von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main
"Das Holzbuch"
Der
Naturwissenschaftliche Verein Aschaffenburg und der
Geschichtsverein Karlstein hat eine Ausstellung
zum fossilen Holz der Region (Spessart, Wetterau,
Untermain, Rhön, Vogelsberg, Franken -
Einzugsgebiet des Mains) zusammen gestellt; gezeigt werden
160 Exponate einiger Leihgeber
von wenigen g bis zu 40 kg Masse. Dazu gibt es ein reich
bebildertes Begleitbuch
(Mitteilungen Band 31) mit 430 Seiten Umfang,
1.281 Abbildungen und 23 Tab. (2,545 kg, Preis 49,95 €)
Inzwischen liegen ausführliche Rezensionen vor:
- bei Steinkern.de,
die Fossilien-Community
- oder hier , neu auch in
der Zeitschrift "fossilien
Erdgeschichte erleben" Ausgabe 5/20024, S. 64.
Den Inhalt und die Info
zum Bestellen finden sie hier.
Die Vorstellung des Bandes erfolgte mit einer Sonder-Ausstellung
"Aus Holz wurde Stein"
im Museum
Karlstein a. Main
die am Sonntag, den 07.04.2024 um 14 Uhr eröffnet
wurde. Das Museum ist an folgenden
Sonntagen offen (siehe PDF)
oder nach Vereinbarung. Die Ausstellung ist bis Ende 2024
zu sehen.
Eine der mit fossilem Holz bestückten
Vitrinen, hier diese mit Hölzern aus aller Welt - von
Europa
bis zur Antarktis
Sie wohnen weit weg? Sie haben
keine Zeit. Wir boten das Buch auch auf der Fossilien-Börse
im Kubino in Ostfildern-Nellingen südöstlich von Stuttgart
am Samstag 13. (10-18 Uhr) und Sonntag 14.04.2024 (11-16
Uhr) an. Sie fanden uns im großen Saal am Standtisch F10.
Die Miltenberger Mineralien- und Fossilienfreunde unter der Führung von Reinhard BAST besuchten am 10.04.2024 die Ausstellung im Museum in Karlstein a. Main und stehen hier am Endstück des "Jahrhundert-Fundes" im Treppenraum. |
Joachim LORENZ hielt einen Einführungsvortrag zur Ausstellung des fossilen Holzes im Museum Karlstein. Dabei wurde der Bogen von dem Schulgebäudes aus dem Jahr 1905 bis zum heutigen Museum gespannt. Darüber hinaus wurden Geschichten um das Finden und die schwierigen Untersuchungen geschildert. Aber auch Probleme mit der Taxonomie und der Zukunft des Findens durch die vielen Regularien in Deutschland konnten angerissen werden; aufgenommen am 07.04.2024 |
Helga LORENZ, Karina und Ina HRISTOVA verkauften die "Holzbücher" und es gab für jedes Buch auch ein Stück Kieselholz aus der Region dazu; aufgenommen in Ausstellungsraum der Vorgeschichte im Museum Karlstein am 07.04.2024 |
Der größte Teil der ausgestellten Exponate befindet sich in den Vitrinen im Keller. Diese wurden nach thematischen Gesichtspunkten bestückt:
aufgenommen am 07.04.2024 |
Joachim LORENZ am Endstück des Kieselholzes des "Jahrhundertfundes" aus Großostheim auf einem Fichtenstamm als Syllogismus - alte Konifere auf rezente Konifere; aufgenommen am 12.04.2024 Das blaue Band dient zu Sicherung des 36 kg schweren Steins auf dem Stamm. |
Fossiles Holz zum Anfassen und Begreifen - im Keller des Museums Karlstein a. Main; aufgenommen am 12.04.2024. |
Geschliffen und polierte Scheibe eines Baumfarns (Psaronius brasiliensis) aus der permischen Motuca-Formation Araguaina, Tocantins in Brasilien, Slg. Robert NOLL, Tiefenthal; Bildbreite 25 cm Solche Farne haben eine völlig andere Struktur als die viel häufigeren Koniferen. Bruchstücke davon können aber schwer ansprechbar sein. |
Zum Schmunzeln: für eine grenzenlose Selbsteinschätzung eines Ausstellers auf der Fossilienbörse in Nellingen (Ostfildern) mit einem T-shirt und dem Aufdruck: "Ich bin der legendäre Fossiliensammler von dem alle reden". Der Mann hatte das T-shirt von seinen Kindern zum Tragen auf der Fossilienbörse erhalten. ... aufgenommen am 14.04.2024. Solche T-shirts gibt es mit wechselnden Wunsch-Aufdrucken bei Anbietern im Internet. Auf der gleichen Veranstaltung konnte man einen jungen Mann sehen, bei dem das Wort Fossiliensammler durch Mineraliensammler ersetzt war. |
Dr. Hans HAGDORN vom Muschelkalk-Museum in Ingelfingen bot unter seiner Literatur auch ein Original des Buches von BERINGER zu den "Würzburger Lügensteinen" von 1726 an. |
Unser Stand mit dem Holzbuch, antiquarischen Büchern und als "eyecatcher" auch eine Scheibe des großen Kieselholzes vom Untermain; aufgenommen am 13.04.2024 |
Ein Händler aus Belgien bot fossiles Holz ("Glyptostrobus sp.") des Unter-Eozäns von Hoegaerde aus Belgien an; gesehen am 13.04.2024 |
Typische Punktstein-Erhaltung eines fossilen Koniferen-Holzes des Paläozäns/Eozäns aus Calcit mit etwas Quarz und Apatit von Ejerslev, Moler Grube auf der Insel Mors in Dänemark aus der Sammlung von Jørgen HANSEN - vergleiche im Holzbuch Seite 179 Abb. 9.5-26c; Bildbreite 6 mm. |
Braunes Geröll eines fossilen Holzes aus dem Miozän vom Strand von Skærbæk Skanderup auf Mors in Dänemark aus der Sammlung von Jørgen HANSEN. Dabei handelt es sich um eine Konkretion aus Goethit und Lepidokrokit mit einer umlaufenden "Bänderung" und den für solche Konkretionen tpyischen Hohlräumen im Innern. Zellstrukturen sind nicht erhalten, nur am Rand und an der Oberfläche kann man eine Holzstruktur (Jahresringe) erahnen. Möglicherweise war das Holz einst Siderit mit Pyrit, der dann in die Eisenhydroxide oxidiert ist. Weiße Ausblühungen, die sich Tage nach dem vollständigen Abtrocknen bildeten, zeigen, dass noch Reste des Pyrits bzw. Markasit im Innern enthalten sind. Angeschliffen; Bildbreite 10 cm. |
1,7 m hohes Kunstwerk mit einer Scheibe (Durchmesser etwa 40 cm, poliert) einer fossilen Palme, konzipiert von Peter SEIPEL (BMS) aus Wasserlos (Alzenau). Die dunkle Färbung deckt sich nicht mit den Leitbündeln, sondern ersteckt sich nach unten darüber hinaus, so dass es aussieht, als wäre die "Schwärzung" nach unten gesickert, aufgenommen am 12.04.2024 |
Ein unförmiges, großes Stück außen hellen Gesteins aus Wächtersbach sollte fossiles Holz gewesen sein: Es erwies sich nach einer Röntgenanalyse ausschließlich aus Quarz bestehend. Im Bruchstück strukturlos, konnte das Material im Dünnschliff als eine Art verkieselte Kohle, bei dem nur noch Reste von biologischen Strukturen erkennbar sind, angesprochen werden. Die Zellen des ehemaligen Holzes sind fast völlig verdrückt, dazwischen liegen rissige, schwarze "Kohle-Bänder". Runde Strukturen konnten nicht gedeutet werden; es könnten ehemalige Bohrgänge von Lebewesen sein, die sich durch das Holz fraßen. Bildbreite 1,42 mm. |
Nun ist eine Mineralien-Börse wie in Aschaffenburg neben dem direkten Austausch von Steinen auch eine Gelegenheit, Information zu geben und zu erhalten. So erzählte mir eine Frau aus Haibach, dass Sie auch fossiles Holz habe und da war meine Neugier geweckt. Und im Rahmen der Nachbetrachtung war ich am 11.05.2024 dort und mir wurde ein fast 1 m langes Stück Laub-Holz mit weißer Bleichungsrinde gezeigt, welches aus Alzenau (innerlicher Jubel!) stammt, dort 1978 gefunden und dann mit großen Quarzen in den Garten transportiert wurde. Und es sah so aus, als gehört es zum gleichen Formenkreis wie die beiden anderen Stücke (siehe Foto im Holzbuch Seite 281ff), die mir von dort bekannt sind. Inzwischen wurde das fossile Holz untersucht - siehe rechts. Das Stück hat die Holz-Ausstellung im Museum Karlstein um ein weiteres Stück als Leihgabe ergänzt. Weiter kann man vermuten, dass es weitere Stücke geben sollte, denn der Baum muss einen Durchmesser von mehr als 1,5 m gehabt haben. So kann man auch Fossilien entdecken; Bildbreite ca. 15 cm. |
Dünnschliff des Kieselholzes aus dem Foto links: Bei dem Holz handelt es sich um ein ringporiges Laubholz, vermutlich um eine Kastanie (Castanoxylon sp.). Die Erhaltung der Holzstruktur ist nur noch partiell so gut, dass man diese für eine Zuordnung verwenden kann. An vielen Stellen sind Eisenhydroxide (Goethit) in dem Holz als braune Flecken sichtbar. In einigen Gefäßen kristallisierte zonierter Quarz aus, so dass man diese an dem sechseckigen Querschnitt erkennen kann. Linear polarisiertes Licht; Bildbreite 5,70 mm. Die Struktur und auch die Erhaltung dieses fossilen Holzes erinnert sehr an die anderen bisher bekannten Kieselhölzer aus Alzenau - siehe LORENZ 2023:281ff. |
In einem Gefäß des Holzes aus Alzenau (Foto links) fanden sind dunkle Kristalle, die sich bei hoher Vergrößerung in etwa 20 µm kleine Rhomboeder auflösen ließen. Diese sind wahrscheinlich, bevor die Verkieselung erfolgte, als Siderit-Kristalle kristallisiert und später in Goethit umgewandelt worden, so dass es sich um Pseudomorphosen von Goethit nach Siderit handelt. Dünnschliff 000/913B unter linear polarisiertem Licht; Bildbreite 0,38 mm. Hinweis: Bei der hohen Vergrößerung ist die Tiefenschärfe am Mikroskop kleiner als die Größe der Kristalle, so dass nicht alle scharf abgebildet sind. |
Kieselholzgeröll aus dem Donaugebiet, gefunden von Johannes GIERSCHNER aus Schlüchtern in den 1980er Jahren. Das Geröll ist auf der hier gezeigten Seite vom mit Sand beladenen Wind poliert; Bildbreite 12 cm. |
Rissiges, von Quarz-Kristallen überkrustetes Kieselholz aus Schlierbach (Brauchtal) im Vogelsberg (Sammlung J. GIERSCHNER); Bildbreite 9 cm. |
Fossiles Holz aus Opal mit sichtbaren Jahresringen eines Koniferenholzes aus Veitsteinbach, gefunden in den 1980er Jahren von J. GIERSCHNER; Bildbreite 5 cm. Leider ließen sich aus dem Dünnschliff keine weiteren Schlüsse ziehen, denn die Erhaltung des Holzes ist sehr schlecht, so dass man kaum weitere Details erkennen kann. |
Fragliches Geröll eines Chalcedons aus der Kiesgrube von Weilbach, bei dem die Vermutung bestand, dass es auch um ein fossiles Holz handeln könnte; Bildbreite 6 cm. |
Das Stück links, nach dem Sägen, Schleifen und Polieren: Man erkennt in dem Chalcedon einzelne geschwungene Strukturen und kleine Achate; Bildbreite 6 cm. |
Ausschnitt aus dem Geröll links: Örtliche Zellerhaltung einer Konifere mit Bereichen, in denen Chalcedon als Achat in Hohlräumen gebildet wurde; Dünnschliff im Durchlicht des einfach polarisiertem Lichts, Bildbreite 1,42 mm. |
Großes Stück (~7 kg Masse) eines Opalholzes von der Baustelle am Sportplatz in Veitsteinbach. Frische Bruchflächen belegen, dass es sich um ein kleines Stück eines großen Baumstammes handelt. Gefunden um 1980, Sammlung J. GIERSCHNER; Bildbreite 20 cm. |
Dünne Scheibe von etwa 65 cm in der längsten Achse eines Kieselholzes einer obertriassischen Konifere aus Mata, Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens aus der Sammlung von H. HERZOG in Dettingen. Die Scheibe ist völlig mit gelblichem Expoxidharz gesichert und alle Löcher und Poren versiegelt. Das rissige Stück zeigt ein bereits massiv von Pilzen zersetztes Holz, welches stellenweise löchrig ist. Der Hinweis zur leider nicht dokumentierten Herkunft verdanke ich dem Paläobotaniker Robert NOLL, Tiefenthal. |
Kieselholz im Museum des Kinzigtaler Mineralien-Clubs als Wandmontage: Diese stammt vom gleichen Stamm wie die Scheibe im Museum in Karlstein. Auch hier wurde die Herkunft nicht angegeben. Der Unterschied zum linken Foto ist in der wesentlich besseren Politur zu sehen, aufgenommen am 12.06.2024; Bildbreite etwa 50 cm. |
Verkieseltes "Holz" mit einem Mark aus Quarz, was das Geröll als Längsbruch als Schachtelhalm (Calamites spec.) ausweist. Gefunden im Tal des Scinawka Fluss, Dolnoslaskie, Polen; Bildbreite 9 cm. Detail aus dem Stück oben, mit Blick auf die Längsachse im Querbruch, also zwischen dem "Holz" links und dem in weißen, makrokristallinen Quarz erhaltenen Mark rechts. Die dunklen, im Querbruch linsenförmigen Strukturen sind typisch für Calamiten; Bildbreite 6 mm. |
