Diese Tier- und
Pflanzenwelt gab es auch im
Spessart.
Joachim Lorenz, Karlstein.
Links: Blick in die Grube Messel mit der öffentlich immer
zugänglichen Aussichtsplattform
(mit Informationstafeln) und den hellen Halden einer früheren
Produktion von
Porenbeton am Rand des Tagebaues, aufgenommen am 19.05.2009.
Rechts: Das wohl berühmteste aller Fossilien aus Messel: Ida.
Es ist das völlständigste Fossil eines Primatenvorläufers
(wissenschaftlich als Darwinius masillae beschrieben).
Das Originalfossil des Naturhistorischen Museums der Universität
Oslo
und die Gegenplatte, die im Wyoming Dinosaur Center in
Thermopolis, USA, liegt,
konnten im Februar 2010 für 3 Wochen im Tresorraum
("Schatzkammer")
des Senckenberg-Museums in Frankfurt besichtigt werden,
aufgenommen am 13.02.2010.
Messel im Eozän:
Krokodile und Schildkröten im Wasser. Affenähnliche Tiere
und Schlangen in den Bäumen. Vögel die größer sind als die
Pferdevorläufer im Unterholz. Zikaden, Prachtkäfer und
Fledermäuse in der Luft. Laubbäume mit Brettwurzeln und lang
ausgezogenen Blättern - wie heute in den Tropen. Und es gab
auch Beuteltiere, die es heute in Europa und Afrika nicht
mehr gibt. Der Spessart lag ungefähr 500 km weiter im Süden,
dort wo heute das Mittelmeer anfängt. ...
Rest eines Vogels mit Federn und einem Bein,
Bildbreite 8 cm
|
Kleine Vogelfeder,
Bildbreite 5 cm
|
Filigrane Vogelfeder,
Bildbreite 5 cm
|
Dieses hätte ein Mensch im Spessart sehen können, wenn es
denn schon welche gegeben hätte. Woher weiß man das?
Dieses Wissen hat man den schwarzen Sedimenten eines großen
Tagebaues bei Messel bei Darmstadt entrungen. Nach einer
Bohrung in den Untergrund weiß man ganz sicher, dass es sich
um die Füllung eines Maars handelt, also um einen ehemaligen
See in einem Vulkankrater:
-60.000.000 Jahre
An der Grenze zwischen der Kreidezeit und dem Tertiär starben
unter vielen anderen Lebewesen die letzten großen Dinosaurier
und die Ammoniten aus. Die Ursachen sind weiter spekulativ, weil
sie das Muster aus Aussterbenden und Überlebenden Tieren und
Pflanzen nicht befriedigend erklären können. Die singuläre
Ursache in einem einzigen Meteoriten-Einschlag zu suchen, greift
zu kurz; möglich ist auch eine Kombination aus dem Impakt und
den Flutbasalten. Und die kleinen Dinosaurier leben als heutige
Vögel fort; also sind streng genommen die Dinosaurier gar nicht
ausgestorben.
-56.000.0000 Jahre
Die Erde war selbst an die Polen ohne Eis. Der Meeresspiegel war
als Folge ca. 70 m höher als heute. An der Wende vom Paläozen
zum Eozän wurden in geologisch kurzer Zeit unvorstellbare Mengen
an Kohlenstoff in den irdischen Kreislauf gebracht, so als würde
man alle irdischen Öl- und Kohlevorräte auf einmal verbrennen.
Die Ursache ist bisher nicht bekannt, aber die Folgen sind
bekannt: die bereits hohen Temperaturen wurden um ca. 5 °C
erhöht, was für 150.000 Jahre zu massiven Auswirkungen auf Flora
und Fauna führte. Das Ereignis ist als
Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (kurz PETM) bekannt.
-50.000.000 Jahre
Das was wir heute Deutschland nennen, lag weit im Süden. Messel
befand sich auf der geographischen Breite vom heutigen Neapel.
Es gab noch keine Alpen. Auch der Oberrheingraben bestand noch
nicht. Eine weite Ebene ohne größere Gebirge bestand unter einem
subtropischen Himmel. Die Verwitterung war wie in den heutigen
warm-feuchten Klimazonen tief greifend lösend, man geht von
einem Jahresmittel von etwa 21 °C aus, so dass es 10 - 15 °C
wärmer war als heute bei uns zwichen Spessart und Odenwald.
-48.110.000 Jahre
Dort, wo heute der Ort Messel liegt, kam es im Zeitalter des
Eozäns entlang einer Schwächezone zum Aufstieg von Magma aus dem
oberen Erdmantel. Nahe der damaligen Erdoberfläche kam die
Schmelze in Kontakt mit dem Kluft- und Grundwasser. Dies führte
zu einem sehr explosiven Vulkanausbruch, in dessen Verlauf eine
etwa 1 km große, schüsselförmige Vertiefung ausgesprengt wurde.
Um den Krater bestand ein hoher Wall aus ausgeworfenem
Lockermaterial. Die Asche wurde über ein weites Gebiet
verstreut, sicher auch über dem Spessart. Eine solches Gebilde
nennt man nach den Seen in der Eifel Maar.
Das genaue Alter wurde mittels
40Ar/
39Ar
sehr genau auf 48,27 ±0,22 Ma bzw. 48,11 ±0,22 Ma in Verbindung
mit astronomischen Daten und Schwankungen der Planktonproduktion
ermittelt (LENZ et al. 2015) .
-48.109.999 Jahre
Infolge dessen bildete sich ein abflussloser See (Maar), der
wegen einer Speisung aus Regenwasser periodisch großen
Schwankungen unterworfen war. Da die Ränder nicht stabil waren,
kam es zu größeren Rutschungen.
-47.410.000 Jahre
Das Seeniveau erreichte nach vielen Jahren eine Höhe, die zu
einem Abfluss führte. Da es nur sehr geringe Zuflüsse bei
Monsum-Ereignissen gab, wurde nur wenig Sediment eingetragen.
Wegen der großen Tiefe von mehr als 100 m bildete sich eine
warme Oberschicht, was zu regelmäßigen "Algenblüten" führte.
