Am Sonntag, den 30.04.2023 wurde der Kulturweg "Blechkatzen im
Honischland" in Niedernberg mit mehr als 200 Besuchern eröffnet.
Bei blauem Himmel und Sonnen-
schein gab es auf dem 10 km langen Weg Erläuterungen zu den neu
aufgestellten Tafeln. Für die, die bis zum Ende durchgehalten
haben, gab es am Badesee Belegstücke
des Leitgerölls in den jungen Mainsedimenten mit Erläuterungen zur
Calcium-Kompensations-Tiefe, den Kieselschiefer (auch bekannt als
Radiolarit oder Lydit). Dazu gab
es einen Infozettel, auf dem die Entstehung, Alter und Herkunft
vermerkt ist.
Erlebnistag 2013
Am leider wettermäßig nicht sehr schönen Sonntag, den 25.08.2013
wurde von Fa. Weber in Großostheim ein Erlebnistag veranstaltet.
Mehrere hundert Besucher kamen in die Kiesgrube. Den größten
Zuspruch hatten die technischen Geräte, wo Vater und Sohn nach
Wunsch Baggern oder Dumper fahren konnte (mancher Vater schien
mehr begeistert zu sein als die Kinder). In einem eigenen Bereioch
wurden die Produkte vorgestellt.
Joachim LORENZ hatte die Geologie zum Anfassen dabei: Neben den
Geröllen aus Quarz, Basalt, Kalk, Horstein, Flint auch
versteinertes Holz. Als Besonderheit gab es das Schulterblatt, den
ein Stück eines Unterschenkels und einen großen Backenzahn eines
Wollhaar-Mammuts zum Anfassen. Trotz des Regens kamen die Besucher
begeistert und wurden auch über Schwimmbagger, die Aufbereitung
und die Biologie durch den LBV informiert. Am Wasser konnte man
Edelsteine waschen, so dass für Kinder auch gesorgt war. Ein
kleines Kino und der Bereich zum Essen und Trinken rundeten die
Veranstaltung ab.
Kiesgrube der Fa. Weber, Bürgstadt
Die Fa. Weber fördert im Bereich von Bürgstadt ehemalige Mainsande
und darin eingeschuppte Sande aus den Seitentälern bzw. der Hänge
der Sandsteinberge der Umgebung. Sie haben eine völlig andere
Zusammensetzung der Gerölle wie die Mainschotter am Untermain.
Zu den Sanden aus dem Main wird auch der Buntsandstein aus dem
Steinbruch Kirschfurt zur Schotter und zu einem scharfen Sand mit
roter
Farbe gebrochen (links im Bild).
aufgenommen am 18.08.2012
In dem Baggergut aus dem Main sind Schalen von Mollusken (viele
Muschelschalen und wenige Schneckengehäuse) enthalten. Durch die
Aufkonzentration am Fuß der Halden können diese Schalen das Kies
fast völlig bedecken. Diese Schalen sind bei der Verarbeitung zu
einem qualitativen hochwertigen Kies bzw. Sand ein Problem und man
entfernt diese Schalen soweit es technisch mit einem vertretbaren
Aufwand möglich ist.
aufgenommen am 18.08.2012
Zu dem Betrieb gehört noch eine Recycling-Anlage für Bauschutt
und eine Asphalt-Mischanlage (Main-Tauber-Asphalt) und weitere
Firmen auf dem weitläufigen Betriebsgelände.
Schilf im Gegenlicht der Wintersonne
aufgenommen am 15.12.2007
Kiesgruben sind auch biologisch sehr schnelllebige Orte; die
Sukzession der Pflanzen führt in wenigen Jahren zur Verlandung von
(flachen) Seen (Wasserlinsen, Schilf, Erlen ...) und dem völligen
Zuwachsen bis zum Wald (Klimax in der
Region). Wenn Bodendecker den Boden begrünt haben, folgen
Brombeeren und dann in deren Schutz Birken. Dies dauert nur wenige
Jahre. In deren Schatten folgen dann weitere Baumarten. So ist
nach ca. 50 Jahren von einer Kiesgrube nichts mehr zu sehen.
Kieselsteine oder Gerölle ("Mainkiesel) sammeln
Bildbreite 5 cm, je Vorder- und Rückseite (Sammlung Nr. 9040)
Der Anfang einer Leidenschaft:
Das ist der Stein mit dem im Frühjahr 1969 mein Interesse an den
Steinen geweckt wurde.
Der ca. 3 cm große, aus Hornstein bestehende Kieselschwamm, fand
ich beim Spielen in einer Baugrube an der Birkenstraße zur
Errichtung eines Wohnhauses in der Nachbarschaft. Durch die
Struktur erinnert das Stück wegen des "Stielansatzes" an einen
"vertrockneten Pfirsich". Die Neugier war geweckt, auch wenn
niemand aus meinem Umfeld sagen konnte, was das ist. Nun, da
halfen auch die ersten Bücher nicht und auch die Lehrer in der
Schule. Und auch keiner meiner Verwandten oder Freunde meiner
Eltern.
Dass es kein "Pfirsich" sein kann, dachte ich mir bereits. Aber
richtig deuten konnte ich das Stück erst viele Jahre später, als
ein Paläontologe das Stück sah und ich die wahre Natur als
fossiler Kieselschwamm erklärt bekam. Aber fortan suchte ich wegen
der Nähe zu den Kiesgruben nach den Mineralien und Gesteinen der
Mainschotter. Nun förderte mein Vater das Interesse, gab mir ein
Buch und das Ergebnis waren Besuche in Idar-Oberstein, in den
Jura-Kalken bei Pottenstein, in der damals noch im Abbau stehenden
Sulfid-Grube "Bayerland" bei Waldsassen im Fichtelgebirge
und ein Urlaub im Alpen-Kristallin im Rauris in Österreich. Aber
ich erkannte schnell, dass eine Beschränkung auf den heimatlichen
Spessart die bessere Wahl sein wird.
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