Fossiles Holz (Konifere), erhalten als Calcit. Die äußeren Lagen sind sehr porös, teils auch mit Eisenhydroxid durchsetzt. Das Holz selbst ist im Kern rissig, aber teils strukturbietend erhalten. Die Risse sind mit hellem bis farblosem Calcit gefüllt. Geschliffen und poliert, gefunden im Moler von Skærbæk Skanderup auf Mors in Dänemark aus der Sammlung von Jørgen HANSEN; Bildbreite 9 cm. Detail aus dem Stück oben an der Grenze zwischen den dunklen Bereich im Innern des Holzes aus Calcit und dem Rand, der von der Seite gesehen eine holztypische Streifung zeigt. Das Holz ist hier aufgelöst, je weiter weg, desto mehr, so dass auch einzelne Zellen in der Matrix "schweben"; Bildbreite 3 mm. |
Fossiles Holz aus Goethit, teilweise konkretionär als Pyrit bzw. Markasit erhalten. Das ehemalige Holz war eine Konifere. Geschliffen und poliert, gefunden im Moler von Skærbæk Skanderup auf Mors in Dänemark aus der Sammlung von Jørgen HANSEN; Bildbreite 9 cm. Detail aus dem Stück oben: Konkretionärer Bereich aus Pyrit (oder Markasit) im Holz aus braunem Goethit. Dabei sind einzelne Zellen mit Pyrit ausgefüllt und auch Cluster von mehreren Zellen, die nebeneinander liegen; Bildbreite 6 mm. |
Partiell gebleichtes Kieselholz aus den Schottern des Main aus dem Raum Bamberg aus der Sammlung Otmar SCHNATZ aus Aschaffenburg; Bildbreite 14 cm. Die Gerölle stammen aus den Mainschottern, da hier der sonst verbreitete Windschliff der Ackerfunde nicht vorhanden ist. |
Fossiles Holz aus einem leichten Opal aus der Gemeinde Kalbach (Ortsteil Eichenried) in der Rhön am Rand zum nördlichen Spessart. Das angesägte Holzstück fand ich in der verkauften Sammlung von Thorsten HÄUSER, früher aus Hasselroth. Das Holz besteht aus einem Stammteil und auch einem kleinen Bereich aus einem "Kieseltorf". Das Holz ist von winzigen Bohrgängen (vermutlich von Insekten) durchzogen. Es erinnert sehr an das fossile Holz von Veitsteinbach; Bildbreite 10 cm. |
Am Mittwoch, den 22.05.2024 besuchte eine Gruppe des Kinzigtaler Mineralienclubs aus Lieblos (Gründau) das Museum in Karlstein. Der Schwerpunkt lag auf dem fossilen Holz der Sonderausstellung in der Mineralogisch-Geologischen Abteilung. Der Besuch wurde mit einem einführenden Vortrag zum fossilen Holz, seiner Entstehung, der Taxonomie und der Verbreitung begonnen und mit dem Aufsuchen einer Pizzeria beendet. Will man alle Steine in den Vitrinen anschauen und alle Texte der Erläuterungen und Tafeltexte lesen, so braucht man sicher mehr als 1 Stunde. |
Ein aus Quarz bestehendes "Holz" eines tertiären Baumfarns (Osmunda iliaensis) aus dem Umfeld des einstigen Braunkohleabbaues von Trimmelkam in Oberösterreich, nahe der Grenze zu Deutschland. Gefunden von Wolfgang MÜHLBERGER, Österreich; Bildbreite 12 cm. Das Stück war vermutlich einst kohliger (schwärzer), denn man versuchte die Kohle mit einem Sanitärreiniger zu entfernen. Vermutlich sind dabei auch weitere Bestandteile gelöst worden. Querschnitt des obigen Stückes; Bildbreite 8 cm. |
Kleines Stück fossilen Holzes als "Andenken" (verkieselte Konifere, einseitig angeschliffen und auf eine Marmorplatte geklebt) aus dem Fernen Osten Russlands (Region Primorje) von Dalnegorsk, etwa 350 km nordöstlich von Wladiwostok gelegen; Bildbreite 7 cm. |
Ein angeschliffenes Stück eines "fossilen Holzes" von Cap Blanc Nez bei Calais, Frankreich: Aber die mikroskopische Untersuchung des Stückes zeigt, dass es sich nicht um ein fossiles Holz handelt. An keiner Stelle der Schliffläche sind Strukturen erkennbar, die auf eine biologische Herkunft hin deuten. Der Kern besteht aus Quarzsand, der mit Apatit gebunden ist. Dieser ist von Rissen durchzogen und die Hülle des Steins besteht aus Pyrit, der außen angelöste Kristalle aufweist. So handelt es sich um eine typische Konkretion aus einem marinen Umfeld, die fälschlich als fossiles Holz interpretiert wurde. Das Stück stammt aus der ehemaligen Mineralien- und Fossilien-Sammlung von Bruno (*18.05.1940 †15.03.2024) und Christel WINKLER (*27.06.1940 †17.09.2019) in Bruchköbel |
Fossiles Holz aus einem marinen Calcit mit den Bohrgängen eines Schiffsbohrwurm, gefunden bei Morciano in Italien; Bildbreite 9 cm. Ausschnitt aus dem Foto oben: weißliche Calcit-Füllungen der Bohrgänge als radialstrahlige Aggregate und winzigen Pyrit-Körnchen; Bildbreite 3 mm. |
Verkieseltes und teilverkohltes Holz des Miozäns aus dem Braunkohle-Vorkommen vom Bauersberg bei Bischofsheim in der Rhön. Die hellen Flächen sind mit Quarz belegt, aber auch in den Rissen und Hohlräumen sind mit winzigen und farblosen Quarz-Kristallen bestanden; Bildbreite 19 cm. |
Miozäner Kieseltorf aus dem Braunkohle-Vorkommen von Wittgenborn bei Wächtersbach: Zusammen mit einem Stück Kieselholz ist das das 2. bekannte Stück eines Kieseltorfes aus Wittgenborn (siehe Holzbuch S. 275f). Holzstücke von cm-Größe in einer Matrix aus Quarz. Der Fund wurde wegen dem Holz auf der Rückseite gesammelt; Bildbreite 15 cm. Das Stück stammt aus der ehemaligen Mineralien- und Fossilien-Sammlung von Bruno (*1940 †2024) und Christel WINKLER (*1940 †2019) in Bruchköbel. |
Permisches, sehr poröses, schmutzig-braunes Kieselholz aus Erbstadt-Kaichen (Schloss Naumburg) in der Wetterau mit sehr vielen und relativ großen, teils doppelendigen Quarz-Kristallen, partiell von Goethit überkrustet und Spaltenfüllungen mit schmutzigweißem Baryt; Bildbreite 14 cm. Das Stück stammt aus der ehemaligen Mineralien- und Fossilien-Sammlung von Bruno (*1940 †2024) und Christel WINKLER (*1940 †2019) in Bruchköbel. |
Fossiles, braunes Holz aus Goethit, welches durch die Hitze eines basaltischen Magmas angeschmolzen wurde (die weißen Flecke sind Klebstoffreste eines alten Aufklebers). Die angeschmolzenen Schichten sind grau, bestehen teils aus Hämatit, sind reich an Gasblasen und erinnern an eine Schlacke. Das aufgeblätterte Holzstück stammt aus dem Braunkohle-Vorkommen vom Bauersberg bei Bischofsheim in der Rhön; Bildbreite 8 cm. |
Achtung! In München gestohlen. Das geschliffen und polierte Stück Kieselholz war als Muster am Messestand in München gezeigt und es wurde auf den Mineralientagen am 26.10.2024 geklaut. Es stammt aus dem Mainschotter und wurde von mir gesägt, geschliffen und poliert; Bildbreite 13 cm. Wie kann man sich an einem gestohlenen Stück freuen? Natürlich würde ich mich über eine Rückgabe bzw. Rücksendung freuen. |
Kieselholz-Scheibe aus der Main-Donau-Kanalhaltung bei Hausen im Landkreis Forchheim. Der Kieselholz-Stamm kam bei den Aushubarbeiten um 1966 der Schleuse zum Vorschein. Die Materialprüfstelle der Rhein-Main-Donau AG barg den kleineren Stammteil, um diesen in mehrere Scheiben zu zerlegen. Scheiben wurden an verschiedene Personen aus dem Umfeld des Baus vergeben, so dass es mehrere Scheiben geben müsste. Diese Scheibe befindet sich bei Familie HOLLEIS; Bildbreite 45 cm. |
Fossiles Holz aus frisch zurecht geschlagendem Opal, gefunden etwa 300 m südwestlich des Bahnhofs Flieden in der südlichen Rhön, in einem heute überbauten Gelände. Es handelt sich um einen miozänen Opal, wie er aus der Region der Südrhön bekannt ist. Das helle, unten braune Handstück weist eine Holzstruktur auf, die das Belegstück sicher als fossiles Holz erkennen lässt. Die Schrift auf dem Karton des Sammlungszettels lässt vermuten, dass das Fossil im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert aufgesammelt und inventarisiert wurde. Eventuell stammt es auch einer ehemaligen Schulsammlung, die aufgelöst wurde; Bildbreite 14 cm. |
Ein erste Zusammenstellung fossiler Hölzer vom
Untermain zeigte ich auf der Aschaffenburger Mineralienbörse
am 7.-8.5.2022:
Links: Außergewöhnlich großes, aber rissiges und durch
Eisenhydroxide gelbliches Kieselholz vom
Untermain mit einer fossilen Kernfäule, die mit Quarz-Kristallen
ausgekleidet ist. Wo mag einst dieser
Baum gewachsen sein?
Bildbreite 16 cm.
Rechts: Eine aus dem Stamm gesägte Scheibe, geschliffen und
poliert;
Bildbreite 17 cm.
Fossiles Holz in der Form von
Kieselholz aus den Schottern des Mains:
Im polierten Anschliff ist an vielen Stücken noch die innere
Struktur der wie "Jahrringe"
(links, Bildbreite 9 cm) und die Holzzellen (oben, Bildbreite
3,5 mm) zu erkennen;
gefunden in der Kiesgrube der Fa. Volz und Herbert, Hörstein
(Alzenau).
Traumhaft schöne Holzscheibe aus einem Main-Holz, gefunden
mainaufwärts von Kitzingen um etwa 1995
im Einzugsgebiet des Mains. Davon wurden mehrere Scheiben
abgesägt, Bildbreite in dem Foto etwa 35 cm.
Sammlung Herbert SCHMIDT, Kitzingen.
Der Verbleib von 2 solchen Scheiben (Endstück) ist inzwischen
bekannt, eine wurde aber wieder
verkauft. Es sollte aber weitere geben.
- "Mooreichen". Die Vorstufe zur Verkohlung sind subfossile Hölzer, die hin und wieder unter Luftabschluss über Jahrtausende erhalten sein können, so lange die sich im Wasser ohne Sauertstoff befinden; besonders Eichenholz kann so sehr lange im Boden überdauern. Im Mai 2020 wurde bei Schweinfurt eine große Mooreiche gefunden, die derzeit bei der Fa. Mehlig & Wiesmann Sägewerk-Holzgroßandlung-Furnierwerk GmbH in Lohr zu einem wertigen Furnier verarbeitet wird.
Die etwa 5.000 Jahre alte, mächtige Eiche in der Kiesgrube
(Foto Mehling & Wiesmann).
- Es wird zersetzt und der Hohlraum wird von eingetragenem Sediment nachgebildet, so dass die äußere Form überliefert wird. Dies ist sehr selten im oberen Buntsandstein beim Abbau von Hand oder auf Baustellen vorgefunden worden.
Ein karbonischer Schachtelhalm (Fundort nicht bekannt) Holz in Steinkern-Erhaltung, oval und
unregelmäßig verdrückt,
Bildbreite 14 cm
- Das Holz wird im Sediment eingeschlossen und versenkt. Dabei kann es zur Verkohlung kommen. Zunächst als Lignit (siehe unten), dann als Braunkohle (Gewerkschaft Gustav & Geschichtsverein Karlstein a. Main 2004). Braunkohlen werden gelegentlich bei Bau- und Steinbrucharbeiten angetroffen.
Lignitische Braunkohle (Miozän) in einer Tongrube bei Gundhelm im Landrücken der Rhön,
aufgenommen am 01.08.2021
Bei noch höherem Druck und Temperaturen in großer Versenkungstiefe wird der Kohlenstoff zur Steinkohle bzw. Anthrazit.
Stück karbonische Steinkohle aus dem Verbundbergwerk Auguste Victoria/Blumenthal bei Haltern.
Entnommen aus einem etwa 2 m mächtigen Kohleflöz in 1.100 m Teufe am 25.09.2003;
Bildbreite 15 cm
Bei noch höhereren Temperaturen und Drucken wird daraus Graphit und schließlich ab 120 km Tiefe würde aus dem Graphit Diamat gebildet werden. Kohlenstoffhaltige Gesteine, die solchen Drucken ausgesetzt waren, werden nur ausnahms wieder an die Erdoberfläche gehoben (z. B. im Erzgebirge).
Eine Besonderheit ist die Erhaltung als Holzkohle. Dies bedeutet, dass das Holz verschwelt wurde - z. B. bei einem Brand, der nicht zur Veraschung führt, so dass nur der Kohlenstoff übrig blieb. Solche Holzkohle ist nahezu unbegrenzt haltbar, nicht löslich - aber mechanisch nicht beständig (abfärbend), wie von der Grillkohle weiß. Im Unterschied zur Kohle sind in der Holzkohle noch die Zellen erhalten.
- Das Holz beginnt mit der Inkohlung; diese wird aber von einer Verkieselung abgelöst, so dass zwischen dem Quarz auch noch Reste der Kohle und des Lignins sichtbar sind. Solche Hölzer sind aus den großen Braunkohlevorkommen der Lausitz und Nordhessens bekannt.
Das dunkelbraune, fast schwarze Holz enthält reichlich Kohle, aber auch viel Quarz und
ist mechanisch verdrückt. Außen sind glitzernde Quarz-Kristalle aufgewachsen. Viele
achsparallele Hohlräume lassen das Holz Wasser durchleiten, so dass eine mechanische
Bearbeitung ohne Versiegelung nahezu unmöglich ist. Es stammt aus der Braunkohlen-
zeche Hirschberg bei Großalmerode und wurde von Gerhard JAHN aus Wächtersbach
um 1980 gefunden,
Bildbreite 13 cm
Dieses Holzstück (als Abschnitt eines sehr großen Stammstücks) belegt, dass es auch verkieselte Hölzer mit Kohle gibt. Die Kohle in dem fossilen Holz erzeugt beim Bearbeiten einen schwarzen Abrieb. Kristalline Eisenoxide ließen sich nicht nachweisen.