Diese organischen Stoffe und der Eintrag aus Blättern der
umgebenden Wälder wurde am kalten Seeboden sedimentiert. Da das
Magma tief darunter ständig weiter ausgaste, gelangten große
Mengen an Kohlendioxid (CO
2) in das Seewasser,
welches damit bis zur Sättigung angereichert wurde. Da dies auch
hin und wieder frei gesetzt wurde (wie heute beim Lake Nyos in
Kamerun) bildete sich über dem Seewasser eine Schicht aus
tödlichem CO
2 aus. Dann erstickten viele Lebewesen
und deren Leichen versanken im See. Das das tiefe Wasser kaum
eine Strömung aufwies, hier keine Aasfresser leben konnten,
wurden die Körper ausschließlich bakteriell besiedelt und in der
Regel ganz konserviert. Jedes Jahr folgte mindestens eine
weitere Schicht aus abgestorbenen Algen. Zusammen mit etwas
Sediment des Randes und windgetragenen Staub wurde der See
langsam flacher und die an Wasser und organischen Stoffen reiche
Schlammschicht immer dicker. Sie wuchs mit ca. 1,4 mm pro Jahr.
In den feinen Lagen des Tonsteins kann man neben den
astronmischen Zyklen auch die gleichen El Ninjo-Ereignisse
nachweisen - wie heute.
Die Erhaltungsbedingungen waren so gut, dass selbst die
Exkremente der im See
lebenden Tiere überliefert sind. Man nennt diese völlig
geruchlosen Steine
Koprolithen, hier von einem Krokodil, aus der Sammlung von
Ulrich SCHMIDT, Messel.
Das Stück Stein besteht ausschließlich aus dem Mineral Apatit,
wie eine
röntgendiffraktometrische Untersuchung zeigte. Manche
Koprolithen haben
Krusten aus Siderit. Die Wissenschaftler, die sich mit den
Koprolithen beschäftigt
haben, stellten überzeugende Beweise vor, dass diese
Hinterlassenschaften an
Land getrockent sind und in diesem Zustand in den See
eingetragen wurden.
Aufgenommen am 03.07.2011
- Aus den Funden von Blätter, Blüten, Zweigen,
Samen, Nüsse und Pollen kennt man die Flora um den
See. Es bestand ein Wald aus Nadelhölzern, Lorbeer-,
Linden-, Walnuss-, Eichen-, Magnolien- und
Ulmengewächsen. Palmfunde sind selten. Am Ufer wachsen
Seerosen. Im Wasser sind Kieselalgen sehr häufig.
- Unter den Insekten bestechen die
Erhaltungsbedingungen. Die (Struktur-)Farben der
Flügeldecken von Prachtkäfern können sogar erhalten
sein; leider gibt es bisher kein Verfahren, diese
dauerhaft zu konservieren. Unter den Ameisen fanden
sich geflügelte Exemplare mit einer Flügelspannweite
von bis zu 16 cm, die größten die man überhaupt kennt!
Weiter sind bekannt: Schmetterlinge, Wasserkäfer, ...
- Die Reptilien sind sehr oft gefunden worden:
Krokodile in mind. 6 verschiedenen Arten,
zahlreiche Schlangen und mehrer Arten
Schildkröten. Eine Sensation ist der 2012 geborgene
Echsenschwanz eines Shinisauriers (Krokodilechse, mit
einer Art rezent in China vertreten), welches der
Erstnachweis aus dem Eozän in Europa darstellt.
- Die Lurche sind mit Fröschen belegt
- Von den Vögel kennt man Trappen, Ibisse,
Rallen, Singvögel, ... teils auch hier mit einem
Federkleid, bei dem noch Farben erkennbar sein können.
Dazu konnten Knochen des bis zu 2 m großen,
flugunfähigen Laufvogels Diatryma gefunden
werden. 2014 konnte bei einem Kleinvogel über den
Mageninhalt der Nachweis erbracht werden, dass sich
dieser von Nektar und Pollen ernährt!
- Einzig sind die Funde von Beuteltieren - die
einzigen Funde in Europa!
- Fische wurden in so großer Zahl gefunden, dass
man sie gar nicht alle erhalten kann.
Merkwürdigerweise überwiegen die Raubfische wie
Barsche, Schlammfische, Knochenzüngler und Aale.
- Unter den Säugetieren finden sich
Insektenfresser, Ameisenbär - der erste Fund außerhalb
von Südamerika, Fledermäuse mit Mageninhalten, so dass
man erkennen konnte, dass es damals bereits
Spezialisten gab, die bestimmte Insekten gefangen
haben, Schuppentiere, Nagetiere, Urraubtiere, Pferde
bzw deren Vorfahren, Tapire, Halbaffen - viele Funde
mit Erhaltung eines Hautschattens als Körperumriss,
aller Knochen, des Magens, so dass man nach über 40
Millionen Jahren noch die letzte Mahlzeit erkennen
kann, ...
Solche spektakulären Funde sind auch in Messel sehr
selten, so dass sich die meisten dieser ausgezeichneten
Funde im Besitz der Museen befinden. Diese sind die
Grundlage zur Illustration der Bücher, Prospekte,
Zeitschriften und sonstiger Dokumente. Aus diesem Grund
werden hier "gewöhnliche" Belegstücke abgebildet, die die
Vielfalt der Überlieferung zeigen sollen.
Vollständig erhaltener Frosch,
Bildbreite 5 cm
|
Rundliche Frucht in kohliger Erhaltung,
Bildbreite 4 cm
|
Kleiner Knochenhecht,
Bildbreite 11 cm
|
Großer Alligator im Fossilien- und Heimat-
Museum der Gemeinde Messel
|
Samen einer nicht bekannten Pflanze,
Bildbreite 5 cm
|
Panzer einer Schildkröte,
Bildbreite 21 cm
|
Kleiner Schlammfisch,
Bildbreite 7 cm
|
Vermutlich das Schulterblatt eines kleinen Pferds,
Bildbreite 12 cm
|
Teil eines bereits leicht setzten Seerosenblattes,
Bildbreite 19 cm
|
-47.100.000 Jahre
Nach ca. 1 Million Jahren war der See verlandet und nur noch als
feuchte Senke erkennbar. Durch Auflastung wurde der Schlamm zwar
verfestigt, aber es blieb eine Restfeuchte von ca. 40 % Wasser.
