Messel -
ein detailreiches Fenster in eine (subtropische) Vergangenheit.
Diese Tier- und Pflanzenwelt gab es auch im
Spessart. 

Joachim Lorenz, Karlstein.


Aussicht Grube Messel  Ida
Links: Blick in die Grube Messel mit der öffentlich immer zugänglichen Aussichtsplattform
(mit Informationstafeln) und den hellen Halden einer früheren Produktion von
Porenbeton am Rand des Tagebaues, aufgenommen am 19.05.2009.

Rechts: Das wohl berühmteste aller Fossilien aus Messel: Ida. Es ist das völlständigste Fossil eines Primatenvorläufers
(wissenschaftlich als Darwinius masillae beschrieben).
Das Originalfossil des Naturhistorischen Museums der Universität Oslo
und die Gegenplatte, die im Wyoming Dinosaur Center in Thermopolis, USA, liegt,
konnten im Februar 2010 für 3 Wochen im Tresorraum ("Schatzkammer")
des Senckenberg-Museums in Frankfurt besichtigt werden,
aufgenommen am 13.02.2010.



Messel im Eozän:
Krokodile und Schildkröten im Wasser. Affenähnliche Tiere und Schlangen in den Bäumen. Vögel die größer sind als die Pferdevorläufer im Unterholz. Zikaden, Prachtkäfer und Fledermäuse in der Luft. Laubbäume mit Brettwurzeln und lang ausgezogenen Blättern - wie heute in den Tropen. Und es gab auch Beuteltiere, die es heute in Europa und Afrika nicht mehr gibt. Der Spessart lag ungefähr 500 km weiter im Süden, dort wo heute das Mittelmeer anfängt. ...

Vogel
Rest eines Vogels mit Federn und einem Bein,
Bildbreite 8 cm
Feder
Kleine Vogelfeder,
Bildbreite 5 cm
Vogelfeder
Filigrane Vogelfeder,
Bildbreite 5 cm

Dieses hätte ein Mensch im Spessart sehen können, wenn es denn schon welche gegeben hätte. Woher weiß man das?
Dieses Wissen hat man den schwarzen Sedimenten eines großen Tagebaues bei Messel bei Darmstadt entrungen. Nach einer Bohrung in den Untergrund weiß man ganz sicher, dass es sich um die Füllung eines Maars handelt, also um einen ehemaligen See in einem Vulkankrater:



-60.000.000 Jahre
An der Grenze zwischen der Kreidezeit und dem Tertiär starben unter vielen anderen Lebewesen die letzten großen Dinosaurier und die Ammoniten aus. Die Ursachen sind weiter spekulativ, weil sie das Muster aus Aussterbenden und Überlebenden Tieren und Pflanzen nicht befriedigend erklären können. Die singuläre Ursache in einem einzigen Meteoriten-Einschlag zu suchen, greift zu kurz; möglich ist auch eine Kombination aus dem Impakt und den Flutbasalten. Und die kleinen Dinosaurier leben als heutige Vögel fort; also sind streng genommen die Dinosaurier gar nicht ausgestorben.

-56.000.0000 Jahre
Die Erde war selbst an die Polen ohne Eis. Der Meeresspiegel war als Folge ca. 70 m höher als heute. An der Wende vom Paläozen zum Eozän wurden in geologisch kurzer Zeit unvorstellbare Mengen an Kohlenstoff in den irdischen Kreislauf gebracht, so als würde man alle irdischen Öl- und Kohlevorräte auf einmal verbrennen. Die Ursache ist bisher nicht bekannt, aber die Folgen sind bekannt: die bereits hohen Temperaturen wurden um ca. 5 °C erhöht, was für 150.000 Jahre zu massiven Auswirkungen auf Flora und Fauna führte. Das Ereignis ist als Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (kurz PETM) bekannt.

-50.000.000 Jahre
Das was wir heute Deutschland nennen, lag weit im Süden. Messel befand sich auf der geographischen Breite vom heutigen Neapel. Es gab noch keine Alpen. Auch der Oberrheingraben bestand noch nicht. Eine weite Ebene ohne größere Gebirge bestand unter einem subtropischen Himmel. Die Verwitterung war wie in den heutigen warm-feuchten Klimazonen tief greifend lösend, man geht von einem Jahresmittel von etwa 21 °C aus, so dass es 10 - 15 °C wärmer war als heute bei uns zwichen Spessart und Odenwald.