- Das Holz wird in ein Sediment eingeschlossen, welches in größeren Mengen Kieselsäure mobilisieren kann, z. B. vulkanische Aschen. Hier führt ein nicht völlig verstandener Prozess dazu, dass die Holzstruktur erhalten bleibt und das Material des Holzes durch Kieselsäure durchsetzt wird, der im Laufe der Zeit zu Quarz reift (kein Chalcedon!). Das ist wohl so wie bei dem Achat, wo es auch die Zwischenstadien über den Opal, Moganit und Chalcedon gibt; dies ist abhängig von geologischen Alter. Die organische Substand des Holzes fungiert dabei als hervorragendes Fällmittel für die Kieselsäure. Und wo kein Holz ist, findet auch keine Abscheidung von Quarz statt, weshalb die eingekieselten Hölzer sich leicht aus dem Sediment bergen lassen und immer auch außen wie Bäume aussehen. Auch Holzkohle wird nicht in Quarz überliefert, sondern bleibt als Kohle erhalten. Dies stellt wohl die überwiegende Mehrzahl aller fossilen Hölzer dar. Findet die Abscheidung von Kieselsäure statt bevor das Sediment und damit das Holz kompaktiert wird, bleibt die Struktur der Pflanze auch dreidimensional erhalten, was bedeutet, dass das Holz genau so aussieht, wie Holz, aber eben aus größten Teil Quarz besteht. Diese fossil überlieferten Hölzer zeigen sogar oft noch die originalen Zellstrukturen die man mit einem Mikroskop sehen kann - siehe unten. Es gibt aber reichlich fossile Hölzer, bei denen sich die originale Holzsubstanz noch nachweisen lässt, in dem man den Quarz mit Flusssäure weglöst - siehe unten. Es sind aber auch Pilzbefalle z. B. als Würfelfäule, Spechtlöcher, Bohrgänge von Insekten und Astansätze gefunden worden.
Permineralisiert oder verkieselt?
Unter Permineralisation versteht man das Füllen von (Zell-)Hohlräumen mit einer mineralischen Substanz, wobei die Zellwände als Form erhalten bleiben.
Unter Verkieselung versteht man das Ersetzen von Material durch Kieselsäure, die als Quarz dauerhaft erhalten bleibt.
Nach den Angaben in der Literatur besteht durchschnittliches rezentes Holz zu etwa 50 % aus Kohlenstoff. Unter der Annahme, dass diese Größenordnung auch für die Hölzer der Erdvergangenheit gilt, sollte man den Grad der Einkieselung über eine Massenbilanz ermitteln können.
Wenn nun ein fossiles Holz permineralisiert vorliegt, müsste man das Holz bzw. den Kohlenstoff darin noch finden können. Diesen Nachweis haben Wissenschaftler erbracht, in dem man den Quarz mit Flusssäure weggelöst hat und tatsächlich noch in HF unlösliche, organische Substanz fand (LANDMESSER 1994:54ff).
Da der Umgang mit HF ohne professionelle Laboreinrichtung (wirklich) gefährlich ist, kann man das auch anders prüfen. Man pulvert das fossile Holz und löst eventuell vorhandenes Carbonat mit HCl. Anschließend gibt man die gewogene Probe in einen Muffelofen und glüht bei einer Temperatur von >1.000 ° C. Die Differenz ist dann der Gehalt an organischer Substanz. Dabei kann man feststellen, dass der Glühverlust im niedrigen einstelligen Bereich liegt. Damit ist für ein Holz aus dem Mainschotter der Nachweis erbracht, dass es sich um ein verkieseltes Holz handeln muss, bei dem keine nennenswerten Gehalte an Kohlenstoff vorhanden sind.
Von diesem abgerollten verkieseltem Holz aus dem Mainschotter
wurde ein Dünschliff angefertigt,
Bildbreite 10 cm
Der Dünnschliff von oben unter dem Mikroskop: Die Struktur im Holz ist nur kaum noch sichtbar und bei gekreuzten Polarisatoren
sind nur Quarz-Körnchen zu sehen. Wüsste man nicht die Natur des Stückes, würde man von einem Quarzit sprechen. Bei den
dunklen Fleckchen handelt es sich um Eisenhydroxid, weches die Farbe des Fossils erzeugt. Vom einstigen Holz ist so gut wie nichts
mehr vorhanden.
Bildbreite 1,25 mm, links linear polarisiertes Licht, rechts gekreuzte Polarisatoren.
Da natürliche Prozesse nicht zielgerichtet ablaufen, um Definitionen zu erfüllen, gibt es vermutlich alle Übergänge. Vermutlich beginnt der Prozess der Fossilisation mit einer Permineralisation, die bei einer andauernden Zufuhr von Kieselsäure zu einem Aufbau führt, der auch eine so große Stabilität erzeugt, dass eine mechanische Veränderung durch die Auflast des Gebirgsdruckes unterbleibt. Aber das Fortschreiten der Einwirkung von Kieselsäure und Wasser können dazu führen, dass auch Teile der Holzsubstanz gelöst wird und durch Kieselsäure bzw. Quarz ersetzt wird, so dass ein teilweise verkieseltes Holz vorliegt. Das Endstadium dieses Prozesses ist ein fast völlig verkieseltes Holz, bei dem von der einstigen Holzsubstanz nichts mehr vorhanden ist. Dies bedeutet, dass es auch verkieselte Hölzer im eigentlichen Sinne gibt.
Vermutlich sind solche unscheinbaren Fossilien in der Vergangenheit nicht untersucht worden, da sie nicht "schön" sind (also keine interpretierbaren Strukturen zeigen) und somit weder gesammelt noch untersucht worden sind.
Der berühmte "Logfall" im Petrified Forest National Park, Arizona, USA. Man beachte den Geologenhammer links unten als Maßstab, aufgenommen am 07.05.1981.
Daneben ein Ausschnitt aus einem fossilen Holz aus Arizona (im Souveniershop gekauft!) mit den sichtbaren Holzzellen in verschiedenen Farben und in den
Hohlräumen gebänderter Chalceon (Achat), angeschliffen und poliert,
Bildbreite 3,5 mm.
Verkieseltes Holz im Petrified Forest National Park in Arizona, USA. Das ist das Paradies für den Freund versteinerter Hölzer. Man vergleiche den stark veränderten
"Logfall" links mit dem Foto oben. Daran sieht man, dass die wenigen Regenfälle doch zu merklichen Veränderungen führen.
Aufgenommen am 08.09.1994 mit Helga Lorenz als Maßstab.
- Als Versteinerungsmittel können auch die Mineralien Opal, Pyrit bzw. Markasit, Fluorit, Calcit, Vivianit, Dolomit, Hämatit, Baryt, Uraninit, Chrysokoll, Goethit, usw. (Autorenkollektiv 1994) und sehr selten Apatit gebildet werden (LORENZ et al. 2010). Und Djurleit, Schwefel, Gips, ...
"Holzopal" als fossiles Holz aus Ungarn; Opal als Pseudomorphose nach Holz, welches teilweise
strukturbietend erhalten ist, wie man an der Jahresringen erkennen kann. Das kleine Stück stammt
aus einer gymnasialen Schulsammlung, die in den 1990er Jahren weggeworfen werden sollte bzw.
wurde.
Bildbreite 14 cm.
Kleine Astscheibe eines geologisch jungen Holzes mit einem keilförmigen Bereich aus Edelopal und daneben das Zentrum mit den bunten Zellfüllungen aus Edelopal aus dem
Virgin Valley in Nevada in den USA, Sammlung Herbert SCHMIDT, Kitzingen;
Bildbreite links 15 mm, rechts im Ausschnitt 3 mm.
Verkohltes Holz aus dem Buntsandstein aus einem Steinbruch bei Wrexen im Landkreis Waldeck-
Frankenberg bei Kassel in Nordhessen. Neben Azurit und Malachit als farbige Neubildungen
besteht eine sulfidische Vererzung in der Holzkohle. Darüber hinaus ist auch noch etwas Uran
als Oxid vorhanden, wie leicht mit einem Messgerät nachweisen kann. Angeschliffenes Stück
Bildbreite 8 cm.
"Copper wood" aus Neu-Mexiko, USA: Kupfer- und Eisensulfide, überkrustet von Malachit,
Bildbreite 7 cm
Auch gibt es fossile Hölzer, die es eigentlich nicht geben sollte. So las ich in der US-amerikanischen Zeitschrift Rocks & Minerals (Vol. 95, Heft No. 6 Nov/Dec 2020, p. 548 - 554) einen Beitrag über ein triassisches Holz aus einem ehemaligen Kupfererz-Tagebau bei in Neu-Mexiko (Nacimiento Mining District Sandoval County). Die eindrucksvollen, wohl auch großen Stücke bestehen aus massiven Kupfersulfiden ("Chalkosin"), kohlige Anteile, Malachit und vermutlich weitere Kupfermineralien. Das das weit weg ist, behielt ich das als bemerkenswert im Kopf. Als auf den Münchner Mineralientagen so von Stand zu Stand lief, blickte ich plötzlich auf das in dem Beitrag beschriebene Holz, auch in größeren Stücken. So kaufte ich ein solches Holzstück und bemusterte es zu Hause. Dabei kemen mir Zweifel an der Bestimmung und ich entschloss mich dies zu schleifen. Da kamen noch mehr Zweifel, so dass ich das Kupfererz untersuchte, mit dem überrraschenden Ergebnis, dass es sich um Djurleit (Cu31S16) handelt. Vermutlich sind neben Quarz und Pyrit weitere Kupfersulfide enthalten, was man aber nur mit einem Erzanschliff feststellen kann.
Strukturbietend erhaltenes fossiles Holz (vermutlich eine Konifere) in einem als "Basalteisenstein", lokal auch als "Wascherz", bezeichneten
Konkretion aus dem Eisenhydroxid Goethit. Das kleine, sehr unscheinbare Stück Erz mit den körnigen Einschlüssen von Quarz, Bauxit,
usw. aus dem Sediment in dem es entstanden ist, stammt aus dem Gebiet einstiger Tagenbaue und Absetzbecken um Mücke und Umgebung
im Vogelsberg (siehe auch Erzweg Süd), gefunden von Karl RUDI auf einem Acker als Lesestein bei Ilsdorf.
Links Bildbreite 2,5 cm
Rechts: mittels Ultraschall gereinigter Ausschnitt aus dem obigen Stück mit einer Bildbreite von 2,5 mm, so dass man die Zellen mit den
gelblichen Innenreflexen des Goethits in dem miozänen Holz und die Jahresringe erkennen kann.
Anschliff eines kleinen Bröckchens eines Laubholzes mit Strukturerhaltung im Geothit
aus Ilsdorf. Infolge der ungünstigen Erhaltung (das Holz wurde vor der Fossilisation
gestaucht) wie auch der geringen Größe der Querschnittsfläche, gelang es nicht, das
Holz zu bestimmen;
Bildbreite 3,5 cm
In dem Stück "Basalteisenerz" von Ilsorf sind Holzfragmente eingewachsen, die bereits
vor der Fixierung in dem Goethit als mechanisch bearbeitetes Stück vorlag und so fossil
als Goethit erhalten blieb,
Bildbreite 6 cm
Links:
Aststück eines fossiles Holzes in Baryt(!) erhalten (vermutlich einer Konifere aus dem Oligozän, Alzey-Formation - SÜDKAMP 2019) im Innern einer aufgeschlagenen, braunen
Baryt-Konkretion aus der Sandgrube bei Steinhardt (Ortsteil von Bad Sobernheim bei Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz). Aus dem Vorkommen sind zahlreiche Pflanzenfossilien
einer vilefältigen Flora, insbesondere aber hübsche Koniferen-Zapfen bekannt geworden,
Bildbreite 12 cm, gefunden um 1980.
Rechts:
Im Dünnschliff erkennt man, dass keine Strukturdetails des Holzes mehr erkennbar sind. Im Innern ist auch Sand enthalten, dessen Porenraum durch relativ große Baryt-Kristalle
gefüllt sind; Dünnschliff im polarisierten Durchlicht bei gekreuzten Polarisatoren.
Bildbreite 5,70 mm.
Rauchbraune Quarz-Kristalle in einem fossilen Holz; gefunden auf der Frankenhöhe bei
Kleinansbach bein Wettringen,
Bildbreite 17 cm
Stück Apatit ("Phsphorit") mit Pyrit als Psedomorphose nach Holz aus der Tongube
Salow bei Friedland nordöstlich Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern,
Bildbreite 6 cm
Im Kalkstein am Ufer der Ägäis von Agios Nikolaos ca. 25 km südöstlich von Neapolis sind zahlreiche Palmenfossilien (Rhyzopalmoxylon spec.) erhalten, die noch
aufrecht im Sedimentgestein stehen. Das Versteinerungsmittel ist wohl Calcit und Quarz. Das Innere der einstigen Stämme ist nur partiell oder gar nicht mineralisiert,
so dass dies schnell der Erosion durch das Meerwasser ausgeräumt wird. Dies ist der Grund für die röhrenförmigen Strukturen. Die Leitbündel sind in dem rechten
Bild gut erkennbar. Den marinen Charakter des umgebenden Kalksteins erkennt man an den zahlreichen Fossilien aus Molluskenschalen. Leider sind die
Erläuterungstafeln des Geotops schlecht oder gar nicht mehr lesbar; das Infocenter über den Bucht ist wohl nur im heißen August geöffnet.
Aufgenommen am 09.04.2017
- Ähnliche Felsstrukturen wie oben kommen auch am Strand von Neapoli in Griechenland (Peloponnes) vor:
Kalkfelsen am Strand von Neapoli, aufgenommen am 09.04.2017. Bruchstück eines solchen Felsens, Bildbreite 10 cm (zur Verfügung gestellt von Stefan ASBECK). Dünnschliff dieses Kalks mit einem eckigen Sediment aus eckigen Kalkkörnchen, dazsichen marine Fossilien von Foraminiferen, Mollusken, Reste von Seesternen und Korallen, also ein typisches marines Sediment durch einen kalkigen
Zement verfestigt,
Bildbreite 2,5 mm, LPL.