-44.000.000 Jahre
Am Rande des heutigen Spessarts - nahe dem heutigen Mainaschaff
- bricht unter heftigen Exposionen ein
Vulkan
aus, dessen Reste heute in einem kleinen Steinbruch erkundet
werden können.
-20.000.000 Jahre
Wir sind mit dem Spessart inzwischen so weit nach Norden
geschoben worden, dass wir die Höhe vom heutigen Basel erreicht
haben. Mit dem Einbruch des Oberrheingrabens kommt es zu ersten
erosiven Prozessen, so dass der Kraterwall eingeebnet wird. Im
Bereich des heutigen Vogelsberges kommt es zu lange anhaltenden
Vulkanausbrüchen, deren Lavamassen bis nach Seligenstadt
fließen.
-2.000.000 Jahre
Das Klima auf der Erde wurde aus heute immer noch nicht
verstandenen Gründen periodisch kälter, so dass sich besonders
auf der Nordhalbkugel der Erde große Eismassen bildeten. In
unserer Region herrschte während der Kaltphasen Permafrost, der
zu einer mechanischen Verwitterung führte.
-20.000 Jahre
In der kältesten Phase der letzten Eiszeit (Würm) fehlte
jeglicher höherer Pflanzenwuchs.
+1 n. Chr.
Die Römer, die sonst nahezu alle verwertbaren Gesteins- und
Mineralvorkommen nutzen, verwendeten keine Gesteine aus Messel.
Da man damals genügend Holz hatte, gab es keine Notwendigkeit
für eine thermische Verwendung von Gesteinen, wie z. B. Kohle.
um 1870
Auf der Suche nach Eisenerz und Brennstoffen wurde die
"Braunkohle" bei Messel entdeckt. Schon 1875 fand man das erste
Krokodil. 1884 wurde die Gewerkschaft Messel begründet. 1888
wurden daraus ca. 800 t Rohöl erschwelt. Man nannte das Gestein
deshalb "Ölschiefer". Erste Funde von Fossilien belegten das
tertiäre Alter. Infolge des hohen Wassergehaltes zerfielen diese
bei der Trocknung und so konnten nur Knochen dauerhaft erhalten
werden. Man versuchte Konservierungen mit Schellack und
Paraffin, hatte aber damit keinen Erfolg.
Einer von einst 1.000 Kuxscheinen (die frühere Form
der Aktie bei Bergwerken) einer Kux der
Gewerkschaft Messel von 1884
1911
Das erste Urpferd wurde beim Brennstoffabbau gefunden.
1920
Messel erzeugte 37 % des in Deutschland geförderten Mineralöls!
Die Verschwelung des Messeler Gesteins zur Gewinnung von Öl,
Paraffin und Wachsen und erwirtschaftete einen Reingewinn von
über 1 Million Reichsmark. Der leicht gewinnbare, weil weiche
Tonschiefer enthält ca. 15 % organische Stoffe, die in
Schachtöfen ausdestilliert wurden. Als Heizmaterial diente
ebenfalls der getrocknete "Ölschiefer". Dieses kerogenhaltige
Gestein enthält Phenole, Alkane, langkettige
Alkandiol, Porphyrine, Prist-1-en, 4-Methylsteran,
Aromatische Kohlenwasserstoffe und zahlreiche exotische
organische Substanzen wie 4-Methylpregna-1,3,5(10)-trien,
26,27,28,30-Tetraanorhopa-8,11,13,15,17-pentaen und viele mehr.
Der Geologe Hummel begründet 1924 und 1927 die Struktur als
vulkanisch entstanden.
Im "Hilfsbuch zur Beobachtung der geologischen Verhältnisse
unserer Heimat" (DIEHL 1929) ist ein Koprolith und ein Fischrest
von der sehr ähnlichen Grube Prinz von Hessen abgebildet (S. 92
und 108).
1962
Aus Kostengründen wurde das Schwelen eingestellt. Der Tagebau
ist inzwischen 60 m tief und man hatte 20 Millionen t
"Ölschiefer" abgebaut. Der Gehalt von Pyrit und Markasit führt
lokal zur Selbstentzündung, so dass der "Ölschiefer" in der
Grube brennt. Erst 1966/67 fand die erste systematische Grabung
statt, die vom Landesmuseum für Naturkunde in Karlsruhe
ausgeführt wurde.
1971
Der Abbau ganz eingestellt. Private Sammler suchten nach
Messelit und Fossilien und machten das Vorkommen berühmt. Ein
bereits bestehendes Konservierungsverfahren mittels Kunstharz
wurde auf Messel optimiert und von Polyesterharz auf Epoxidharz
ungestellt, welches nach dem Aushärten nicht schrumpft! In
dieser Zeit wurden die ersten "Urpferdchen" gefunden, dann
Tapire, Ameisenfresser, Frösche, Vögel und viele weitere
Fossilien in einer unglaublich guten Erhaltung. Neben den Haaren
sind Hautschatten und sogar Mageninhalte so gut erhalten, dass
sich die letzte Mahlzeit rekonstruieren lässt. Bei den
Flügeldecken der Insekten sind teilweise noch die originalen,
bunt schillernden Farben erhalten! Die Knochen sind z. T.
dreidimensional überliefert, so dass mittels speziellen
Röntgenverfahren in den Ohren der Fledermäuse das Ortungssystem
erschlossen werden kann. Ein Sammler fand einen Vorfahren der
Primaten, der später "Ida" genannt wurde und heute in Oslo liegt
(siehe Bild oben). Es handelt sich um einer bedeutendsten
Fossilfundstellen weltweit!