-48.110.000 Jahre
Dort, wo heute der Ort Messel liegt, kam es im Zeitalter des Eozäns entlang einer Schwächezone zum Aufstieg von Magma aus dem oberen Erdmantel. Nahe der damaligen Erdoberfläche kam die Schmelze in Kontakt mit dem Kluft- und Grundwasser. Dies führte zu einem sehr explosiven Vulkanausbruch, in dessen Verlauf eine etwa 1 km große, schüsselförmige Vertiefung ausgesprengt wurde. Um den Krater bestand ein hoher Wall aus ausgeworfenem Lockermaterial. Die Asche wurde über ein weites Gebiet verstreut, sicher auch über dem Spessart. Eine solches Gebilde nennt man nach den Seen in der Eifel Maar.
Das genaue Alter wurde mittels 40Ar/39Ar sehr genau auf 48,27 ±0,22 Ma bzw. 48,11 ±0,22 Ma in Verbindung mit astronomischen Daten und Schwankungen der Planktonproduktion ermittelt (LENZ et al. 2015) .
 

-48.109.999 Jahre
Infolge dessen bildete sich ein abflussloser See (Maar), der wegen einer Speisung aus Regenwasser periodisch großen Schwankungen unterworfen war. Da die Ränder nicht stabil waren, kam es zu größeren Rutschungen.

-47.410.000 Jahre
Das Seeniveau erreichte nach vielen Jahren eine Höhe, die zu einem Abfluss führte. Da es nur sehr geringe Zuflüsse bei Monsum-Ereignissen gab, wurde nur wenig Sediment eingetragen. Wegen der großen Tiefe von mehr als 100 m bildete sich eine warme Oberschicht, was zu regelmäßigen "Algenblüten" führte. Diese organischen Stoffe und der Eintrag aus Blättern der umgebenden Wälder wurde am kalten Seeboden sedimentiert. Da das Magma tief darunter ständig weiter ausgaste, gelangten große Mengen an Kohlendioxid (CO2) in das Seewasser, welches damit bis zur Sättigung angereichert wurde. Da dies auch hin und wieder frei gesetzt wurde (wie heute beim Lake Nyos in Kamerun) bildete sich über dem Seewasser eine Schicht aus tödlichem CO2 aus. Dann erstickten viele Lebewesen und deren Leichen versanken im See. Das das tiefe Wasser kaum eine Strömung aufwies, hier keine Aasfresser leben konnten, wurden die Körper ausschließlich bakteriell besiedelt und in der Regel ganz konserviert. Jedes Jahr folgte mindestens eine weitere Schicht aus abgestorbenen Algen. Zusammen mit etwas Sediment des Randes und windgetragenen Staub wurde der See langsam flacher und die an Wasser und organischen Stoffen reiche Schlammschicht immer dicker. Sie wuchs mit ca. 1,4 mm pro Jahr. In den feinen Lagen des Tonsteins kann man neben den astronmischen Zyklen auch die gleichen El Ninjo-Ereignisse nachweisen - wie heute.

Koprolith
Die Erhaltungsbedingungen waren so gut, dass selbst die Exkremente der im See
lebenden Tiere überliefert sind. Man nennt diese völlig geruchlosen Steine
Koprolithen, hier von einem Krokodil, aus der Sammlung von Ulrich SCHMIDT, Messel.
Das Stück Stein besteht ausschließlich aus dem Mineral Apatit, wie eine
röntgendiffraktometrische Untersuchung zeigte. Manche Koprolithen haben
Krusten aus Siderit. Die Wissenschaftler, die sich mit den Koprolithen beschäftigt
haben, stellten überzeugende Beweise vor, dass diese Hinterlassenschaften an
Land getrockent sind und in diesem Zustand in den See eingetragen wurden.
Aufgenommen am 03.07.2011 

  • Aus den Funden von Blätter, Blüten, Zweigen, Samen, Nüsse und Pollen kennt man die Flora um den See. Es bestand ein Wald aus Nadelhölzern, Lorbeer-, Linden-, Walnuss-, Eichen-, Magnolien- und Ulmengewächsen. Palmfunde sind selten. Am Ufer wachsen Seerosen. Im Wasser sind Kieselalgen sehr häufig.
  • Unter den Insekten bestechen die Erhaltungsbedingungen. Die (Struktur-)Farben der Flügeldecken von Prachtkäfern können sogar erhalten sein; leider gibt es bisher kein Verfahren, diese dauerhaft zu konservieren. Unter den Ameisen fanden sich geflügelte Exemplare mit einer Flügelspannweite von bis zu 16 cm, die größten die man überhaupt kennt! Weiter sind bekannt: Schmetterlinge, Wasserkäfer, ...
  • Die Reptilien sind sehr oft gefunden worden: Krokodile in mind. 6 verschiedenen Arten,  zahlreiche Schlangen und mehrer Arten Schildkröten. Eine Sensation ist der 2012 geborgene Echsenschwanz eines Shinisauriers (Krokodilechse, mit einer Art rezent in China vertreten), welches der Erstnachweis aus dem Eozän in Europa darstellt. 
  • Die Lurche sind mit Fröschen belegt
  • Von den Vögel kennt man Trappen, Ibisse, Rallen, Singvögel, ... teils auch hier mit einem Federkleid, bei dem noch Farben erkennbar sein können. Dazu konnten Knochen des bis zu 2 m großen, flugunfähigen Laufvogels Diatryma gefunden werden. 2014 konnte bei einem Kleinvogel über den Mageninhalt der Nachweis erbracht werden, dass sich dieser von Nektar und Pollen ernährt!
  • Einzig sind die Funde von Beuteltieren - die einzigen Funde in Europa!
  • Fische wurden in so großer Zahl gefunden, dass man sie gar nicht alle erhalten kann. Merkwürdigerweise überwiegen die Raubfische wie Barsche, Schlammfische, Knochenzüngler und Aale. 
  • Unter den Säugetieren finden sich Insektenfresser, Ameisenbär - der erste Fund außerhalb von Südamerika, Fledermäuse mit Mageninhalten, so dass man erkennen konnte, dass es damals bereits Spezialisten gab, die bestimmte Insekten gefangen haben, Schuppentiere, Nagetiere, Urraubtiere, Pferde bzw deren Vorfahren, Tapire, Halbaffen - viele Funde mit Erhaltung eines Hautschattens als Körperumriss, aller Knochen, des Magens, so dass man nach über 40 Millionen Jahren noch die letzte Mahlzeit erkennen kann, ...