So würde ein Palmenholz aussehen - obwohl die Palme kein Holz im botanischen Sinne
erzeugt. Der Ausschnitt eines tertiären Palmenfossils aus den Rhodopen in Bulgarien,
Auflicht, Bildbreite 6 mm.
Dabei ist man zunächst geneigt, das ebenfalls als fossiles Holz anzusprechen. Wenn man sich die Felsen anschaut, dann kommen Zweifel. Und wenn man das Gestein im Mikroskop bemustert, dann erhält man einen marinen Kalkstein. Dies wurde durch eine Röntgendiffraktion unterstützt, bei der sich ausschließlich Calcit nachweisen ließ. Nun kann folgende Entstehung abgeleitet werden:
Die holzige Pflanze, vermutlich eine Palme, wuchs am Strand und der Stammfuß wurde vom marinen Sediment begraben. Dabei wurde das umgebende Sediment zu einem standfesten Gestein verfestigt - eine Art "beach rock" - und das organische Holz verrottete und hinterließ ein Loch. In den durch das Verrotten wachsenden Hohlraum gelangte feinkörniges Sediment, welches nach und nach den zylindrischen Hohlraum füllte und besser zementiert wurde wie das umgebende Sediment. Dies zeichnet die äußere Form des ehemaligen Stammes innen chaotisch und außen detailreich nach. Dabei führen Lösungswanderungen zu einer Schließung der Poren, so dass ein sehr dichter Kalkstein entsteht. Die Unterschiede in der Kornverteilung führte zu einer Trennung zwischen den beiden Sedimenten, so dass eine Trennfunge ausgebildet wurde, was zu der Herauswitterung der Formen führt. Heute legt die Brandung die in einem weicheren, kalkigen Sediment steckenden Hohlraumfüllungen wieder frei, so dass die härteren ehemaligen Baumstämme der "Palmen" als aufrechte Strukturen aus dem Ufer ragen. Von der Struktur der ehemaligen Pflanze ist im Innern nichts erhalten zumindest nicht an den gesehenen Felsen und an dem untersuchten Probestück.
Die ehemalige "Braunkohlen"-Grube Prinz von Hessen bei Messel lieferte im Gegensatz zur Grube Messel auch verkieselte Hölzer und andere Strukturen einstiger Bäume - und sogar Palmen, die es damals noch in der Region gab.
- Lavaströme können, wenn sie außergewöhnlich dünnflüssig sind, Pflanzenabdrücke überliefern. Es ist hier auch möglich, dass Einzelheiten der Rinde in dem schnell erstarrten Gestein sichtbar sind. Aus Steinheim bzw. Dietesheim bei Hanau sind Abdrücke von Koniferenzapfen bekannt geworden, die auf der Unterseite eines Lavastroms erhalten blieben.
Durch die Überlagerung kann es vorkommen, dass bereits sedimentiertes Holz durch eine Überlagerung und die damit verbundene Durchwärmung verkohlt - was nur bei Sauerstoffabschluss gelingt, denn sonst verbrennt das Holz und es bleiben nur geringen Mengen an Asche übrig, die auch wasserlöslich ist und somit schnell abgeführt wird.
Dünnflüssige Lava kann so schnell heranfließen, dass die Bäume als Hohlraum in der erstarrten Lava überliefert
werden. Das Wasser in dem Baum kühlt die Schmelze und wenn kein Nachschub mehr kommt, läuft der Strom ab
und die Bäume bleiben als zylindrische Stiele erhalten. Das Holz darin kann je nach Dicke als Asche oder Holzkohle
übrig bleiben. Der Lavstrom hier stammt vom Mauna Ulu (ausgebrochen 1969 - 1974) im Hawal´i Volcanoes
National Park aus Hawai´i.
Aufgenommen am 25.03.1986
Nun gibt es auch fast "unmögliche" Fossilien; man lies darüber, hat aber so was nicht
gesehen. Dieses fossile Holz (stellenweise mit Strukurerhaltung) besteht aus dem Zeolith
Natrolith und Calcit. Es stammt vom Mount Elgon im Osten Ugandas. Und wenn man
denkt, da gibt es kaum Beschreibungen - aber dies fanden auch andere Wissenschaftler
bemerkenswert, so dass es eine Vielzahl an Publikationen aus den 1920er und -30er Jahren
gibt, die aber an sehr "versteckter" Stelle erschienen sind, so dass eine Beschaffung sehr
schwierig ist.
Bildbreite 5 cm
- Holz zum Ausbau wurde in der cypriotischen Bronzezeit in Bergwerke eingebracht und ist dort Wässern ausgesetzt, die reichlich Cu-Ionen enthalten. Dies kann zu einer partiellen Bildung von Gediegen Kupfer im Holz führen (BUSCH 1999), welches dann reichlich das Buntmetall enthält. Der Kohlenstoff im Holz ist dabei das Reduktionsmittel für das Abscheiden der Kupferionen aus der wässrigen Lösung. Man könnte es als (Teil-)Pseudomorphose von Ged. Kupfer nach Holz bezeichnen. Solche Hölzer mit gediegen Kupfer wurden gesammelt. Solche "Funde" sind im Übrigen auch aus ungarischen Bergwerken bekannt.
- Palmen sind in der fossilen Überlieferung in Mitteleuropa als selten anzusehen. Um so bemerkenswerter ist es, dass man über Neufunde berichten kann. So fand Jean-Luc FECHTER aus dem Elsass Lesesteine auf Feldern, die als Palmenwurzeln identifiziert werden konnten.
Querschnitt durch verkieselte Palmenwurzeln mit einer sehr guten strukturellen Erhaltung, gefunden im Oligozän des Elsass,
Bildbreite ca. 2 cm
Historische Funde von Palmenwurzeln sind aus der Grube Prinz von Hessen bei Messel bekannt. Belegstücke befinden sich im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt.
- Die "buntesten" Hölzer der Welt kommen aus der Türkei. Sie werden als "Colla-Wood" bezeichnet und es wurde auch bereits mit seinem vielfältigen Mineralbestand in den USA beschrieben. Das fossile Holz aus dem Miozän ist von Kupfer- und Vanadium-Mineralien (Azurit, Malachit, Chrysokoll, Volborthit, ...) durchwachsen, so dass blaue, grüne und gelbe Farben entstehen. Als Material ist das Holz als Quarz und auch als Opal erhalten. In den Hohlräumen sind kleine Quarz-Kristalle entstanden.
Links: buntes Colla-Wood aus Opal, Bildbreite 5 cm.
Rechts: Azurit und Volborthit in einem fossilien Holz aus der Türkei; Bildbreite 3 mm.
Das Holz mit den bunten Mineralien wird von Terrapractica, Markus SCHANZ, 7 rue de Roodt, 8805 Rambrouch in Luxemburg, Tel. +352 691 771 772, e-mail terrapracticashop@gmail.com, vertrieben.
- Da fossile Hölzer fluoreszierend sein können, gilt dies auch für rezente Hölzer. Z. Beispiel fluoresziert das Holz der "Akazie", also der Gewöhnlichen Robinie (Robina pseudacacia). Da weder Lignin noch Zellulose unter UV-Licht leuchtet, muss es ein anderer Stoff sein. Denkbar wäre eines der Harze in einem Baum oder wie bei WIKIPEDIA zu lesen, die bei der Zersetzung von Glycosiden frei werdenden Cumarine.
Intensiv fluoreszierendes Holz! Gewonnen aus einem Garten in Oberderdingen, entdeckt von Jürgern GREINER. Links bei Tageslicht
und rechts bei Bestrahlung mit UV-Licht.
Unten das intensiv fluoreszierende Kernholz einer Robinie;
Bildbreite 11 cm.
- Altenmittlau:
Im Zechstein-Konglomerat des ehemaligen Steinbruchs der Fa. Schmitt konnten Nadelbaumreste gefunden werden. Es handelt sich um kohlige Holzreste, Zweige, Nadeln, Zapfenschuppen und Samenstände der permischen Konifere Voltzia hexagona.
- Hafenlohr:
Im oberen Buntsandstein konnte beim Bau der Umgehungsstraße am Guggenberg Holzreste gefunden werden (GEYER 2010:117 Abb. 10/11 und 121 Abb-10/15b; hier sind auch weitere Funde aus dem Buntsandstein der Region beschrieben).
- Altenstadt:
Im Perm von Altenstadt sind Kieselhölzer als Lesesteine auf Äckern gefunen worden, die auch ganz stark gelöst aussehen können.
Angelöst ausehendes Kieselholz aus Altenstadt in der Wetterau;
Slg. E. MÜLLER, Schöneck, Bildbreite 12 cm
- Hohenzell (bei Schlüchtern):
Hier fanden sich westlich der Jakobsruh miozäne Hölzer (JAHN 1996, LORENZ 2010:675; Abb. 18/172). Die Fundstelle ist wohl erloschen, da im Wald keine Grabungen mehr möglich sind bzw. gestattet werden. Dabei handelt es sich um Hölzer der Steineibe (Podocarpus), dazu pflanzliche Reste von Meliosma, Vitis, Magnolien (JAHN 2017:337).
Eingekieseltes Holz aus Hohenzell mit einem Astansatz, ehemals Slg. WEIHS(†) in Hanau,
Bildbreite 8 cm
Beispiele fossilen Holzes aus der ehemaligen Mineralien- und Fossilien-Sammlung von Bruno (*18.05.1940 †15.03.2024) und Christel WINKLER(*27.06.1940 †17.09.2019) in Bruchköbel, zusammen getragen in den 1980er Jahren.
Das einst lange im Wasser liegende und damit weiche Koniferen-Holz wurde vor der Verkieselung mechanisch verformt. Hier ist ein Knick um mehr als 90 ° erhalten, der keine Risse und kaum Stauchungen erkennen lässt;
Bildbreite 21 cm.
Der Kieseltorf kann mit einem Handhammer kaum reichtet bearbeitet werden, da die vielen Poren des auch als Quarzites ansprechbaren Gesteins die Rissleitung behindern.
Fossiles Koniferen-Holz im braunen, sehr porösen Kieseltorf mit einem fast weißen Kern und dunkelbrauner Hülle. Der Kieseltorf besteht ausschließlich aus Quarz und ist sehr hart;
Bildbreite 13 cm.
Fossiles Holz im Kieseltorf - angeschliffen und poliert. Das Muster im Holz ist örtlich (an den Jahrring-Grenzen) porös, so dass das Poliermittel tief in die Poren eindringen konnte. Sie kann leider nicht mehr entfernt werden;
Bildbreite 7 cm.
Glaskopfartiger Chaledon in einem Hohlraum;
Bildbreite 6 mm.
Hohlraum mit einer Auskleidung aus bläulichem Chaledon, leicht gebändert als Achat;
Bildbreite 10 mm.
Im nassen Zustand des "Noch-Holzes" stark verfaltete Holz ist als fossiles Holz im Kieseltorf von Hohenzell erhalten. Das randlich für die Fundstelle typisch dunkle und innen helle Holz ist geschliffen und gut poliert;
Bildbreite 10 cm.
Ein Teil wurde geschliffen und poliert; dabei wurde das Schleif- und besonders das Poliermittel nicht restlos entfernt; da dies über die Jahre mit den Quarz aus dem Holz ausreagiert hat, bekam es zementähnliche Eigenschaften und kann weder mit Ultraschall noch mit einem Hochdruckreiniger aus den porigen Holz bzw. umgebenden Gestein entfernt werden.
- Ramholz (bei Schlüchtern):
In dem Basalt-Steinbruch an der Grenze zwischen Spessart und Rhön sind größere Mengen an Kieselholz gefunden worden. Es soll sich um Laubhölzer mit einem vermuteten Alter von etwa 20 Ma (unteres Miozän) handeln (persönliche Kommunikation auf Mineralienbörsen). Diese kommen unter der Decke eines Basaltes in einem tonreichen Sediment vor und sind meist gut abgerollt (das spricht für einen längeren Transportweg), so dass es sich um eine sekundäre Lagerstätte handelt.
Hier wurde auch in geringem Umfang fossile Holzkohle gefunden, die vermutlich das gleiche Alter hat, wie die verkieselten Hölzer.
Angelöst erscheinendes und brüchiges ("Würfelfäule"?) fossiles Holz von der Fundstelle bei Ramholz;
Bildbreite 10 cm
Rissiges, in dien Rissen heller Chalcedon und farblose Quarz-Kristalle führendes fossiles Holz von der Fundstelle bei Ramholz mit Resten von Holzkohle. Das Stück ist angeschliffen und poliert. Es handelt sich nach der Struktur um ein Laubholz, welches im noch nicht verfestigten Zustand verdrückt wurde;
Bildbreite 13 cm.
In den Zellen eines Kieselholzes aus Schlüchtern sind merkwürdige Strukturen erkennbar, die wohl idiomorphe, zonierte
Quarz-Kristalle erkennen lassen;
Bildbreite 0,35 mm.
Fossiles Laubholz aus Ramholz (geschliffen und poliert), leider nur sehr begrenzt erhalten. Die braune Färbung wird durch
Eisenhydroxid verursacht, die dunkelbraunen Sektoren durch Eisenoxid. Risse sind mit farblosem Quarz gefüllt, teils in frei
gewachsenen Kristallen;
Bildbreite 11 cm.
Hellbraunes, fossiles Holz aus Ramholz mit einer konkretionärenen Struktur, die eine Würfelfäule des Holzes nachzeichnet;
Bildbreite 20 cm.
Hellbraunes, fossiles Holz aus Ramholz mit einem hohlen Inneren, ausgekleidet von farblosen Quarz-Kristallen. die ein Glitzern erzeugen;
Bildbreite 20 cm.
Buntes, fossiles Holz aus Ramholz die eine Würfelfäule des Holzes bewahrt hat. Die Risse sind mit farblosen Quarz-Kristallen überkrustet;
Bildbreite 12 cm.
Bruchfläche quer zur Stammachse eines verkieselten Laubholzes mit Resten von schwarzer Kohle und reichlich Quarzkristallen, so dass man in dem Holz nur noch Reste der Gefäße erkennen kann. Gefunden als Bruchstück in Ramholz;
Bildbreite 3 mm.