Dünner Ast einer nicht bekannten Pflanze in kohliger
Erhaltung,
Bildbreite 22 cm
|
Ein Barsch mit schöner Erhaltung der "Gräten",
Bildbreite 17 cm
|
Großer Barsch in fragmentarischer Erhaltung,
Bildbreite 23 cm
|
Ein Haufen Blätter einer nicht bestimmten Pflanze mit
langen Spitzen am Ende - zum Ablauf des
Regenwassers,
Bildbreite 18 cm
|
Blatt einer nicht bestimmten Pflanze mit Erhaltung der
Nervatur. So wie heute, wenn Kleinstlebewesen das
Blattabgeweidet haben und das Stützgewebe übrig
bleibt,
Bildbreite 7 cm
|
Blatt in kohliger Erhaltung,
Bildbreite 10 cm
|
Fossiler Fisch, dessen Gase bei der Zersetzung der
Leiche
diesen so weit aufblähte, bis dieser platzte und so in
merkwürdiger Form überliefert wurde,
Bildbreite 25 cm
|
Sehr gut erhaltenes Exemplar einer Feldermaus mit Kopf
(links) und den sehr filigranen Knochen,
Bildbreite 9 cm
|
Unbestimmtes Insekt,
Bildbreite 2 cm
|
1985
Die regionalen Planungen sahen eine Errichtung einer Mülldeponie
vor. Eine örtliche Bürgerinitiative konnte dies mit Hilfe der
Wissenschaftler (Paläontologen) verhindern. Der Staat Hessen
kaufte das Gelände und stellte es unter Schutz. Planmäßige
Grabungen großer Museen aus Frankfurt, Darmstadt und Karlsruhe
erbrachten in der Folgezeit spektakuläre Funde und eine Fülle
neuer Erkenntnisse. Der Paläontologe RIETSCHEL (WOLF 1988:16,
RIETSCHEL 1988 in FRANZEN & MACHAELIS 1988) belegt erneut
durch die merkwürdige Zusammensetzung der überlieferten Flora
und Fauna, dass es sich bei dem See um ein Maar aus vulkanischer
Entstehung handeln könnte.
1987
Unter der Überschrift "Aus für Messel" schreibt WEIDERT (1987),
dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Messel als Fundstelle
erhalten bleibt, denn der neue Regierungspräsident WALLMANN habe
die Grube zur Verfüllung mit Müll frei gebenen.
2001
Der Bohrkern einer Forschungsbohrung, die die gesamten Sedimente
durchteuft, traf auf vulkanische Gesteine und förderte den
Nachweis zu Tage, dass es sich bei der Vertiefung um einen
Vulkankrater (Maar) handelt. Die Grabungstätigkeiten werden in
jedem Sommer fortgesetzt, so dass die Lücken in der fossilen
Überlieferung geschlossen werden können. Große Fossilien oder
Säugetiere blieben jedoch die seltene Ausnahme.
2010
Am Tagebau wurde ein modernes Besucherzentrum aus Beton
eröffnet, über dessen eigenwillige Gestaltung die Meinungen weit
auseinander gehen. Die karge Ausstellung zeigt nur wenige
Fossilien; sehenswert ist der Film mit dem Vulkanausbruch und
der originale Bohrkern, der die vulkanischen Gesteine im
Untergrund erreichte. Der Eintritt erscheint mir mit 10 € pro
Person recht hoch. Bei einem Besuch sollte man auf jeden Fall
die öffentlich zugänglich Plattform aufsuchen, die einen schönen
Blick in den Tagebau eröffnet.
LENZ et al. (2011) lesen aus der Häufigkeit und Verteilung der
überlieferten Pflanzenfossilien (Pollen) des "Ölschiefers"
Klimazyklen über einen Zeitraum von 640.000 Jahren heraus
(Bohrkern von 2001). Dabei können auch langfristige Einflüsse
wie die rezent von MILANKOWITCH berechneten Strahlungskurven der
Präzession, Exzentrizität usw. ausdifferenziert werden. Es zeigt
sich, dass diese Änderungen auch in der Warmphase des Eozäns
Einfluss auf die Bioproduktion des Messel-Ökosystems hatten.
2011
Die Zufahrtsstraße in den Tagebau wird mit Sicherungsmaßnahmen
stabilisiert. Dabei werden Sonnensegel, Gabionen und Tafeln
aufgestellt. Ein über 2 t schwerer Granitblock (nicht aus dem
nahen Odenwald!) ist ringförmig eingeschnitten poliert und so
drehbar gelagert, dass ihn selbst Kinder in Rotation versetzen
könen.
2015
Eine Gruppe von internationalen Wissenschaftlern unter
Mitwirkung des Museums Senckenberg gelang es, aus dem Melamin in
fossilen Fledermäusen die ursprüngliche Farbe zu rekonstruieren.
Anhand der rötlichen, braunen und schwarzen Pigmente konnte man
nachweisen, dass die Fledermaus vor 48 Millionen Jahren ein
rötlich-braunes Fell hatten (COLLEARY et al. 2015).
2016
Einem Gastwissenschaftler bei Senckenberg gelang es, in den
Knochen von Wirbeltieren (wie Säugetieren und Schildkröten)
organische osteozytenartige Mikrostrukturen nachweisen, die nach
48 Millionen Jahren noch erhalten sind (CADENA & SMITH
2016). An einem bereits früher gefundenen Urpferdchen ließ sich
um den Fötus noch die Plazenta erkennen (FRANTZEN et al.
2016).
2017/18
Keine Grabungen, weil aufgrund einer Gesetzesänderung des
Hessischen Denkmalschutzgesetzes die Fossilien "Kulturdenkmäler"
sind (SCHAAL 2019). Dies ist unverständlich, denn die Fossilien
hat ja kein Mensch geschaffen und können eigentlich keine
Denkmäler sein.
2020
Am 9. Dezember 2020 feierte das Land Hessen 25 Jahre
UNESCO-Welterbe Grube Messel. Wegen der politischen
CORONA-Maßnahmen nur virtuell.
2022
Der Fund einer Schlange mit Embryonen und die anschließende
Publikation einer lebend gebärenden Schlange (
Messelophis
variatus) erfreut die Fachwelt.
2024
Die Beschreibung einer Spinne in der Form eines Weberknechtes
(Familie Sclersomatiae) mit Strukturfarbe wird sogar in der
lokalen Presse erwähnt.
2030
Infolge eines falsch verstandenen Naturschutzes ist der Wald im
Tagebau weiter gewachsen und der Charakter des einst kahlen
Tagebaues ist dann völlig verloren gegangen. Durch
Blitzeinschläge wird der Wald im trocken Sommer des Jahres 2028
gezündet und dabei wird auch der "Ölschiefer" in Brand geraten,
der sich nur schwer löschen lässt, so dass er an einer Stelle
immer noch brennen wird, was man an dem eigenartigen Geruch nach
"verbranntem Gummi" erkennen kann. Diesen Geruch kennen die
ältesten Menschen noch aus der Zeit der Schwelerei.