    Solche spektakulären Funde sind auch in Messel sehr selten, so dass sich die meisten dieser ausgezeichneten Funde im Besitz der Museen befinden. Diese sind die Grundlage zur Illustration der Bücher, Prospekte, Zeitschriften und sonstiger Dokumente. Aus diesem Grund werden hier "gewöhnliche" Belegstücke abgebildet, die die Vielfalt der Überlieferung zeigen sollen.

Frosch
Vollständig erhaltener Frosch,
Bildbreite 5 cm
Frucht
Rundliche Frucht in kohliger Erhaltung,
Bildbreite 4 cm
Knochenhecht
Kleiner Knochenhecht,
Bildbreite 11 cm
Alligator
Großer Alligator im Fossilien- und Heimat-
Museum der Gemeinde Messel
Samen
Samen einer nicht bekannten Pflanze,
Bildbreite 5 cm
Schildkröte
Panzer einer Schildkröte,
Bildbreite 21 cm
Schlammfisch
Kleiner Schlammfisch,
Bildbreite 7 cm
Pferd
Vermutlich das Schulterblatt eines kleinen Pferds,
Bildbreite 12 cm
Seerose
Teil eines bereits leicht setzten Seerosenblattes,
Bildbreite 19 cm


-47.100.000 Jahre
Nach ca. 1 Million Jahren war der See verlandet und nur noch als feuchte Senke erkennbar. Durch Auflastung wurde der Schlamm zwar verfestigt, aber es blieb eine Restfeuchte von ca. 40 % Wasser.

-44.000.000 Jahre
Am Rande des heutigen Spessarts - nahe dem heutigen Mainaschaff - bricht unter heftigen Exposionen ein Vulkan aus, dessen Reste heute in einem kleinen Steinbruch erkundet werden können.

-20.000.000 Jahre
Wir sind mit dem Spessart inzwischen so weit nach Norden geschoben worden, dass wir die Höhe vom heutigen Basel erreicht haben. Mit dem Einbruch des Oberrheingrabens kommt es zu ersten erosiven Prozessen, so dass der Kraterwall eingeebnet wird. Im Bereich des heutigen Vogelsberges kommt es zu lange anhaltenden Vulkanausbrüchen, deren Lavamassen bis nach Seligenstadt fließen.

-2.000.000 Jahre
Das Klima auf der Erde wurde aus heute immer noch nicht verstandenen Gründen periodisch kälter, so dass sich besonders auf der Nordhalbkugel der Erde große Eismassen bildeten. In unserer Region herrschte während der Kaltphasen Permafrost, der zu einer mechanischen Verwitterung führte.

-20.000 Jahre
In der kältesten Phase der letzten Eiszeit (Würm) fehlte jeglicher höherer Pflanzenwuchs.

+1 n. Chr.
Die Römer, die sonst nahezu alle verwertbaren Gesteins- und Mineralvorkommen nutzen, verwendeten keine Gesteine aus Messel. Da man damals genügend Holz hatte, gab es keine Notwendigkeit für eine thermische Verwendung von Gesteinen, wie z. B. Kohle.

um 1870
Auf der Suche nach Eisenerz und Brennstoffen wurde die "Braunkohle" bei Messel entdeckt. Schon 1875 fand man das erste Krokodil. 1884 wurde die Gewerkschaft Messel begründet. 1888 wurden daraus ca. 800 t Rohöl erschwelt. Man nannte das Gestein deshalb "Ölschiefer". Erste Funde von Fossilien belegten das tertiäre Alter. Infolge des hohen Wassergehaltes zerfielen diese bei der Trocknung und so konnten nur Knochen dauerhaft erhalten werden. Man versuchte Konservierungen mit Schellack und Paraffin, hatte aber damit keinen Erfolg.