Geschliffen und poliertes Stück eines braunen bis schwärzlichen Laubholzes aus Ramholz. Nur an wenigen Stellen sind noch Zellen des einstigen Holzes zu sehen. Die Farbe wird von Eisenoxiden im Quarz verursacht. Die weißen Stellen sind Reste des Poliermittels (La-haltiges Ceroxid) die nicht entfernt wurden und jetzt nicht mehr können;
Bildbreite 3 mm.
Kleines Stammstück eines Kieselholzes, welches aus sehr kleinen, gleichgroßen Quarz-Kristallen besteht, so dass die Oberfläche glitzert. Die Stirnseite ist angeschliffen und poliert;
Bildbreite 9 cm.
- Bad Soden:
JAHN (2017:339) berichtet ohne nähere Angaben über miozäne Kieselholzfunde.
- Veitsteinbach (Gemeinde Kalbach im Landrücken der Rhön):
Am Sportplatz südlich des Ortes wurde um 1980 fossiles Holz gefunden, welches zum allergrößten Teil aus Opal besteht; der Opal wurde mittels Röntgendiffraktion bestimmt. Dabei sind die Strukturen der Holzzellen lagenweise sehr gut erhalten, wie mikroskopische Studien nachwiesen (siehe Abb.). Es handelt sich um ganz seltene Funde, die infolge der Überbauung nicht wiederholt werden konnten. Bisher ließen sich mindestens 3 verschiedene Baumarten ansprechen, ohne dass sich bis zu einer bestimmten Baumart verfolgen ließ.
Das fossiles Holz aus Opal im Dünnschliff: Die Zellen sind deutlich erkennbar,
Bildbreite 1,25 mm LPL
Links:
Ergebnis einer sehr erfolgreichen Nachsuche: Fossiles Holz nach dem Reinigen in einer Kiste (Breite 55 cm) zur Probennahme und zur
Präparation, da nicht alle Stücke eine genügende Festigkeit aufwiesen.
Rechts:
Das leichte, weiche und weiße Holz unter dem Raster-Elektronenmikroskop. Man schaut in der linken Hälfte auf die teils gefüllten und
angelösten Libriformfasern eines Laubholzes, rechts oben sind die Markstrahlen frei gelegt und rechts unten ist ein Riss mit amorpher Kieselsäure
gefüllt, was man an dem glatten Bruch ohne Struktur erkennt.
Bildbreite des Fotos 0,183 mm. Foto: Stefan DILLER, Würzburg.
Dass das dortige Vorkommen fossiler Hölzer größer sein muss als bisher vermutet, erschließt sich aus den wenigen Funden, die vermutlich nur die Eckpunkte darstellen. Hier könnte eine gezielt Grabung neue Erkenntniss zu den miozänen Fossilien Hessens beitragen.
- Bad Vilbel:
In einer alten Mineraliensammlung fand sich ein Belegstück eines verkieselten Holzes, vermutlich gefunden im 19. Jahrhundert. Neuere Funde stammen vom Heilsberg (mündliche Auskunft von Ernst MÜLLER aus Schöneck) und sind als umgelagert anzusehen, so dass die eigentliche Herkunft nicht gesichert ist.
Belegstück eines "Holzsteins" Pityoxylon cf. Mosquense Kr.aus dem Tertiär von Bad Vilbel
aus der mineralgischen und geologischen Sammlung von Dr. H. Gericke in Leipzig-Lindenau,
Bildbreite 13 cm.
PRINZ-GRIMM & GRIMM (2002:119) berichten über dunkle Kieselholzgerölle im Unterrotliegend vom Weinberg bei Bad Vilbel. Möglicherweise handelt es sich bei dem Stück um ein Bruchstück aus dieser Folge, als das Alter der Sedimente noch nicht bekannt war.
Eine kurze Beschreibung der Funde im Rotliegenden liefert HEIDELBERGER (1993:8f). Man habe Ende des 19. Jahrhunderts im FLEISCH´schen Steinbruch südlich von Bad Vilbel einen 5 m langen Stamm mit einem Durchmesser von 0,75 m gefunden. Alle Hölzer sollen dem Dadoxylon-Typus angehören. Dies wird von SCHAARSCHMIDT (1973:6ff) bestätigt.
Das Holz von hier war als "Holzstein" bereits dem Hanauer Mineralogen Carl Caesar LEONHARD bekannt (LEONHARD 1807:84). Es ist die wohl älteste Erwähnung von Kieselholz in der Region.
Etwa 20 cm langes Kieselholz aus Bad Vilbel mit weißem Baryt in den Hohlräumen;
gefunden im Stadtgebiet von Vilbel, Slg. S. KUNZ,
aufgenommen am 27.06.2020
- Hanau, Steinheim, Dietesheim und Wilhelmsbad:
Im Zusammenhang mit dem Untermain-Trapp sind aus dem Liegenden und den Bodenbildungen zwischen den Lagen aus basaltischem Andesit mit säuliger Absonderung Holzfunde und Abdrücke von Nadelbaumzapfen bekannt (WENZ 1921:214). Eigenfunde und Belegstücke in öffentlichen Sammlungen sind nicht bekannt.
In dem basaltischen Gestein wurden auch noch aufrecht stehende Stammreste mit Kohle nachgewiesen, wie ZILCH (1935) erklärt und abbildet (zitiert in JAHN 2017:322).
ZILCH beschreibt auch grau-schwarzes Kieselholz in faustgroßen Stücken aus dem Basalt-Abbau von Dietesheim aus dem Jahr 1935 (zitiert in JAHN 2017:333).
Ein großes Stück eines nicht näher bestimmten Palmengewächses mit Fundort "Dietesheim" befindet sich in der Museums-Sammlung des Kinzigtaler Mineralienclubs in Gründau-Lieblos:
Bemerkenswert ist ein etwa 1 m langes Stammstück einer fossilen Palme mit dem Fundort "Dietesheim", ohne nähere Angaben. Der verkieselte Stamm erscheint abgerollt, ist aber an der Oberfläche mit einem Windschliff versehen, was für ein abgerolltes Fossil dieser Größe für unsere Region sehr ungewöhnlich ist. Die Unterseite erscheint so, dass man glaubt, dass der Stein hier im Sediment lag und somit nicht dem Wind ausgesetzt war. Auch weist das, für ein hiesiges Holz, außergewöhnlich große Stück - außer einem großen Ausbruch - keine Beschädigungen und Schlagmarken auf. In den zahlreichen Löchern würde man Sandkörner vermuten, was aber nicht der Fall ist, so dass ein Fund in einer Kies- oder Sandgrube sehr unwahrscheinlich scheint. Und es fragt sich, woher soll so eine Palme kommen? Palmen gibt es seit der Kreide und diese Sedimente gibt es im Maineinzugsgebiet nur spärlich. Die einzigen Palmen in der Region sind aus dem eozänen Messel und vereinzelt aus dem miozänen Vogelsberg bekannt, aber beispielsweise nicht aus den Floren in der Umgebung von Offenbach oder Hanau.
Anhand des leicht ovalen Querbruches sieht man die typische Struktur einer Palme, so dass man den Fund als Palmoxylon spec. ansprechen kann (siehe zum Vergleich DANIELS & DAYVAULT (2006:398ff, besonders 407). Der Beleg ist einzig, so dass ernste Zweifel an der Herkunft aufkommen. Das Stück liegt im Museum des Kinzigtaler Mineralienclubs in Gründau-Lieblos; leider konnte kein Material für einen Dünnschliff abgesägt werden, so dass sich keine zusätzlichen Informationen gewinnen ließen,
aufgenommen am 20.02.2019.
Wäre kein Fundort angegeben, so hätte ich vermutet, dass das Stück aus der Sahara stammt.
- Kilianstädten (Schöneck):
Hier am Neuberg wurden in den 1980er Jahren bis zu 30 kg schwere Stücke und größere Mengen an Kieselholz us dem Rotliegenden gefunden (NOLL & WILDE 2002:91ff).
Proben aus der ehemaligen Sammlung der Familie WINKLER.
Stammsegment mit hellen Bereichen (Bleichungen) und an der Oberfläche Krusten aus Kalk;
Bildbreite 17 cm.
Stark kavernöses Kieselholz mit einem Überzug aus braunem Chalcedon mit winzigsten Quarzkristallen an der Oberfläche, so dass diese Flächen glitzern;
Bildbreite 14 cm.
Gebleichte Oberfläche eines Kieselholzes, welches im Innern einen dunklen Kern hat;
Bildbreite 13 cm.
Angeschliffen und poliertes Stück eines Kieselholzes mit unterschiedlich braunen Verfärbungen. Die streifenförmigen Strukturen sind Artefakte vom Schleifen und haben mit der Struktur des Holzes nichts zu tun;
Bildbreite 12 cm.
Mit schmutzigweißem Kalkstein und Resten des Sedimentgesteins überkrustetes Stück eines fossiles Holz;
Bildbreite 10 cm.
Massives, rissarmes und braunes, kompaktes und speckig glänzendes Kieselholz ohne Bleichungen;
Bildbreite 9 cm.
Diese stammen aus dem Rotliegenden (Bleichenbach-Schichten) und sind teilweise auch strukturbietend erhalten. Es handelt sich um eingekieselte Hölzer mit einem auffallenden Mark im Zentrum der Stämme, so dass diese zum Formenkreis Dadoxylon, aber auch Tylodendron und Amyelon oder gar einer neuen Pteridospermen-Gruppe (GOTH & WILDE 1989:215ff) gerechnet werden. Die bis zu fast 8 m langen und 0,8 m dicken, aber stark rissigen fossilen Hölzstämme waren in das Sedimentgestein horizontal eingelagert, wie man in einer Graubung unter Zuhilfenahme eines Baggers durch das Forschungsinstituts Senckenberg aus Frankfurt a. Main im August 1986 feststellen konnte. Dabei wurde etwa 1 t fossiles Holz geborgen. Die Lage der fossilen Hölzer war durch Kryoturbation gestört (SCHAARSCHMIDT 1989, KELLER & SCHMIDT 1997). Das Fundgebiet auf dem Neuberg im Bereich der Waldstraße 47 am Sportplatz in Schöneck ist heute überbaut und nicht mehr zugänglich.
Bruchrauhe Holzsegmente aus fossilem Holz aus Kilianstädten
aus der Sammlung von Ernst MÜLLER, gesehen in einem
rezenten Buchenstamm auf der Mineralienbörse des Kinzigtaler
Mineralienclubs in (Gründau)-Lieblos,
aufgenommen am 05.11.2017.
Wie man unter dem Polarisations-Mikroskop sehen kann, besteht das Holz aus Kilianstädten zu Gänze aus Quarz. Von der organischen Substanz ist nichts mehr vorhanden.
Deshalb kann man hier von einem verkieselten Holz sprechen. Die Farbe wird durch Eisenoxid erzeugt; Dünnschliff, links linear polarisiertes Licht, rechts gekreuzte Polarisatoren,
Bildbreite 1,25 mm.
- Schloss Naumburg (Heldenbergen):
SCHAARSCHMIDT (1973:8, 10f) beschreibt eine - gemessen an vergleichbaren Vorkommen artenarme - Steinkohlenflora des Rotliegenden aus einem Sandstein-Steinbruch unterhalb der Naumburg (Schloss) bei Heldenbergen. Diese ist hier als verkieselte Dadoxylon-Hölzer erhalten. Hinzu kommen kohlige Pflanzenreste aus den tonigen Zwischenmitteln des teils konglomeratitschen Sandsteins.
In den Löchern in der Felswand im Rotliegend-Sandstein befanden sich einst die
Stämme aus fossilem Holz (verkieselt); verwachsener Steinbruch unterhalb des Schlosses
Naumburg (N 50° 15´ 216´´ E 8° 51´ 273´´),
aufgenommen am 22.03.2020
Große, permische Kieselhölzer aus der Umgebung der Naumburg im Sandrosenmuseum
im Keller des Jerusalem-Tors in Büdingen. Die großen Holzstücke wurden von Lothar
KEIL aus Büdingen gefunden; Bildbreite etwa 2,5 m.
Das Museum ist Fr., Sa., So. & Feiertagen von 14 - 17 Uhr offen oder kann nach
Voranmeldung unter 0160 / 91 35 54 73 besucht werden.
- Kleinostheim, Seligenstadt, Kleinauheim und Alzenau:
Hier liegt großflächig unter den pleistozänen bis rezenten Mainschottern Braunkohle im Maintal. Zwischen den genannten Ortschaften wurde verbreitet oberpliozäne Braunkohlenflöze bebobachtet und erbohrt, die stellenweise abbauwürdig waren (Seligenstadt, Großwelzheim und Kahl) (LORENZ 2010:605ff) und in damals großen Tagebauen gewonnen wurden. Man stellte daraus Briketts und elektrischen Strom her.
Lignit aus dem pliozänen Tonstein der Kiesgrube Weiß bei Großwelzheim,
Bildbreite 15 cm.
Die lignitischen Partien und massiven Holzreste sind in der Regel von Markasit und Pyrit durchsetzt, der relativ schnell zerfällt und eine Erhaltung solcher Hölzer zeitliche Grenzen setzt. Die Bildung von Eisensulfiden in kohligen Hölzern ist weit verbreitet und zuletzt von THALHEIM et al. (2019) untersucht worden.
Weitere Braunkohlen-Vorkommen in der Umgebung des Spessarts befinden sich bei Bad Vilbel, Wölfersheim, Wächtersbach, ...
- Wächtersbach:
Westlich der Stadt wurde auf der Seite zum Vogelsberg bei Wittgenborn bis zum Jahr 1955 Braunkohle gewonnen. Dabei fand sich auch Holz von Taxodioxylon sequoianum und Alnus kefersteini (JAHN 1991-2005, JAHN 2007; JAHN 2017:325ff).
Kieselholzgeröll aus Wächtersbach mit frischer Abplatzung links,
Bildbreite 13 cm
Dabei wurden auch fossile verkieselte Hölzer aus dem Miozän gefunden; ein großes Stück (Taxodioxylon gypsaceum) befindet sich im Heimatmuseum in Wächtersbach. Die Größe der Stücke bewegt sich zwischen Fingernagelgröße und 100 kg (JAHN 2017:327ff).
Fossiles Holzstück, mit Quarz mineralisiert, aus der Grube Marie bei Wittgenborn
im Museum des Kinzigtaler Mineralienclubs in Gründau-Lieblos,
aufgenommen am 20.02.2019
Durch Windschliff polierte Fläche eines Kieselholzes, welches die Zellstruktur des
Koniferenholzes bis zu den Hoftüpfeln erkennen lässt; Slg. MÄRZ, Wächtersbach,
Bildbreite 3 mm.