Es gibt auch zahlreiche Parallelen zu fast gleich alten
Lagerstätten wie z. B.:
- das Eckfeld-Maar,
- das Geiseltal bei Halle,
- Bighorn Basin in Wyoming, USA.
Ähnliche Grabgemeinschaften in Maaren sind an verschiedenen
Stellen Deutschland, aber aus jüngerer Zeit bekannt:
- Enspel, Westerwald (Oligozän)
- Hennef-Rott, östlich von Bonn (Oberoligozän)
- Randecker Maar, Schwäbische Alb (Miozän)
In all diesen Örtlichkeiten ist die perfekte und
detailreiche Erhaltung fast vollständiger Fossilen als
gemeinsames Merkmal aufgrund von sehr feinkörnigen
Sedimenten verhanden.
Das Fossilien- und Heimatmuseum Messel
an der Langgasse 2 im Ortskern der Gemeinde Messel,
aufgenommen am 03.07.2011.
Autorenkolleketiv (1998): Themenheft: Gube
Messel bei Darmstadt.- Der Aufschluss 49, Heft 2
März/April 1998, S. 65 - 132, zahlreiche, teils farbige Abb.,
[VFMG] Heidelberg.
Autorenkollektiv (2012): Messelforschung.- Senckenberg.
natur.forschung.museum. Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin
Band 142, Heft 11/12 2012, S. 354 - 426, Hrsg. von der
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt (man
beachte die phantastische fossile Blüte auf der farbigen
Titelseite).
BEHNKE, C., ZOLLWEG, H., & EIKAMP M. (1986): Die Grube
Messel. Schatzkammer der Paläontologie.- 167 S., zahlreiche,
teils farbige Abb., [GoldschneckVerlag Werner K. Weidert] Korb.
CADENA, E. & SMITH, K. T. (2016): Vorstoß ins Mark.
REM-Technologie macht 48 Millionen Jahre alte Knochenzellen und
Blutgefäße sichtbar.- Senckenberg natur forschung museum.
Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin Band 146, Heft 3/4
2016, S. 78 - 85, 26 Ab., Hrsg. von der Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung, Frankfurt.
Caitlin Colleary, Andrei Dolocan, James Gardner, Suresh Singh,
Michael Wuttke, Renate Rabenstein, Jörg Habersetzer, Stephan
Schaal, Mulugeta Feseha, Matthew Clemens, Bonnie F. Jacobs,
Ellen D. Currano, Louis L. Jacobs, Rene Lyng Sylvestersen, Sarah
E. Gabbott, & Jakob Vinther (2015): Chemical, experimental,
and morphological evidence for diagenetically altered melanin in
exceptionally preserved fossils.- Proceedings of the National
Academy of Sciences 112 (41), p. 12592-12597.
DIETRICH, R. (1978): Das Messelitproblem: Messelit und Anapait
aus dem Ölschiefervorkommen bei Messel.- Der Aufschluss 29,
Heft Juli/August 1978, S. 229 - 233, 3 Abb., [VFMG] Heidelberg.
DIEHL, H. (1929): Hilfsbuch zur Beobachtung der geologischen
Verhältnisse unserer Heimat.- 164 S., 54 Abb., [Verlag des
Historischen Vereins für Hessen] Darmstadt.
EIKAMP, H. (1982): Allzuviel ist ungesund. Beutefisch in der
Bauchhöhle eines Schhlammfisches.- Mineralien Magazin 6.
Jahrgang, Heft 3, März 1982, S. 112 - 113, 2 Abb., [Franckh´sche
Verlagshandlung W. Keller & Co. Kosmos Verlag] Stuttgart.
ENGELHARDT, E. (1922): Die alttärtiäre Flora von Messel bei
Darmstadt.- Abhandlungen der Hessischen Geologischen
Landesanstalt zu Darmstadt Band VII. Heft 4, 128 S., 40
Tafeln (mit Zeichnungen) im Anhang, [Hesseischer Staatsverlag]
Darmstadt.
FRANZEN, J. (1977): Urpferdchen und Krokodile Messel von 50
Millionen Jahren.- Kleine Senckenberg Reihe Heft 7,
Senckenberg Frankfurt.
FRANZEN, J. L. & MICHAELIS, W. [Hrsg.] (1988): Der eozäne
Messelsee - Eocene Lake Messel.- Courier Forschungsinstitut
Senckenberg 107, 452 S., zahlreiche Tab., Zeichungen,
Bilder und SW-Fotos, Senckenbergische Naturforschende
Gesellschaft Frankfurt a. Main.
FRANZEN, J. L. (2007): Die Urpferde der Morgenröte. Ursprung und
Evolution der Pferde.- 221 S., zahlreiche, teils farb. Abb.,
Skizzen, [Spektrum Akademischer Verlag] Heidelberg.
FRANZEN, J. L. (2007): Eozäne Equoidae (Mammalia,
Perissodactyla) aus der Grube Messel bei Darmstadt (Deutschland)
Funde der Jahre 1969 - 2000.- Schweizerische Paläontologische
Abhandlungen Vol. 127, 245 S., 41 Abb., 57 Tab., 61
Tafeln, Kommission der Schweizerischen Paläontologischen
Anhandlungen Basel.
FRANZEN, J. (2010): Darwinius masillae. Darwins Halbaffe und die
Primatenfunde aus der Grube Messel.- Natur und Museum Band 140,
Heft 1/2, S. 12 - 29, 19 Abb., Senckenberg Naturforschende
Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt a. Main.
FRANZEN, J. L., AURICH, C. & HABERSETZER, J. (2016): Das
Pferd im Pferd. Urpferdfohlen erblickt nach 48 Millionen Jahren
das Licht der Welt.- Senckenberg natur forschung museum.
Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin Band 146, Heft 3/4
2016, S. 94 - 101, 13 Abb., Hrsg. von der Senckenberg
Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt.