Kuxschein Messel
Einer von einst 1.000 Kuxscheinen (die frühere Form
der Aktie bei Bergwerken) einer Kux der
Gewerkschaft Messel von 1884

1911
Das erste Urpferd wurde beim Brennstoffabbau gefunden.

1920
Messel erzeugte 37 % des in Deutschland geförderten Mineralöls! Die Verschwelung des Messeler Gesteins zur Gewinnung von Öl, Paraffin und Wachsen und erwirtschaftete einen Reingewinn von über 1 Million Reichsmark. Der leicht gewinnbare, weil weiche Tonschiefer enthält ca. 15 % organische Stoffe, die in Schachtöfen ausdestilliert wurden. Als Heizmaterial diente ebenfalls der getrocknete "Ölschiefer". Dieses kerogenhaltige Gestein enthält Phenole, Alkane, langkettige  Alkandiol, Porphyrine, Prist-1-en, 4-Methylsteran, Aromatische Kohlenwasserstoffe und zahlreiche exotische organische Substanzen wie 4-Methylpregna-1,3,5(10)-trien, 26,27,28,30-Tetraanorhopa-8,11,13,15,17-pentaen und viele mehr.
Der Geologe Hummel begründet 1924 und 1927 die Struktur als vulkanisch entstanden.
Im "Hilfsbuch zur Beobachtung der geologischen Verhältnisse unserer Heimat" (DIEHL 1929) ist ein Koprolith und ein Fischrest von der sehr ähnlichen Grube Prinz von Hessen abgebildet (S. 92 und 108).

1962
Aus Kostengründen wurde das Schwelen eingestellt. Der Tagebau ist inzwischen 60 m tief und man hatte 20 Millionen t "Ölschiefer" abgebaut. Der Gehalt von Pyrit und Markasit führt lokal zur Selbstentzündung, so dass der "Ölschiefer" in der Grube brennt. Erst 1966/67 fand die erste systematische Grabung statt, die vom Landesmuseum für Naturkunde in Karlsruhe ausgeführt wurde.

1971
Der Abbau ganz eingestellt. Private Sammler suchten nach Messelit und Fossilien und machten das Vorkommen berühmt. Ein bereits bestehendes Konservierungsverfahren mittels Kunstharz wurde auf Messel optimiert und von Polyesterharz auf Epoxidharz ungestellt, welches nach dem Aushärten nicht schrumpft! In dieser Zeit wurden die ersten "Urpferdchen" gefunden, dann Tapire, Ameisenfresser, Frösche, Vögel und viele weitere Fossilien in einer unglaublich guten Erhaltung. Neben den Haaren sind Hautschatten und sogar Mageninhalte so gut erhalten, dass sich die letzte Mahlzeit rekonstruieren lässt. Bei den Flügeldecken der Insekten sind teilweise noch die originalen, bunt schillernden Farben erhalten! Die Knochen sind z. T. dreidimensional überliefert, so dass mittels speziellen Röntgenverfahren in den Ohren der Fledermäuse das Ortungssystem erschlossen werden kann. Ein Sammler fand einen Vorfahren der Primaten, der später "Ida" genannt wurde und heute in Oslo liegt (siehe Bild oben). Es handelt sich um einer bedeutendsten Fossilfundstellen weltweit!

Ast
Dünner Ast einer nicht bekannten Pflanze in kohliger
Erhaltung,
Bildbreite 22 cm
Barsch
Ein Barsch mit schöner Erhaltung der "Gräten",
Bildbreite 17 cm
Barsch
Großer Barsch in fragmentarischer Erhaltung,
Bildbreite 23 cm
Blätter
Ein Haufen Blätter einer nicht bestimmten Pflanze mit
langen Spitzen am Ende - zum Ablauf des
Regenwassers,
Bildbreite 18 cm
Blatt
Blatt einer nicht bestimmten Pflanze mit Erhaltung der
Nervatur. So wie heute, wenn Kleinstlebewesen das
Blattabgeweidet haben und das Stützgewebe übrig
bleibt,
Bildbreite 7 cm
Blatt
Blatt in kohliger Erhaltung,
Bildbreite 10 cm
Fisch
Fossiler Fisch, dessen Gase bei der Zersetzung der Leiche
diesen so weit aufblähte, bis dieser platzte und so in
merkwürdiger Form überliefert wurde,
Bildbreite 25 cm
Fledermaus
Sehr gut erhaltenes Exemplar einer Feldermaus mit Kopf
(links) und den sehr filigranen Knochen,
Bildbreite 9 cm
Fliege
Unbestimmtes Insekt,
Bildbreite 2 cm


1985
Die regionalen Planungen sahen eine Errichtung einer Mülldeponie vor. Eine örtliche Bürgerinitiative konnte dies mit Hilfe der Wissenschaftler (Paläontologen) verhindern. Der Staat Hessen kaufte das Gelände und stellte es unter Schutz. Planmäßige Grabungen großer Museen aus Frankfurt, Darmstadt und Karlsruhe erbrachten in der Folgezeit spektakuläre Funde und eine Fülle neuer Erkenntnisse. Der Paläontologe RIETSCHEL (WOLF 1988:16, RIETSCHEL 1988 in FRANZEN & MACHAELIS 1988) belegt erneut durch die merkwürdige Zusammensetzung der überlieferten Flora und Fauna, dass es sich bei dem See um ein Maar aus vulkanischer Entstehung handeln könnte.