- Kitzingen:
Auf den Feldern um Kitzingen werden auf den Feldern und in den Mainsedimenten Kieselhölzer gefunden. Diese sind an der Oberfläche gut geglättet, was man als Windschliff deuten kann.
Durch Windschliff poliertes und mit Grübchen versehenes Stück Kieselholz als Lesestein aus der Umgebung von Albertshofen nördlich von Kitzingen,
rechts geschliffen und poliert.
Bildbreite 8 cm
- Mainschotter:
Nicht selten, aber sehr schwer zu finden sind die Gerölle der fossilen Hölzer aus Quarz, die in den Überkornhalden der vielen Kiesgruben im Maintal bloß gelegt werden. Die überwiegende Anteil gehört zu einem Kreis von Nadelbäumen, die mit dem Namen Dadoxylon (neu Agathoxylon) beschrieben wird. Die Herkunft der Gerölle wird im Main-Einzugsgebiet im Keuper und in den permischen Sedimenten gesucht (LORENZ & JUNG 2009). Die Größe reicht von wenigen cm bis zur Größe eines Kindkopfes und in ganz seltenen Ausnahmefällen auch Gewichte bis zu 130 kg und sie können bis zu 1 m lang werden.
Stammsegement eines Baumes in verkieselter Form vorliegend. Das Holz enthält einige ppm Uran. Gefunden 1973 in der Kiesgrube Bong zwischen Mainflingen und Seligenstadt,
Bildbreite 10 cm
Kleines Stück eines fossilen Holzes aus der ehemaligen Kiesgrube der Fa. Wilhelm RACHOR zwischen Dettingen und Kleinostheim; gefunden 1973
Bildbreite 7 cm
Großes Stammsegement eines Baumes mit der Randzone gegen die ehemalige Rinde und sehr vielen Astansätzen. Gefunden in der ehemaligen Kiesgrube der Fa. Schultz zwischen Kleinostheim und Dettingen 1974,
Bildbreite 19 cm
Narbiges Kieselholz als Geröll aus der Kiesgrube der Fa. Volz & Herbert zwischen Hörstein (Alzenau) und Karlstein (Dettingen), gefunden 2019
Bildbreite 10 cm
Stammstück eines geschliffenen und polierten Kieselholzes aus dem Mainschotter bei Kitzingen aus der Sammlung von Herbert SCHMIDT,
Bildbreite 6 cm
Ausschnitt aus dem Bild oben,
Bildbreite 2 mm.
Die Struktur der Holzzellen unter dem Mikroskop: Im Bereich eines Astansatzes umlaufen die Zellen den Bereich (links). Im Holz ist reichlich hier schwarz erscheindender Goethit eingelagert, was die braune Farbe erzeugt. Dünnschliff eines Tangentialschnittes
unter linear polarisiertem Licht,
Bildbreite 2,5 mm
Die Probe stammt von einem 130 kg schweren Stück fossilen Holzes.
Ausschnitt aus einer größeren, geschliffenen und polierten Scheibe eines Kieselholzes aus dem Mainschotter von Hohnhausen. In den Hohlräumen kristallisierte weißer Baryt. Das Holz führt deutliche Gehalte von Uran als winzige, gelbe Kristalle (nur unter dem Mikroskop sichtbar); Privatsammlung;
Bildbreite 10 cm.
Selbst in der Stadt Würzburg lassen sich bei Bauarbeiten Kieselhölzer finden. Das Stück stammt aus Grombühl und wurde beim Zentrum für Innere Medizin 2001 gefunden;
Bildbreite 10 cm.
Die Oberfläche des verkieselten Holzes links unter dem Mikroskop: Der Windschliff führte zu einer treppenförmigen Abtragung, die sich im Bereich von wenigen µm zeigt und sich an der Holzstruktur orientiert;
Bildbreite 3 mm.
Extrem gut und allseitig mit einem Windschliff versehenes dunkelbraunes Geröll eines Kieselholzes aus der Region von Kitzingen. Das Stück mit dem markanten Astansatz stammt aus der Sammlung von Reinhold FRANZ(†) Obernau;
Bildbreite 8 cm.
Geröll vom Foto links auf der unteren Seite in der Form eines glatt polierten Windkanters.
Der sehr dichte Stein aus der Hochterrasse des Mains als Ackerfund ist wohl nur einmal von einem Pflug getroffen worden;
Bildbreite 8 cm.
Uran im Holz?
Bemerkenswert ist das Vorkommen von Kiesel-Hölzern mit einem deutlichen Urangehalt (siehe Abb. unten). Dabei sind wohl vor bzw. während der Fossilisation statt der Silizium-Ionen der Gesteinsumgebung die im Sandstein vorhandenen Uranyl-Ionen fixiert worden - vermutlich nach der Art eines Ionenaustauschs. Dabei ist bekannt, dass 6-wertige Uranylionen leicht und 4-wertige dagegen in Wasser nahezu unlöslich sind. Der im Holz vorhandene Kohlenstoff ist dabei das Reduktionsmittel. Die Uranylionen werden mit der Einkieselung fixiert. In welcher Form das Uran vorliegt, ist nicht untersucht worden (SCHNITZER 1985:34f, LORENZ & JUNG 2009:18). Vermutlich sitzt das Uranylion anstelle des Si im Gitter des Quarzes.
Sehr wahrscheinlich stammt dieses versteinerte Holz vom Wachtelrangen südlich von Gleismuthhausen, Stadtteil von Seßlach im Landkreis Coburg in Oberfranken, wo der Mittlere Burgsandstein (heute untere Löwenstein-Formation des Mittleren Keupers) ansteht. Hier konnten in dem Holz bis zu 0,15 Gew.-% Uran nachgewiesen werden. Wie Autoradiographien an geschnittenen Hölzern zeigten, ist die Verteilung des Urans in dem Pflanzenfossil als "wolkig" zu bezeichnen (ZASTROW 1980).
Diese Uranylionen sind auch die Ursache für eine deutliche, grüne Fluoreszenz bei der Beleuchtung mit kurzwelligem UV-Licht (286 nm). Die Intensität korrespondiert bei den grünen Farben mit dem Urangehalt, so dass die Gerölle mit geringen Gehalten kaum und die mit höheren Urangehalten eine beachtliche Fluoreszenz aufweisen.
Kieselholz mit Uran, hier als Uranoxid enthalten. Es sind die dunklen Punkte, die die
Zellen markieren;
Dünnschliff-Foto, Bildbreite 0,69 mm, linear polarisiertes Licht.
- Messel:
Entgegen der Erwartungen wurde in der weltberühmten Fossilfundstelle kaum fossiles Holz gefunden, weil die Erhaltungsbedigungen für Holz in dem Maarsee nicht günstig waren. Auch eine Inkohlung fand hier nicht in großem Umfang statt. Dagegen kommen sind pflanzliche Fossilien wie Blätter, Früchte und Blüten wohl nicht so selten.
In der nahe gelegen Grube Prinz von Hessen wurden in geringem Umfang bei der Brennstoffgewinnung fossile Hölzer gefunden.
- Sachsenhausen (Frankfurt):
Beim Bau der S-Bahnstation "Lokalbahnhof" (einst der Bahnhof für die Verbindung Offenbach - Frankfurt) wurde um 1980 ein größeres Stück fossilies Holz gefunden und an einem Ende angeschliffen und poliert, so dass man die teilweise erhaltene Struktur erkennen kann. Die frischen Bruchstellen sprechen für eine Erhaltung in Quarz. Die rauhe, angelöst erscheinende Oberfläche ist nicht die eines Gerölls aus dem Schotter des Mains, so dass man vermuten kann, dass es sich um ähnliche Lagerstätte wie in Bad Vilbel handelt.
Einseitig angeschliffenes fossiles Holz aus Sachsenhausen mit zahlreichen Astansätzen
im Museum des Kinzigtaler Mineralienclubs in Gründau-Lieblos,
aufgenommen am 20.02.2019
- Steinau an der Straße:
Auch aus Steinau a. d. Straße sind miozäne Kieselholzfunde bekannt (JAHN 2017:339).
Im "Basalteisenerz" des Eisenkopfes konnten unscheinbare fossile Spuren von Pflanzen gefunden werden, die sich bisher keiner bestimmten Pflanze zuordnen ließen. Als Versteinerungsmittel tritt hier Goethit auf. Möglicherweise ist der Goethit das Mineral, welches die Hohlräume im Sediment nach dem Weglösen bzw. Zerfall des organischen Materials ersetzte. Aufgrund der geologischen Situation sind die fossilen Reste ins Miozän oder jünger zu stellen.
verzweigte Pflanzenreste in einem Sandstein als "Basalteisenstein" vom Eisenkopf bei
Steinau a. d. Str.,
Bildbreite 10 cm
- Kälberau (Stadt Alzenau):
Bei Bauarbeiten mit einem Bagger um das Jahr 1989 am Rannenbergring im Alzenauer Stadtteil Kälberau wurde ein oder mehrere größere Stücke fossile Holzes gefunden. Es ist im Innern dunkelbraun und weist außen eine auffallend weißliche "Verwitterungsrinde" auf, was für solche Hölzer in unserer Region ungewöhnlich ist. Es muss einige weitere Stücke von einigen 10er kg Gewicht gegeben haben, von denen nur bei einem der Verbleib bekannt ist. Untersuchungen an dem Holz sind bisher nicht gemacht worden, so dass auch leider nicht bekannt ist, aus welchem Umfeld (Tiefe, Nebengestein, usw.) das wahrscheinlich verkieselte Holz stammt. Damit ist auch das Alter des versteinerten Holzes nicht einfach ermittelbar, da solche Hölzer in der Regel keine datierfähigen Isotope enthalten.
Stammstück mit frischen Bruchflächen eines vermutlich verkieseltes Holzes vom Kälberau,
Sammlung RÜCKERT
Bildbreite etwa 20 cm
Wenn Sie ein solches fossiles Holzstück aus dem Fund besitzen, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen!
Eine erste Bearbeitung des fossilen Holzes zeigt im Querschnitt den typischen Aufbau
eines Lauholzes und eine Entfärbung durch ein Abführen des färbenden Eisenhydroxides,
Bildbreite 3 cm
Wenn man sich die Struktur des angeschliffenen und polierten Querschnitt des Fossils unter dem Mikroskop anschaut und mit den Strukturen von rezenten Hölzern vergleicht, kommt man zu dem Ergebnis, dass es sich möglicherweise um die Familie der Juglandaceae (Walnussgewächse) handelt, die renzent weltweit mit rund 60 Arten vertreten sind. Das hier gezeigte Stück ist der Teil eines Stammes von mindestens 50 cm Durchmesser.
- Altenschlirf (Herbstein), Vogelsberg:
Pflanzenreste, darunter auch Holz und sogar Blätter, können sich in sehr feinkörnigen Sedimenten, wie z. B. Kieselgur, über Millionen von Jahren erhaltungsfähig. Ein solches Vorkommen befand sich bei dem kleinen Ort Altenschlirf (heute ein Stadtteil von Herbstein) im Vogelsberg, wo miozäne Pflanzen in dem weißen und überraschend leichten Sedimentgestein erhalten sind. Das seltene Gestein besteht zum größten Teil aus Kieselalgen (Diatomeen), die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Einen Überblick über die Pflanzenarten geben ENGELHARDT & SCHOTTLER 1914.
Unbestimmtes Blatt eines Baumes aus dem Miozän, erhalten in der Kieselgur von
Altenschlirf im Vogelsberg. Das Belegstück wurde vor 1985 gesammelt,
Bildbreite 9 cm
- Maroldsweisach, Birkenfeld:
Auf den Äckern um den Ort und in der Umgebung finden sich auf sekundärer Lagerstätte zahlreiche Reste von fossilen Hölzern (meist vom Dadoxylon-Typus) aus dem Keuper und ganz selten Farnen, siehe dazu KELBER (2007:55, Abb. 14 h).
Fossiler Farnstamm aus Maroldsweisach, verkieselt überliefert und
radial geschnitten in der Sammlung von Günther FASSL, Elsenfeld
Bildbreite 13 cm
- Selters an der Lahn (Gemeinde Löhnberg):
Merkwürdig ist der Beleg eines fossilen Holzes mit hervorragend erhaltener Struktur im braunen Kern, darum eine weiße, poröse, angelöst erscheinende und abfärbende Verwitterungsrinde. Das Stück ist beschriftet mit "Selters Lahn". Die Fundumstände und Zeitstellung konnten bisher nicht geklärt werden.
Fossiles Holz mit einem weißen (Verwitterungszone) um einen
dunklen Kern aus der Sammlung von Peter NICKEL, Biebergemünd,
Bildbreite 7 cm
- Keuperhölzer (Kieselhölzer) aus Franken
Der wenig sichtbare Burgsandstein in weiten Teilen Frankens gilt als der Hauptlieferant für die Kieselhölzer, die man später am Untermain finden kann. Bein der Hölzern handelt es sich um frühere Treibhölzer eines Flusses, die im Sandstein begraben und hier verkieselt wurden.
Diese Hölzer sind in der Regel Kieselhölzer von Gymnospermen (Nadelhölzer), die von einigen Autoren hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit untersucht wurden. Das Ergebnis ist, dass man diese Hölzer der Gattung "Dadoxylon" zuordnet. Dazu benötigt man immer Dünnschliffe aus 3 Raumrichtungen (quer, radial und tangential) und nicht alle Hölzer sind so gut erhalten, so das man dieses Holz einer Baumgattung zuordnen kann.
Die meisten fossilen Hölzer sind zwar als solche leicht erkennbar, aber die Erhaltung ist schlecht. Meist war das Holz bereits vor der Verkieselung von Pilzen (und Bakterien) bereits stark angegriffen, aufgelöst oder durchwachsen, so dass der Zustand im Quarz heute noch gesehen weren kann. Unter dem Mikroskop kann man mit etwas Glück auch solche Reste der Pilze in den Zellen erkennen, die einen Zustand von vor über 200 Millionen Jahren fixiert haben.