FRANZEN, J. L., SMITH, K. & HABERSETZER, J. (2017): Krokodil
gegen Urpferd. Mit geradezu kriminalistischem Spürsinn versuchen
Messel-Forscher zu ergründen, wie ein fossiles Urpferd einst zu
Tode kam.- Senckenberg natur forschung museum. Das
Senckenberg-Wissenschaftsmagazin Band 147, Heft 01/02
2017, S. 34 - 43, 9 Abb., Hrsg. von der Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung, Frankfurt.
GOTH, K. (1990): Der Messeler Ölschiefer - ein Algenlaminit.-
Courier Forschungsinstitut Senckenberg 131, 1143 S., 9
Tab., 27 Abb, 20 Tafeln mit SW-Fotos, Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft Frankfurt a. Main.
GRUBER, G. & MICKLICH, N. [eds.] (2002): Current Research 3
(Grube Messel).- KAUPIA Darmstädter Beiträge zur Naturgeschichte
Heft 11, 164 S., zahlreiche SW-Abb. als Fotos, Skizzen, Karten,
Profile und Zeichnungen, Hessisches Landesmuseum Darmstadt.
GRUBER, G., MICKLICH, N. & SANDROCK, O. [eds.] (2007):
Current Research 4 (Grube Messel).- Kaupia Darmstädter Beiträge
zur Naturgeschichte Heft 15, 74 S., zahlreiche SW-Abb. als
Fotos, Skizzen, Karten, Profile und Zeichnungen, Hessisches
Landesmuseum Darmstadt.
GRUBER, G. & MICKLICH, N. (2007): Messel. Schätze der
Urzeit.- 160 S., zahlreiche, meist farb. Abb., Hrsg. vom
Hessischen Landesmuseum Darmstadt, [Wissenschaftliche
Buchgesellschaft] Darmstadt.
HARMS, FRANZ-JÜRGEN, WALLNER, HERBERT & JACOBY, WOLFGANG R.
(1999): Welterbe Grube Messel.- 2 S., Geolog. Karte 1:25.000 mit
Erläuterungen auf der Rückseite, Hrsg. von Hessisches Landesamt
für Bodenforschung Forschungsinstitut und Naturmuseum
Senckenberg, Wiesbaden.
HARMS, F.-J., ADERHOLD, G., HOFFMANN, I, NIX, T. &
ROSENBERG, F. (1999): Erläuterungen zur Grube Messel bei
Darmstadt, Südhessen.- 31 S., Kleine Senckenberg-Reihe Nr. 31,
Schriftenreihe der Dt. Geol. Ges. 8, S. 181 - 222, 25 Abb., 7
Tab., Hannover.
HEIL, R., KOENIGSWALD, W. v., LIPPMANN, H. G.,
GRANER, D. & HEUNISCH, C. (1987): Fossilien der
Messel-Formation.- 159 S., zahlreiche SW-Abb., Skizzen und
Fotos, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, [Druckerei Anthes]
Darmstadt.
HILLMER, G., LEHMANN, U., LIERL, H.-J. & WEITSCHAT, W.
(1980): Fossile Schätze unter Müll? Messel – Leben vor 50
Millionen Jahren Sammlung Otto Feist.- 46 S.,
Sonderausstellung vom 26. November 1980 – 17. Mai 1981, 30
SW-Abb., [Druckerei & Verlag H. Reichert] Großostheim.
HÖLLWARTH, M., RAAB, M., TREICHEL, S., VOCK, B. & WENCHEL,
K. (2000): 1200 Jahre Messel.- mit zahlreichen SW- und wenigen
Farb-Abb., Tab., Grafiken, Hrsg. vom Gemeindevorstand der
Gemeinde Messel, [Die Drucker, Fleckenstein & Salewski GbR]
Reinheim.
HÖLLWARTH, M. (2011): Fossilien- und Heimatmuseum Messel.
Rundgang durch das Museum.- 68 S., zahlreiche, meist farb. Abb.,
Museumsverein Messel e. V., [Netsch Werbegruppe] Griesheim.
KEGEL, B. (2013): Das Ölschiefer-Skelett. Eine Zeitreise.- 444
S., Taschenbuch, ohne Abb., 1 Zeittabelle, [S. Fischer Verlag
GmbH] Frankfurt.
KLEMM, G. (1910): Erläuterungen zur Geologischn Karte des
Großherzogtums Hessen im Maßstabe 1:25 000 Blatt Messel.- 2.
Aufl., 46 S., ohne Abb., Tab., [Großherzoglichen Staatsverlag]
Darmstadt.
KOENIGSWALD, W. v. & STORCH, G. [Hrsg.] (1998): Messel. Ein
Pompeij der Paläontologie.- thorbecke Species 2, 151 S.,
zahlreiche farb. Abb., [Jan Thorbecke Verlag GmbH & Co.]
Sigmaringen.
LEHMANN, T. & SCHAAL, S. F. K. [eds.] (2012): Messel and the
terrestrial Eocene - Proceedings of the 22nd Senckenberg
Conference.- Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments Vol. 92,
Number 4, Special Issue, p. 397 - 663, Senckenberg Research
Institute [Springer Verlag] ohne Ort.
LEHMANN, T. & LÄCHELE, U. (2014): Gehüpft oder gelaufen. Mit
neuen Methoden forscht Seckenberg an einer alten Frage: Wie
bewegte sich der Messel-Säuger Leptictidium?.-
Senckenberg natur forschung museum Das
Senckenberg-Wissenschaftmagazin Band 144, Heft 11/12, S.
373 - 375, 3 Abb., Senckenberg Naturforschende Gesellschaft für
Naturforschung, Frankfurt a. Main.
LENZ, O. K., WILDE, V. K & RIEGEL, W. (2011): Short-term
fluctuation in vegetation and phytoplancton during the Middle
Eocene greenhouse climate: a 640-kyr record from the Messel oil
shale (Germany).- International Journal of Earth Sciences Volume
100, Number 8, November 2011, p. 1851 - 1874, 13 figs., 1
tab., Journal of Geologische Vereinigung, [Springer-Verlag]
Berlin.