1987
Unter der Überschrift "Aus für Messel" schreibt WEIDERT (1987), dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Messel als Fundstelle erhalten bleibt, denn der neue Regierungspräsident WALLMANN habe die Grube zur Verfüllung mit Müll frei gebenen.

2001
Der Bohrkern einer Forschungsbohrung, die die gesamten Sedimente durchteuft, traf auf vulkanische Gesteine und förderte den Nachweis zu Tage, dass es sich bei der Vertiefung um einen Vulkankrater (Maar) handelt. Die Grabungstätigkeiten werden in jedem Sommer fortgesetzt, so dass die Lücken in der fossilen Überlieferung geschlossen werden können. Große Fossilien oder Säugetiere blieben jedoch die seltene Ausnahme.

2010
Am Tagebau wurde ein modernes Besucherzentrum aus Beton eröffnet, über dessen eigenwillige Gestaltung die Meinungen weit auseinander gehen. Die karge Ausstellung zeigt nur wenige Fossilien; sehenswert ist der Film mit dem Vulkanausbruch und der originale Bohrkern, der die vulkanischen Gesteine im Untergrund erreichte. Der Eintritt erscheint mir mit 10 € pro Person recht hoch. Bei einem Besuch sollte man auf jeden Fall die öffentlich zugänglich Plattform aufsuchen, die einen schönen Blick in den Tagebau eröffnet.
LENZ et al. (2011) lesen aus der Häufigkeit und Verteilung der überlieferten Pflanzenfossilien (Pollen) des "Ölschiefers" Klimazyklen über einen Zeitraum von 640.000 Jahren heraus (Bohrkern von 2001). Dabei können auch langfristige Einflüsse wie die rezent von MILANKOWITCH berechneten Strahlungskurven der Präzession, Exzentrizität usw. ausdifferenziert werden. Es zeigt sich, dass diese Änderungen auch in der Warmphase des Eozäns Einfluss auf die Bioproduktion des Messel-Ökosystems hatten.

2011
Die Zufahrtsstraße in den Tagebau wird mit Sicherungsmaßnahmen stabilisiert. Dabei werden Sonnensegel, Gabionen und Tafeln aufgestellt. Ein über 2 t schwerer Granitblock (nicht aus dem nahen Odenwald!) ist ringförmig eingeschnitten poliert und so drehbar gelagert, dass ihn selbst Kinder in Rotation versetzen könen.

2015
Eine Gruppe von internationalen Wissenschaftlern unter Mitwirkung des Museums Senckenberg gelang es, aus dem Melamin in fossilen Fledermäusen die ursprüngliche Farbe zu rekonstruieren. Anhand der rötlichen, braunen und schwarzen Pigmente konnte man nachweisen, dass die Fledermaus vor 48 Millionen Jahren ein rötlich-braunes Fell hatten (COLLEARY et al. 2015).

2016
Einem Gastwissenschaftler bei Senckenberg gelang es, in den Knochen von Wirbeltieren (wie Säugetieren und Schildkröten) organische osteozytenartige Mikrostrukturen nachweisen, die nach 48 Millionen Jahren noch erhalten sind (CADENA & SMITH 2016). An einem bereits früher gefundenen Urpferdchen ließ sich um den Fötus noch die Plazenta erkennen (FRANTZEN et al. 2016). 

2017/18
Keine Grabungen, weil aufgrund einer Gesetzesänderung des Hessischen Denkmalschutzgesetzes die Fossilien "Kulturdenkmäler" sind (SCHAAL 2019). Dies ist unverständlich, denn die Fossilien hat ja kein Mensch geschaffen und können eigentlich keine Denkmäler sein. 

2020
Am 9. Dezember 2020 feierte das Land Hessen 25 Jahre UNESCO-Welterbe Grube Messel. Wegen der politischen CORONA-Maßnahmen nur virtuell. 

2022
Der Fund einer Schlange mit Embryonen und die anschließende Publikation einer lebend gebärenden Schlange (Messelophis variatus) erfreut die Fachwelt. 

2030
Infolge eines falsch verstandenen Naturschutzes ist der Wald im Tagebau weiter gewachsen und der Charakter des einst kahlen Tagebaues ist dann völlig verloren gegangen. Durch Blitzeinschläge wird der Wald im trocken Sommer des Jahres 2028 gezündet und dabei wird auch der "Ölschiefer" in Brand geraten, der sich nur schwer löschen lässt, so dass er an einer Stelle immer noch brennen wird, was man an dem eigenartigen Geruch nach "verbranntem Gummi" erkennen kann. Diesen Geruch kennen die ältesten Menschen noch aus der Zeit der Schwelerei.