Pilze haben das Holz im farblosen Quarz weitgehend abgebaut und haben die kugeligen
Fortpflanzungsorgane gebildet. Die kugelförmigen Sporangien sind etwa 20 µm groß
und damit kleiner als die Dicke des Dünnschliffs;
Bildbreite 0,35 mm.
Die Zellwände des Holzes bestanden aus Lignin, welches von dem oder den Pilzen abgbaut worden ist, so dass nur noch Reste in Eisenoxid zu erkennen ist, was die braune Farbe verursacht. Das Mycelium des Pilzes ist entweder dünner als die Auflösung des Mikroskops oder nicht erhalten.
Die Spuren von Pilzen findet man in fast allen Kieselhölzern. Hier kann man schön sehen, wie der Pilz das Holzgwebe teilweise abgebaut hat und in dem damit geschaffenen
Hohlraum wuchs ein Quarzkristall. Die anderen sind mit Chalcedon und Quarz gefüllt;
Dünnschliff 335/3 links bei linear polarisiertem Licht, rechts bei gekreuzten Polarisatoren,
Bildbreite 1,25 mm.
Prototaxites
Hin und wieder findet man Gerölle, die sich einem nicht sofort erschließen. So fand ich vor Jahren ein kleines, dunkles "Kieselholz", und legte es zu den anderen in die Schublade. Nachdem ich jetzt die fossilen Hölzer der Region bearbeite, sah ich das genauer an und hatte Zweifel an der Ansprache "Holz". Ich entschloss mich, das zu zersägen und schliff es an (Foto unten links). Es sah aber gar nicht wie ein "normales" Holz aus und so ließ ich zusätzlich einen Dünnschliff anfertigen (Bild unten rechts). Der Blick durch das Mikroskop offenbarte dann eine merkwürdige Struktur, die über den Schliff weitgehend ähnlich aussieht - also kein Rand mit einer anderen Struktur. Aber da denkt man an etwas biologisches, aber es erschließt sich nicht sofort, was das ist bzw. was das einmal war. Ich vermute den großen Fruchtkörper eines fossiles Baumpilzes (z. B. ein Zunderschwamm), der quer zu den Röhren geschnitten ist, so dass man in die Röhren schaut - oder Prototaxites?
Links: Prototaxites als sehr harter Chalcedon erhalten, mit einer eigenartigen Struktur im Anschliff,
Bildbreite 7 mm.
Rechts: Ein Ausschnit aus dem Dünnschliff von dem gleichen Stück mit einer Bildbreite von 0,69 mm.
Der Blick in die einschlägigen Lehrbücher erbrachte zunächst keinen Erfolg; Pilze werden immer längs geschnitten. Auch ein Bildvergleich über mehrere Suchmaschinen im Internet erbrachten viele schöne orientalische Fliesenmuster, aber es half auch nicht weiter. Erst das (schlechte) Foto in einem älteren Lehrbuch zur Paläobotanik (MÄGDEFRAU 1968:90 Abb. 51) gab den entscheidenden Hinweis.
Es handelt sich also um eine biologische Struktur, von der es keine aktuelle Entsprechung gibt, so dass man nicht genau weiß, ob das ein Pilz oder eine Flechte war. Solche fossilien Belege können bis zu 8 oder gar 20 m lang sein.
Nun könnte es sein, dass diese Prototaxites-Fossilien auch in den Mainschottern vorkommen und bisher nur nicht beachtet wurden bzw. sie liegen unerkannt in den Sammlungen holzreicher Sammler. Aus diesem Grund bilde ich hier zusätzlich Prototaxites aus dem Rheinischen Schiefergebrige ab. Wüsste man nicht, dass es sich um Prototaxites handelt, würde man diesen Steinen vermutlich keine Aufmerksamkeit schenken:
Unscheinbare Prototaxites-Gerölle aus Uckerath, gefunden von Mirco ALBERTI (ALBERTI 2017). Links Bildbreite 9 cm, rechts angeschliffen und poliert, Bildbreite 4,5 cm.
Als typische Merkmale kann man aufzählen:
Hartes, gut gerundetes Geröll mit einer auch gewellten hell-dunkel-Bänderung (Foto oben links), die aber nicht nach klassischem Kieselholz aussieht. Risse sind mit weißem Quarz gefüllt. Bei näherem Hinsehen zeigen sich in den hellen Bändern kleine, zerstreut wirkend dunkle Punkte (Foto oben rechts). Unter dem Mikroskop sieht das Fossil aus wie ein Sandstein oder Quarzit, besonders dort, wo die biologische Struktur von den sprossenden Quarzen verdrängt wurde. In den gut erhaltenen Stellen erkennt man mit dem Mikroskop kreisrunde bis ovale Strukturen, an denen man die Prototaxites-Fossilien sicher erkennen kann.
- Roth, südlich von Nürnberg
Kieselholz aus der Umgbung von Georgensgemünd bei Roth. Links Tageslicht und rechts langwellies UV-Licht,
Bildbreite 22 cm
Ein interessantes Beispiel von Hölzern aus dem fernen Einzugsgebiet des Mains sind die fossilen Hölzer aus der Region südlichlich von Nürnberg im Landkreis Roth. Hier konnten in den letzten Jahrzehnten zahllose Kieselhölzer zusammen getragen werden, die einen eindrucksvollen Querschnitt über die verbreiteten Vorkommen geben. Dabei gibt es auch hier 2 verschiedene Vorkommen. Die einen beruhen direkt auf die Keuper-Sandsteine und die anderen sind die gut gerundeten Gerölle der Regnitz bzw. des heutigen Main-Oberlaufs, die früher in die Donau entwässerte.
- Thüringen
Stark zerfurchtes, von Windschliff überprägtes Kiesel-Holz aus Thüringen,
Bildbreite 15 cm
Auch im nahen Thüringen gibt es fossiles Holz. Dies ist auch logisch, denn die geologischen Grenzen decken sich in der Regeln nicht mit den politischen Grenzen.
- Kyffhäuser
Steile, etwa 8 m hohe Pyramide des Otto-Hermann-Denkmals aus dem Jahr 1906 nahe der Straße Kirchtal südlich von Kelbra (N 51° 25,617´ E 11° 02,765´) am Kyffhäuser. Das Denkmal wurde ausschließlich aus dem fossilen Holz (Kieselholz aus dem Oberkarbon - TRÜMPER et al. 2020) erbaut, welches sehr wahrschlich aus der Umgebung von Kelbra stammt. Das Suchen und Zusammentragen der etlichen Tonnen von fossilem Holz war sicher eine aufwändige Aktion. Leider beschattet der umgebende Wald das Denkmal so sehr, dass Algen und Moose auf der Oberfläche gedeihen und aus dem Grund erscheinen die Fossilien grün;
aufgenommen am 10.10.2023.
- ....
Bildergalerie
mit den fossilen Hölzern aus den Schottern des Mains bei
Großostheim, Babenhausen und Weilbach:
(Kiesgrube der Fa. Weber
(Miltenberger Industriewerk) Sand- und Kieswerke Fritz Weber
GmbH & Co. Werk Großostheim)
Durch Quarz versteinertes Holz (Stammhälfte) mit Anwachsstreifen und Markstrahlen, gefunden von Herrn W. KESSLER, Marktheidenfeld, Bildbreite 16 cm |
Eingekieseltes Holz, auch als versteinertes Holz bezeichnet, Bildbreite 5 cm, gefunden 2011 |
Ausschnitt aus dem Stück links: verkieseltes Holz mit Strukturerhaltung und zahlreichen Astansätzen. Die Oberfläche ist wahrscheinlich hier zusätzlich durch Windschliff geglättet, Sammlung Willi SCHLEGEL, Miltenberg. Bildbreite 16 cm |
Halber Stamm-/Astabschnitt eines fossilen Holzes aus den Sedimenten des Mains, Bildbreite 12 cm |
Teil eines Stückes aus fossilem Holz mit Strukturerhaltung in Quarz; in den Hohlräumen sind Quarz-Kristalle gebildet worden, Sammlung Willi SCHLEGEL, Miltenberg. Bildbreite 14 cm |
Attraktives Kieselholz, angeschliffen und poliert, Sammlung Wilhelm KESSLER, Marktheidenfeld Bildbreite 18 cm |
Eine große Rarität ist das Auffinden eines Gerölles eines Holzes der Gattung Woodworthia: Das ca. 8 cm breite, angeschliffene und polierte Stück wurde erst im Jahr 2002 gefunden. Es könnte der Trias zuzuordnen sein. Ein primäres Vorkommen im Einzugsgebiet des Maines ist nicht bekannt.
|
Teil eines außergewöhnlichen Stückes aus verkieseltem Holz (Stammviertel) mit Strukturerhaltung und zahlreichen, das Stück längs durchziehenden Hohlräumen, ausgekleidet von farblosen bis leicht rauchigen Quarzkristallen, Gewicht ca. 18,5 kg, Sammlung Willi SCHLEGEL, Miltenberg. |
Außergewöhnlich großes Stück aus verkieseltem Holz (Stammhälfte) mit Strukturerhaltung aus einem sehr dichten und massivem Quarz und zahlreichen Astansätzen an der Außenseite. Die Oberfläche ist wahrscheinlich teilweise auch durch Windschliff geglättet, Gewicht ca. 20,5 kg, Sammlung Willi SCHLEGEL, Miltenberg. |
Ca. 0,6 m langes Stück eines Baumstammes (Lignit) aus den pliozänen Sedimenten der Kiesgrube, mit nahezu perfekter Erhaltung der hölzernen Struktur. Zu welcher Gattung der Baum mich ca. 1 m Stammdurchmesser gehörte, muss noch untersucht werden. (Leider konnte das Stück nicht ganz erhalten werden, da das Trocknen nicht rissfrei gelang) |
subfossiles Eichenholz im Ausschnitt von ca. 15 cm, welches die regelmäßigen "Jahrringe" zeigt. |
Frisch gebrochenes Stück Holz (eingekieselt), welches vom Vorbrecher auf dem Schwimmbagger zerkleinert worden ist; Sammlung Julius KAPELLER, Hörstein Bildbreite 13 cm |
Geröll aus Kieselholz, etwas "schmutzig" aussehend. Das Stück fällt durch einen deutlichen Urangehalt aus dem üblichen Rahmen (siehe oben). Bildbreite 9 cm |
Manche Gerölle aus fossilem Holz sind nur sehr schwer als solche zu erkennen, da die Struktur kaum aun der Oberfläche zu sehen ist. Hier hilft letzlich nur der Blick durchs Mikroskop, Bildbreite 11 cm. |
Fast eine Stammhälfte. Die Oberfläche auf der Außenseite weist eine Struktur auf, die darauf hin deutet, dass hier das Kambium unter dem ehemaligen Bast teilweise erhalten ist. Das 3,035 kg schwere Stück wurde vom Betriebsleiter Willi SCHLEGEL vor dem Vorbrecher aufgehoben und somit vor dem Zerbrechen gerettet. Bildbreite 19 cm |
Permineralisiertes Holz aus Quarz mit Rissen, die von weißem Quarz ausgefüllt werden. Abgerolltes Stück aus dem Überkorn der Kiesgrube Weber in Großostheim; angeschliffen und poliert, Bildbreite 12 cm |
Ausschnitt aus der Abbildung links: Die Struktur desHolzes kann man schemenhaft erahnen. Anwachsstreifen wie die außergewöhnlich kleinen Holzzellen sind kaum zu erkennen, Bildbreite 9 cm. |
Fossiles Holz aus der Kiesgrube der Fa Weiß bei Babenhausen. In den Mainschottern finden sich selten auch Kieselhölzer. Man beachte das Stück oben mit dem runden Frasgang eines Insektes (?). Bildbreite 14 cm |
Stammsegment eines etwa 3,3 kg schweren Stückes aus einem fossilen Holz mit partiell sehr unterschiedlich eingekieselten Partien. Die porösen Partien sind weicher und wurden beim Abrollen bevorzugt abgetragen. Gefunden 2017 von W. SCHLEGEL in der Kiesgrube der Fa. Weber in Großostheim Bildbreite 9 cm |
Fossiles Holz mit Markstrahlen und unterschiedlich gefärbten Bereichen, gefunden in der Kiesgrube der Fa. Schumann & Hardt bei Babenhausen. Es ist ein seltener, aber typischer Bestandteil der jungen Main-Schotter, Bildbreite 8 cm |
Bei Tageslicht Unter kurzwelligem UV-Licht: Das Stück eingekieseltes Holz aus der Abb. oben bzw. links mit einer partiellen Fluoreszenz, ausgelöst durch einen geringen Gehalt an Uranylionen, die sehr ungleich in dem Fossil verteilt sind Bildbreite 7 cm |
Etwa 5 cm dicke Scheibe eines Baumstammes aus fossilem Holz (polierter Querschnitt) mit einer Risszone im Zentrum, ausgekleidet von weißen Quarz-Kristallen. Die biologischen Details nicht strukturbietend erhalten. Das Stück soll aus einer Kiesgrube in der Umgebung von Karlstein stammen; der Verbleib der restlichen Stücke ist nicht bekannt. Die Holzscheibe wird im Heimatmuseum in Karlstein aufbewahrt. Bildbreite 23 cm |
Ein nur leicht beschädigtes Stück verkieselten Holzes in Fundlage in einer ausgetrockneten Pfütze, nahe einer Überkornhalde. Das Fossil ist nahezu porenfrei und damit sehr beständig, denn es wurde sicher mehrfach von einem Radlader überrollt. In den Riefen sind reichlich kleine Quarz-Kristalle gewachsen, die in der Sonne auffallend glitzern. Das dunkle, randlich fast schwarze Holz stammt von einem sicher sehr großen Baumstamm (Ø > 50 cm), gefunden am 21.06.2019 |
Leider vom Vorbrecher klein gebrochen: Rest eines braunen Kieselholzes, Bildbreite 8 cm |
Sehr unscheinbares Stück Kieselholz mit alten Absplitterungen, Bildbreite 12 cm |
Als fossiles Holz gut erkennbares Stück mit zahlreichen Astansätzen und relativ breiten Jahrringen, Bildbreite 10 cm |
Es braucht ein geübtes Auge, um die sehr seltenen und in der Regel unscheinbaren fossilen Holzstücke zwischen den tausenden anderer Steine zu erkennen, aufgenommen am 21.03.2020 |