LENZ, O. K., WILDE, V., MERTZ, D. F. & RIEGEL, W. (2015):
New palynology-based astronomical and revised 40Ar/39Ar ages for
the Eocene maar lake of Messel (Germany).- International Journal
of Earth-Sciences (Geologische Rundschau) Vol. 104,
Number 3, April 2015, p. 873 - 889, 9.figs., Journal of the
Deutsche Geologische Gesellschaft - Geologische Vereinigung
DGGV, [Springer-Verlag GmbH] Heidelberg.
LENZ, O. K., WILDE, V., MOSHAYEDI, M., MUTZL, J. & HINDERER,
M. (2023): High-resolution regional vegetation analyses for
Eocene records on the Sprendlinger Horst in Southwest Germany.-
Z. Dt. Ges. Geowiss. (J. Appl. Reg. Geol.), 174 (3), p.
613–632, 12 figs., 1 table, 9 electron. suppl.
LIEBIG, K. (1998): Fossil Microorganisms from the Eocene Messel
Oil Shale of Southern Hesse, Germany.- Kaupia Heft 7, S.
1 - 98, Darmstadt.
LIESEGANG, M. & WUTTKE, M. (2022): Lithogenesis of a
phosphatized tephra marker horizon in the Eocene Messel maar
lake.- International Journal of Earth Sciences Geologische
Rundschau Vol. 111, S. 2225 – 2238, 5 figs., 1 tab.,
Deutsche Geologische Gesellschaft - Geologische Vereinigung DGGV
[Spinger].
LORENZ, J. (2022): Die Konkretionen im Spessart und am
Untermain. Ortsteine, Raseneisensteine, Lösskindel, Hornsteine,
Ooide.- in LORENZ, J. A. & der Naturwissenschaftliche Verein
Aschaffenburg [Hrsg.] (2022): Eisen & Mangan. Erze,
Konkretionen, Renn- und Hochöfen.- Nachrichten des
Naturwissenschaftlichen Museums der Stadt Aschaffenburg Band 112,
S. 61 - 132, 105 Abb., 7 Tab.
LUTZ, H. (1990): Systematische und palökologische Untersuchungen
an Insekten aus dem Mitttel-Eozän der Grube Messel bei
Darmstadt.- Courier Forschungsinstitut Senckenberg 124,
165 S., 16 Tab., 33 Abb, 6 Tafeln mit SW-Fotos, Senckenbergische
Naturforschende Gesellschaft Frankfurt a. Main.
MAISCH, M. (2019): "Fossilschutzgesetze" und kein Ende ....-
Fossilien. Erdgeschichte erleben 36. Jahrgang Ausgabe 3/2019
Mai/Juni, S. 25 - 31, 6 Abb., [edition Goldschneck im Quelle
& Meyer Verlag GmbH & Co. KG] Wiebelsheim.
MANGEL, G. (2011): Faszination Welterbe Grube Messel. Zu Besuch
in einer Welt vor 47 Millionen Jahren.- Kleine Senckenberg-Reihe
52, 160 S., zahlreiche meist farb. Abb. als Fotos,
Karten, Skizzen und Profile, [Schweizerbart´sche
Verlagsbuchhandlung] Stuttgart.
MATTHES, G. (1966): Zur Geologie des
Ölschiefervorkommens von Messel bei Darmstadt.- Abhandlungen des
Hessischen Landesamtes für Bodenforschung Heft 51, 87
S., 11 Abb., 10 Tab., [Hessisches Landesamt für Bodenforschung]
Wiesbaden.
MAYR, G. (2014): Die Koevolution von Blüten und Vögeln. Ein
kleiner Vogel aus Messel wirft Licht auf die Anfänge der
Blütenbestäubung durch Vögel.- Senckenberg.
natur.forschung.museum. Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin
Band 144, Heft 9/10 2014, S. 316 - 319, 5 Abb., Hrsg.
von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt
(man beachte die phantastische fossile Blüte auf der farbigen
Titelseite).
MEZGER, J. E., FELDER, M. & HARMS, F.-J. (2013): Crystalline
rocks in the maar deposits of Messel: key to understand the
geometries of the Messel Fault Zone and diatreme an the
post-eruptional development of the basin fill.- Zeitschrift der
Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften Vol. 164
(4), p. 639 - 662., 11 figs., 4 tab., [E. Schweizerbart´sche
Verlagsbuchhandlung] Stuttgart.
MICKLICH, N. (2001): Die Sammlung Behnke und der
Ameisenbär Eurotamandua joresi – Herausragende Fossilen-Funde
der Grube Messel.- 76 S., PATRIMONIA 211, 53
farb. Abb., Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Kulturstiftung
der Länder Hessische Kultrustiftung Hessisches Ministerium für
Wissenschaft und Kunst [Offset Druck] Rostock.
NIX, T. (2003): Untersuchung der ingenieurgeolgischen
Verhältnisse der Grube Messel (Darmstadt) im Hinblick auf die
Langzeitstabilität der Grubenböschungen.- Geologische
Abhandlungen Hessen Band 112, 160 S., 49 Abb.,
zahlreiche Tab., 10 Tafeln, [Hessisches Landesamt für Umwelt und
Geologie] Wiesbaden.
RAAB, M. (1980): Die Geologie der Grube Messel. Gegenwärtiger
Kenntnisstand.- Aufschluss 31, Heft Juni 1980, S. 181 -
204, 8 Abb., [VFMG] Heidelberg.
RAAB, M. (1996): Bilddokumentation zur Industriegeschichte.- 80
S., Schriftenreihe zur Grube Messel Heft 2 1996,
zahlreiche Abb., Interessengemeinschaft zur Erhaltung der
Fossilfundstätte Grube Messel e. V., [Rother Druck] Darmstadt.
RABENSTEIN, R. & SCHAAL, S. (2012): Erlebnisgestaltung
Weltnaturerbe Grube Messel - Geologische Aspekte.- GeoTop 2012,
S. 39 - 41, 7 Abb. - Landschaften und ihr Geopotential. 16.
Internationale Jahrestagung der Fachsektion Geotop der DGG
17.-18. Mai 2012 in Kirchheimbolanden.- SDGG Heft 79,
113 S., Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften,
SCHAAL. S., [ed.] (1991): Neues zur Geologie und Paläontologie
der Messel-Formation (Mittel-Eozän, Fundstätte Messel).- Courier
Forschungsinstitut Senckenberg 139, 169 S., Tab.,
Abb, Tafeln mit SW-Fotos, Senckenbergische Naturforschende
Gesellschaft Frankfurt a. Main.