Es gibt auch zahlreiche Parallelen zu fast gleich alten Lagerstätten wie z. B.:
- das Eckfeld-Maar,
- das Geiseltal bei Halle,
- Bighorn Basin in Wyoming, USA.

Ähnliche Grabgemeinschaften in Maaren sind an verschiedenen Stellen Deutschland, aber aus jüngerer Zeit bekannt:
- Enspel, Westerwald (Oligozän)
- Hennef-Rott, östlich von Bonn (Oberoligozän)
- Randecker Maar, Schwäbische Alb (Miozän)
In all diesen Örtlichkeiten ist die perfekte und detailreiche Erhaltung fast vollständiger Fossilen als gemeinsames Merkmal aufgrund von sehr feinkörnigen Sedimenten verhanden.





Museum Messel
Das Fossilien- und Heimatmuseum Messel
an der Langgasse 2 im Ortskern der Gemeinde Messel,
aufgenommen am 03.07.2011.
Museum in Messel
Wenn man den Reichtum der fossilen Überlieferung sehen will, dann muss man das Heimatmuseum in Messel - ca. 2 km vom Tagebau entfernt - besichtigen (Fossilien- und Heimatmuseum Messel, Langgasse 2, 64409  Messel, April bis Oktober täglich 11 - 17 Uhr geöffnet). Hier sind nahezu alle Tiergruppen und viele Pflanzenfossilien als über 100 originale Platten ausgestellt. Dazu zahlreiche industriegeschichtliche Exponate aus der Zeit des Mineralölwerks Messel. Darüber gibt es einen noch druckfrischen, reich bebilderten Führer.

Naturwissenschaftliches Museum Aschaffenburg
Die Mitglieder des Museumsvereins aus Messel beim Besuch des
Naturwissenschaftlichen Museums in Aschaffenburg am 26.04.2014


Von hier aus werden auch Führungen in den ehemaligen, nicht frei zugänglichen Tagebau der Grube Messel angeboten; ich rate nur zu Führungen die 2 h und länger dauern, da man sonst nicht die Tagebausohle erreicht und man unter Umständen gar keinen "Ölschiefer" im Anstehenden sieht.




Befahrungsberichte

Am Sonntag, den 22.04.2012 besuchte der Naturwissenschaftliche Verein Aschaffenburg erst das Bioversum in Kranichstein bei Darmstadt und dann auf der Rückfahrt die Grube Messel, ausgehend von der Plattform am Rande der Grube. Wir gingen mit den 35 Teilnehmern/ und ~innen unter der fachkundigen Führung von Dr. Siegfried Treichel bis zu einer offen gelassenen Ausgrabungsstelle. Hier konnte man die blättrige und wachshaltige Natur des "Ölschiefers" (bitumöser Tonschiefer) samt seiner geringen Gehalte an Siderit gut begreifen. Trotz drohend dunkler Wolken blieben wir trocken und schauten dann im Museum in Messel die einstigen Produkte des Verschwelens und die reichhaltige Fossiliensammlung an. 
Besuchergruppe des Natwissenschaftlichen Vereins
                  Aschaffenburg
Die zufriedenen Mitglieder des Naturwissenschaftlichen Vereins, Freunde und Gönner beim Besuch in der Grube Messel vor dem neuen Besucherzentrum am 22.04.2012 (Weltnaturerbe Grube Messel).
Grabung Messel
Dr. Treichel erläuert den Gästen während der etwa zweistündigen Befahrung die Methoden der Fossilsuche durch die Wissenschaftler, die nur in der warmen Jahreszeit graben können.
Ölschiefer
Das Grundprolem der Fossilgewinnung kann man hier gut sehen, denn das mit ca. 40 % Wasser sehr schwere Gestein trocknet schnell und bildet dann viele. tief reichende Risse, die auch die darin enthaltenden Fossilen unwiederbringlich zerstören; Bildhöhe der Abbaustelle ca. 50 cm,
aufgenommen am 22. April 2012.
trockener Ölschiefer
Das Endprodukt des Trocknens sind dünne Blättchen, die leicht brechen oder gar vom Wind verfarchtet werden können! Das ist der Grund, warum es früher so schwer war, die im Ölschiefer steckenden Fossilien zu erhalten. Dank der Kunstharze ist das heute nur eine Frage des Aufwandes. 