Ungewöhnliches Kieselholz mit einer punktierten Oberfläche. Würde man das anschleifen, dann würde man eine Art "Punksteinerhaltung" erkennen; Bildbreite 5 cm |
Hornstein-ähnliches Kieselholz als Geröll. Auch hier kann man erst mit dem Mikroskop erkannt werden, dass es sich um ein Fossil handelt, Bildbreite 7 cm |
Permisches Kieselholz mit einer weißlichen Kruste aus einem Kalksinter, entstanden in der Kieslagerstätte von Weilbach. Das Holz stammt sicher aus den Rotliegend- Vorkommen in der Wetterau, Bildbreite 11 cm |
Kieselholz mit einer Punktierung aus einem rezenten Manganoxid, Bildbreite 10 cm |
Stammstück eines Kieselholzes einer Woodworthia aus dem Keuper, Bildbreite 19 cm. Das geschliffen und polierte Stück wurde auf dem Mai-Blatt des Fotokalenders der Paläontologischen Gesellschaft 2025 abgebildet ("Paläontologie im 21. Jahrhundert"). |
Ein Kieselholz, auch wenn man den zellulären Aufbau erst unter dem Mikroskop sehen kann, Bildbreite 7 cm |
Die Außenseite parallel zur einstigen Stammachse und von zahlreichen Rissen durchzogen, Bildbreite 15 cm |
Geröll eines größeren Stammes mit einer Kernfäule im Holz. Der Hohlraum wurde bei der Verkieselung mit weißen Quarz-Kristallen ausgekleidet, Bildbreite 17 cm |
Ungewöhnliches fossiles Holz, bei dem nur noch ganz geringe Reste des Zellgewebes zu sehen sind, wenn man einen Dünnschliff anschaut, Bildbreite 7 cm |
Schwarzes Kieselholz, welches man sehr leicht mit einem weißgeäderten Kieselschiefer verwechseln kann. Die Färbung ist eine Folge von Kohlenstoff der in dem Holz noch erhalten ist. Die weißen Bereiche bestehen aus Quarz, der später in den Rissen auskristallisiert ist, Bildbreite 7,5 cm |
Dieses Kieselholz ist nur schwer als solches diagnostizierbar, da die Form sehr ungewöhnlich ist. Die wahre Natur ist erst unter dem Mikroskop zu bestätigen, wenn man Zellen am nassen Stück erkennen kann; Bildbreite 6 cm |
Und noch ein ganz untypisches Holzgeröll mit den Resten einer weißen Verwitterungsrinde, die in Teilen gut erhalten ist. Die Holzstruktur ist nur an wenigen Stellen unter dem Mikroskop zu sehen. Bildbreite 7,5 cm. Hier stellt sich die Frage, wie es ein solches Geröll nach einem weiten Weg im Main schaffen kann, dass die weiße Rinde noch erhalten ist? Oder gibt es ein bisher unbekanntes Vorkommen von fossilen Hölzern im Einzugsgebiet, welches die Schotter speiste? |
Abgerolltes Stammsegment eines braunen Kieselholzes mit Blatt- oder Astnarben aus einer Kiesgrube in Babenhausen, ehemals Sammlung von Albrecht VORBECK(†); Bildbreite 9 cm. |
Erstfund eines fossiles Holzes im Überkorn der Kiesgrube am Akazienhof bei Babenhausen; Bildbreite 9 cm |
Geröll eines weißrindigen Kieselholzes aus den jungen Sedimenten des Mainnebenflusses Aisch aus der Sandgrube Roth östlich von Höchstadt a. d. Aisch. Das Geröllspektrum (Überkorn) enthält sehr reichlich rissigen, meist weißen bis bläulichen Chalcedon aus den Keupersandsteinen; Bildbreite 8 cm. |
Kieselholz, geschliffen und sehr gut poliert, aus der Umgebung von Schlettach (Landkreis Coburg). Die Ansprache als Teil eines Farnstammes wurde von Robert NOLL verworfen; Bildbreite 17 cm |
Ausschnitt aus der Abb. links: Die Zellen sind weitgehend nicht erhalten, zerstört und als Chalcedon erhalten, eine Art "Punktstein". Risse sind mit Achat gefüllt; Bildbreite 10 mm. |
Neufund im April 2024: Geröll als Stammsegmente eines porösen, rissigen Kieselholzes mit partieller Punktstein-Erhaltung. Das Stück lag in einer Zone im Kies des Mains, in der viel Eisenhydroxid abgeschieden wurde, so dass das Stück fleckig erdbraun verfärbt ist. Es wurde auf dem Schwimmbagger vor dem Brecher geborgen und wiegt 2,61 kg; Bildbreite 13 cm. |
Kieselholz mit Astansätzen und reichlich Schlagmarken - siehe rechts das Detail vom Rand; Bildbreite 8 cm. |
Ausschnitt vom Holz im linken Bild: Fossile Hölzer bestehen zum Teil auch aus einem dichten, porenfreien Chalcedon (wie Feuerstein). Durch den Transport im Fluss sind allseits Schlagmarken entstanden, die den Schluss zulassen, das es Chalcedon sein muss, denn bei einem "körnigen" Quarz geht das nicht; Bildbreite 10 mm. |
Fossile, verkieselte Woodworthia mit einem Asteinschluss (überwallt) als Geröll aus dem Mainschotter, gefunden in der Kiesgrube am Tremhof, Bildbreite 8 cm. |
Kleines Kieselholz-Geröll mit den Resten eines Hohlraumes, der über den Quarzkristallen Achat (gebänderter Chalcedon) enthält - siehe Detailfoto rechts. Das Stück stammt aus der Kiesgrube der Fa. Weber bei Großostheim; Bildbreite 8 cm. |
Achat und Quarz im Kieselholz im Foto links: Über dem Holz wurde Achat abgeschieden, dann Quarz, wieder Achat und wieder final Quarz; Bildbreite 3 mm. |
Nur unter dem Mikroskop als fossiles Holz erkennbares Geröll als Kieselholz. Gefunden in der Kiesgrube der Fa. Schumann & Hardt bei Babenhausen; Bildbreite 8 cm. |
Schwarzgraues Kieselholz-Geröll! Hätten Sie es erkannt? Bildbreite 11 cm. Der Blick durchs Mikroskop offenbart die Natur des Steins, die Struktur eines fossilen Holzes; Bildbreite 1,5 mm. |
Aber Achtung!
Nicht alles was in den Geröllen des Mains bei flüchtigem Hinsehen
nach "Holz" aussieht, ist auch ein Kieselholz:
Bei diesen Steinen aus dem Kies (Bildbreiten 6 - 7 cm) handelt es
sich um Gerölle aus Kieselschiefer, aber ohne die sonst typischen
Quarzadern, so dass man wegen der Laminierung oder Streifung
denken könnte, dass es sich um fossiles Holz handeln sollte. Erst
der Blick durchs Mikroskop offenbart dann eine Struktur, die
fossilies Holz ausschließt, wenn man keine für Holz typischen
Zellen erkennen kann.
Eine parallele Streifung außen und ein kreissektor-förmiger
Querschnitt machen das Stück verdächtig, besonders wenn es
noch mit Lehm verschmutzt ist. Aber es ist Quarz und die
wenigen Hellglimmerschüppchen zeigen, dass es sich um
einen Quarz aus einem metamorphen Umfeld handelt;
gefunden in einer Kiesgrube bei Großostheim,
Bildbreite 18 cm.
Achtung!
Aber es gibt auch im Handel in Marokko Steine, die als "Fossiles
Holz" an Touristen verkauft werden, welches keines ist. Ohne Lupe
ist es schwer, solche Fehldeutungen zu erkennen:
Coburg.
Hier befindet sich eine der Quellen der Kieselhölzer in den
Mainschottern. Diese sind hier seit mehr als 200 Jahren bekannt,
wurden bestaunt und auch bearbeitet.
Kieselholz im Naturkunde-Museum in Coburg. Hier befinden sich sehr große Stammstücke fossiler Hölzer aus der Umgebung, aufgenommen am 16.08.2020 |
Innenhof der Veste (Burg) in Coburg. Ganz links am Bildrand liegen durch den Baum verdeckt zwei große Holzstücke aufgenommen am 16.08.2002 |
Eines des beiden Kieselhölzer im Innenhof der Veste Coburg. Leider sind diese schönen Stücke damit der Verwitterung und dem Bewuchs durch Flechten und Moose Preis gegeben, was letztendlich zum Verlust führen wird, vorgefunden am 16.08.2020 |
Osing bei Bad Windsheim.
Auch hier befindet sich eine der Quellen der Kieselhölzer in
den Mainschottern. Die Holzfunde von dort sind erst seit den
1930er Jahren beschrieben worden. Es handelt sich um Hölzer der
Formengattug Podocarpoxylon aus einem Keuper-Sandstein,
der bei der geologischen Kartierung in der 1960er Jahren als
"Schilfsandstein" (heute Stuttgart-Formation) kartiert wurde.
Funde aus den Mainschottern, die man eindeutig den Vorkommen am
Osing zuordnen kann, sind nicht bekannt.
Schwer zu sehen: Zwischen Klee und Kamille liegt am Rand eines
Ackers
ein unscheinbar aussehender Stein im Grünen. Das Kieselholz stammt
aus
dem hier bei Rüdisbronn anstehenden Keuper-Sandstein,
aufgenommen am 02.11.2020
Bayreuth.
Auch aus dem Keupersandsteinen in der Umgebung von Bayreuth
gelangen Kieselhölzer bis an den Untermain. Im Botanischen
Garten der Universität befindet sich eine sehr umfangreiche
Sammlung von fossilen Hölzern, die der einstige Leiter Dr.
Günther ROSSMANN zusammen getragen hat (Stiftung Paläobotanische
Sammlung Rossmann (PBS)). Sie ist in einem Gewächshaus in
Nachbarschaft zum Ökologisch-Botanischen Garten
(Universitätsstraße 30, 95440 Bayreuth) ausgestellt und kann, am
besten nach Voranmeldung, besichtigt werden.
Große Hölzer aus den Keuper-Sandsteinen der Umgebung von Bayreuth:
Der Schwerpunkt der Sammlung besteht aus mesozoischen Hölzern,
aufgenommen am 21.08.2020
Prichsenstadt.
In dem kleinen Ort Prichsenstadt mit einem historischen
Stadtkern, nur wenige km nördlich von Wiesentheid (an der
Autobahn A3 zwischen Würzburg und Nürnberg) betreibt Erika KLEIN
das private Museum Hans Klein (Schulinstr. 28, 97358
Prichsenstadt). In einer landwirtschaftlich-historisch
anmutenden Umgebung werden Fossilien in einem weiten
Größenspektrum, dazu bunte Mineralien, aber auch archäologische
Kleinfunde aus der Umgebung in Franken (Schwerpunkt) und dem
Rest der Welt (insbesondere USA) gezeigt. Es handelt sich in
vielen Fällen um Eigenfunde, die in mehr als 40 Jahren
intensiver Sammeltätigkeit mühevoll zusammen getragen worden
sind.
Gegenwärtig wird die Beschriftung überarbeitet.
Große Hölzer aus den Keuper-Sandsteinen, aber auch aus aller Welt,
aufgenommen am 17.01.2021
Ergänzungen und Korrekturen zum "Holzbuch"
Seite 35, Abb. 5.2-1: dabei handelt es sich um Tietea
singularis (Hinweis Robert NOLL)
Seite 86, Fußnote 40, Terra Practica Markus Schanz, Rue de Roodt,
8805 Rambruch (Rambrouch), in Luxemburg (https://terrapractica.lu)
Seite 138, Abb. 9.1-5a: Wie neue Untersuchungen an einem
Dünnschliff zeigen,
handelt es sich dabei um ein Koniferen-Holz, welches aber sehr
schlecht erhalten ist, so dass nur einzelne Bereiche überhaupt
Zellen erkennbar sind. Die Bildbreite beträgt 0,69 mm unter linear
polarisiertem Licht
Seite 143, Abb. 9.1-13: dabei handelt es sich nicht um Calamites
gigas (Hinweis Robert NOLL)
Seite 148, linke Spalte ", so dass man die teilweise erhaltene
Struktur erkennen kann."
Seite 157, Abb. 9.3-3: es sollte der Steinkern einer Konifere sein
(Hinweis Robert NOLL)
Seite 194, Abb. 9.5-47: es soll kein Farn, sondern eine Woodworthia
sein (Hinweis Robert NOLL)
Seite 198, Abb. 9.5-53: links unten ist kein Calamites (Hinweis
Robert NOLL)
Weitere Hinweise nehme ich gerne entgegen und veröffentliche sie
hier.
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Die Fundmöglichkeiten sind in den Überkornhalden nach längeren Regenperioden am besten:
Suchbild.
Typische Fundsituation am 15.12.2007 an einem sauber geregneten
Haufen: eines der Steine ist ein versteinertes
Holz. Es ist die Kunst unter den tausenden von Geröllen die
wenigen interessanten Stücke zu sehen und dann
herauszulesen. Man erkennt hauptsächlich Sandstein, Quarz, Gneis
und infolge des Frostes zerfallene Tonbrocken.
Faszinierend:
Eingekieseltes Holz aus dem Bild oben, nach der Reinigung,
Bildbreite ca. 13 cm. Dieses Stück weist eine Besonderheit auf,
denn es ist im Innern des ehemaligen Stammes (oben und rechts im
Bild) merkwürdig narbig ausgebildet. Man kann diese Art der
Erhaltung als auch als fossile "Rotfäule" oder "Würfelfäule", also
einen fossil überlieferten Pilzbefall mit teilzerstörtem Holz
deuten. Randlich ist die Holzsubstanz noch intakt (vorne und
links) und im Innern bereits zerstört, wie bei heutigen Bäumen
auch - nur dass hier mehr als 100 Millionen Jahre vergangen sind.
Die Hohlräume sind mit farblosen Quarzkristallen
ausgekleidet.
Im fast grenzenlosen Vertrauen
auf die Ehrlichkeit der Exkursionteilnehmer
zeigte ich das Stück während einer VHS-Exkursion am
30.05.2010 in der Kiesgrube, in der ich es fand - und es
wurde nicht mehr zurück gegeben. Leider bemerkte ich den
Verlust erst, als die Teilnehmer nach Hause gefahren waren.
So warte/hoffe ich jetzt auf die Rückgabe/Rücksendung
...
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