SCHAAL, S. & SCHNEIDER, U. [Hrsg.] (1995): Chronik der Grube
Messel.- 276 S., zahlreiche Abb., Karten, Zeichnungen, [Verlag
Kempkes] Gladenbach.
SCHAAL, S. & ZIEGLER, W. [Hrsg.] (1988): Messel - Ein
Schaufenster in die Geschichte der Erde und des Lebens.- 315 S.,
206 Farbfotos, 119 SW-Fotos, 75 Zeichnungen, [Verlag Waldemar
Kramer] Frankfurt a. Main.
SCHAAL, S. F. K. (2019): Forschung und Denkmalschutz im Welterbe
Grube Messel.- Senckenberg. natur.forschung.museum. Das
Senckenberg-Wissenschaftsmagazin Band 149, Heft 01 - 03
2019, S. 33 - 34, 2 Abb., Hrsg. von der Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung, Frankfurt.
SCHAAL, S. F. K., SMITH, K. T. & HABERSETZER, J. [Hrsg.]
(2018): Messel. Ein fossiles Tropenökosystem.- Senckenberg-Buch
79, 355 S., sehr viele farb. Abb, Karten, Tab.,
Zeichnungen, Senckenberg Naturforschende Gesellschaft [E.
Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung] Stuttgart.*
SCHAAL, S. F. K. (2020): Jubeljahr für die Grube Messel in
Hessen.- Senckenberg. natur.forschung.museum. Das
Senckenberg-Wissenschaftsmagazin Band 150, Heft 10 - 12
2020, S. 168 - 174, 10 Abb., Hrsg. von der Senckenberg
Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt.
SCHMITZ, M. (1991): Die Koprolithen mitteleozäner Vertebraten
aus der Grube Messel bei Darmstadt.- Courier Forschungsinstitut
Senckenberg 137, 159 S., 14 Abb. im Text, 20 Tafeln mit
SW-Abb. im unpagnierten Anhang, Senckenbergischen
Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt a. Main.
SCHRENK, F. & ERNST, K. [eds.] (1993): Monument Grube Messel
- Perspectives and Relationships Part 1.- KAUPIA Darmstädter
Beiträge zur Naturgeschichte Heft 2, 276 S., zahlreiche
SWAbb.
als Fotos, Skizzen, Karten, Profile und Zeichnungen, Hessisches
Landesmuseum Darmstadt & Technische Hochschule Darmstadt.
SCHRENK, F. & ERNST, K. [eds.] (1993): Monument Grube Messel
- Perspectives and Relationships Part 2.- KAUPIA Darmstädter
Beiträge zur Naturgeschichte Heft 3, 276 S., zahlreiche
SWAbb.
als Fotos, Skizzen, Karten, Profile und Zeichnungen, Hessisches
Landesmuseum Darmstadt & Technische Hochschule Darmstadt.
SCHRENK, F. & MICKLICH, N. [eds.] (1998): Current Research 1
(Grube Messel).- KAUPIA Darmstädter Beiträge zur Naturgeschichte
Heft 7, 186 S., zahlreiche SW-Abb. als Fotos,
Skizzen, Karten, Profile und Zeichnungen, Hessisches
Landesmuseum Darmstadt & Technische Hochschule Darmstadt.
SMITH, K. (2020): Rageryx schmidi Neu beschriebene
Messel-Art ehrt Dietmar Schmid.- Senckenberg.
natur.forschung.museum. Das Senckenberg-Wissenschaftsmagazin
Band 150, Heft 10 - 12 2020, S. 175 - 177, 4 Abb., Hrsg.
von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt.
SMITH, K. T. & WEDMANN, S. (2013): Unerforschte Vielfalt in
der Grube Messel. Seit 40 Jahren werden Fossilien systematisch
in Messel geborgen - und es ist kein Ende in Sicht.- Senckenberg
natur forschung museum Das Senckenberg-Wissenschaftmagazin Band
143, Heft 7/8, S. 230 - 235, 8 Abb., Senckenberg
Naturforschende Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt a.
Main.
SZYSZKA, P. (1955): Das Ölschiefervorkommen von Messel.-
Aufschluss Sonderheft 2, Neue Beiträge zur Kenntnis der
Mineral- und Gesteinswelt des Odenwaldes, S. 102 - 104, 2 Abb.,
[VFMG] Roßdorf.
TUDGE, C. (2009): Missing Link. Ida und die Anfänge der
Menschheit. Der Sensationsfund aus Deutschland.- 298 S., 18 Abb.
auf Kunstdruckseiten, [Piper Verlag] München.
WEIDERT, W. K. (1987): Aus für Messel!.- Fossilien. Zeitschrift
für Sammler und Hobbypaläontolgen 4. Jahrgang Heft 4,
Juli/August, S. 161, 2 Abb., [Goldschneck Verlag] Korb.
WEITZEL, K. (1949): Neue Wirbeltiere (Rodentia, Insectivora,
Testudinata) aus dem Mitteleozän von Messel bei
Darmstadt.- Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden
Gesellschaft Abhandlung 480, 24 S., mit 26 Fig. auf 5
Tafeln, [Verlag Dr. Waldemar Kramer] Frankfurt am Main.
WITTICH, E. (1898): Beiträge zur Kenntnis der Messeler
Braunkohle und ihrer Fauna.- Abhandlungen der Großherzoglich
Hessischen Geologischen Landesanstalt zu Darmstadt Band III.
Heft 3, 147 S., mit 2 Tafeln im Anhang, [A. Bergstässer]
Darmstadt.
WOLF, H. W. (1988): Schätze im Schiefer. Faszinierende Fossilien
aus der Grube Messel.- 114 S., zahlreiche farb. Abb., [Georg
Westermann Verlag GmbH] Braunschweig.
Ein Teil der Schriften sind im Fossilien- und Heimatmuseum
Messel erhältlich.
*Das ist ein tolles Buch; warum aber das Phosphat der Koprolithen
und auch das Mineral Messelit nicht erwähnt wird, erschließt sich
mir nicht.