Am Sonntag, den 07.07.2013 besuchten die Wanderfreunde des Spessartbundes aus Schöllkrippen und seiner Umgebung die Grube. Etwa 40 Besucher von einem Altersspektrum zwischen 10 und 75 lernten eine ganz nahe Besonderheit kennen. Unter optimalen Bedingungen gingen die Teilnehmer der Exkursion in die Grube und sahen den harten und dünn aufplatzenden Tonstein in der gleißenden Sonne. Leider sahen wir keine aktive Grabung, sondern nur die Plätze zur Demonstration.
Spessartbund Schöllkrippen
Die Ortsgruppe des Spessartbundes aus Schöllkrippen besuchte die GrubeMessel am 07.07.2013 bei blauem Himmel, warmen Wetter und ohne Eile.

Dr. Höllwarth
Unser Führer, Herr Dr. Michael HÖLLWARTH (*1944 2016), leitete die Wanderer aus dem  Spessart mit excellenten Ausführungen. Er bleibt dabei keine Frage schuldig. Die technische Seite des Ölschiefers wurde dann im etwas kühleren Museum erläuert. Hier gab es dann auch
den Reigen der originalen Fossilien zu sehen,
aufgenommen am 07.07.2013



Mineralien:
Folgende Mineralien wurden aus dem Schwarzpelit ("Ölschiefer") der Grube Messel nachgewiesen (z. B. LIEBIG 1998, SCHMITZ 1991), wobei nur Anapait, Messelit und Gips in einer sammelwürdigen Größe vorkommen. Da keine Proben aus der ehemaligen Grube Messel mehr kommen können (absolutes Sammelverbot!), ist das nur historisch zu betrachten:


Dieses Phosphat wurde zuerst in der Grube Messel gefunden und schon 1889 nach dem Ort Messel benannt:

Messelit (Ca2(Fe,Mn,Mg)[PO4]2·2H2O).

Messelit  
Kleine, unscheinbare Anapait-Kristalle im rissigen "Ölschiefer"
eines alten Sammlungsbelegs, bezeichnet als "Messelit". Sammlung
und Foto Karlheinz GERL, Oberkotzau,
Bildbreite ca. 7 cm.


Messelit Messelit Messelit
Links:
Nach dem beschnittenen Etikett von C. Armbster (Harzer Mineralien-Kontor): "872 Messelit xx in bitumösem Ölschiefer Messel, Hessen". Es handelt sich bei den frei gewachsenen, schwertförmigen
Kristallen und strahligen Aggregaten auf und im rissigen Ölschiefer eindeutig um Anapait, ein Mineral aus der Fairfieldit-Gruppe (röntgendiffraktometrisch bestimmt); möglich wäre auch eine Zonierung
oder eine Verwachsung weiterer Phasen, die sich durch den Gehalt an Fe bzw. Mg unterscheiden. Das Stück stammt aus einer Aufsammlung aus dem 19. Jahrhundert. Die chemische Analyse bestätigte
den Anapait;
Bildbreite links 8 cm. 
Mitte:
Der rissige Ölschiefer ist vermutlich mit Paraffin getränkt und so dauerhaft haltbar gemacht worden;
Bildbreite 4 cm.
Rechts:
Ausschnitt einer sternförmigen Anapait-Kristallgruppe mit den fixierten Schmutzpartikel und den schwertförmigen, rosettenförmig angeordneten und teils frei gewachsenen Anapait-Kristallen,
Bildbreite 7 mm.


Messelit im Ölschiefer Zettel zum Messelit Messelit
Tafelige Anapait-Kristalle im rissigen und sehr leichten Ölschiefer aus einem Fund des späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert aus der berühmten Mineralien-Niederlage der Bergakademie von Freiberg
in Sachsen. Der größte Teil der Kristalle ist beschädigt und diese sind von einem Paraffin oder was ähnliches benetzt,
Bildbreite 8 cm,
rechts im Ausschnitt 3 mm


So kann man resümieren, dass die "Gips-ähnlichen" Kristalle auf den Klüften im echten, rissigen Ölschiefer aus Messel der alten Sammlungen (historische Stufen) wohl zumeist Anapait sind. Alle chemisch analysierten Kristalle auf diesen alten Belegstücken erwiesen sich als Anapait und nicht als Messelit. Das Mangan-Glied Fairfieldit ließ sich nicht nachweisen.  

Beugungsspektrum Messelit
Beugungsspektrum des Messelit von Messel. Dieses zeigt, dass die schwache Kristallinität keine sauberen Peaks erbringt und somit keine sichere
Unterscheidung zwischen Messelit und Anapait möglich ist. 


Messelit Messelit-Rosetten
Echter, grauer Messelit in radialstrahliger, blättriger Ausbildung im kieseligen Tonstein, lagenweise angereichert, Solche Stücke gab es auch in der nahen Grube "Prinz von Hessen",
neben der heutigen Grube Messel. Vermutlich gab es in der Grube sogar mehr Messelit als in Messel; Slg. Ulrich SCHMIDT, Messel. Der Ölschiefer ist teilweise mit Quarz verkieselt
und deshalb recht hart,
Bildbreite 5 cm, rechts im Detail 3 cm.


WITTICH (1898:90f) schreibt über das Vorkommen von Messelit in der als "Braunkohle" angesehenen Gesteinsmasse der Grube Messel bei Messel:
"Wie erwähnt, kommen in der Kohle kleine Knötchen vor, die aus Messelit bestehen. Besonders in zwei dicht übereinanderliegenden Schichten hat sich Messelit stark angehäuft, und die Kohle ist hier ganz von seinen sternförmigen Kristallaggregaten durchschwärmt.
Die beiden Messelitschichten sind zusammen ca. 0,75 m mächtig, sie liegen ziemlich hoch und gehen nahe an der Westverwerfung zu Tage aus. Mit den übrigen Kohleschichten fallen sie parallel W-O 33° ein.
Die Krystalle sind hellgeblich bis grau, ..." 
Das bestätigt auch MATTHES (1966:22f), der beschreibt, dass die Messelitbank vor einer Verwerfung angetroffen wurde und bereits völlig abgebaut sei.
Neben dem Messelit konnte mittels eigener Röntgenfeinstrukturanalysen noch Quarz festgestellt werden; Anapait wurde nicht nachgewiesen. Aber nicht alle in der Grube Messel gefundenen "Messelite" sind auch welche; nach DIETRICH (1978:232f) und RAAB (1980:194) gibt es aus der Grube Messel Messelite; Anapait ist wohl häufiger - siehe oben.
Aber in der Grube "Prinz von Hessen" war der Messelit wohl sehr viel häufiger und so stammen viele Messelite aus dem benachbarten Tagebau der Grube "Prinz von Hessen". Weiter treten epitaktische Verwachsungen auf, bei denen der Kern aus Messelit und ein Saum aus Anapait besteht.

Bereits SZYSZKA (1955:104) bildet ein Stück mit eingewachsenem Messit als kleine "Sternchen" ab, die bei genauerem Hinsehen aus blättrigen Kristallen in radialstrahliger Anordnung bestehen.
Weiter ist in den Stücken mit echtem Messelit farbloser bis weißer Quarz vorhanden, der auf Spalten und Rissen auch idiomorphe Kristalle bilden kann.
Die Bildung des Messelits beruht auf einer frühdiagenetischen Umsetzungen, das heißt es wurden posphathaltige Partikel (Knochen, Koprolithe) gelöst und als Messelit entlang von Störungen wieder ausgeschieden, wie man es von Konkretionen in anderen Sedimentgesteinen kennt. Dies erklärt die perlschnurartige Anordung der rundlichen Kristallaggregate. Dabei wurde auch Quarz gebildet, was den Stücken eine enorme Härte verleiht (teilweise Verkieselung). 
Die relativ harten Kristallaggregate wurden auch bei der späteren Überdeckung und Kompaktion nicht deformiert. Im Gegensatz zu dem "Ölschiefer" zerfallen solche Stücke nicht.

Es gibt auch verkieselten "Ölschiefer", d. h. ein Gestein, was man aufgrund des Gehalts an Quarz als Quarzit bezeichnen muss. Man findet sie besonders auf der nahen Grube Prinz von Hessen; das Gestein ist trocken grau, nass aber pechschwarz. Hohlräume sidn mit Quarz und gelegentlich mit Pyrit ausgkleidet. Selten ist auf dem Pyrit farbloser Gips gebildet worden. Dabei sind auch gebleichte Partien erhalten, so dass man daraus schließen kann, dass diese Gesteine einst in den oberen Partien im Tertiär verkieselten und später unmittelbar in den Verwitterungsbereichen auch noch gebleicht wurden, so dass es weiße Quarzite gibt, die aus dem bitumösen Tonschiefer entstanden sind.

Quarzit Quarzit
Verkieselter und gebleichter Quarzit, durch Verkieselung aus dem bitumösen Tonstein ("Ölschiefer") hervor gegangen. Grube Prinz von Hessen
bei Messel,
Bildbreite 7 cm


Aus der Grube Prinz von Hessen kennt man in diesen Quarziten auch fossile Pflanzen, darunter auch die Reste von echten Palmen. Belegstücke befinden sich in der umfangreichen Sammlung des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt. Hin und wieder bietet auch der Handel solche Stücke an.


Deckschichten auf Messel
Dr. Detlev WILKE und Aika DIESCH nehmen Proben der jungen, tonig-sandigen
Sedimente über dem "Ölschiefer" am Rand der Grube Messel zur Erfoschung der Herkunft
mittelalterlicher Keramik im Rhein-Main-Gebiet;
aufgenommen am 08.06.2021  


Ölschiefer im Dünnschliff Chromit
Links: Der "Ölschiefer" (Schwarzpelit) unter dem Mikroskop: In dem an Kohlenstoff und Tonmineralien so reichen Gestein sind aber viele
Sandkörnchenaus Quarz eingestreut. Durch die Kompaktion des Tones erscheinen die Quarze "eingedrückt"; Dünnschliff,
Bildbreite 3 mm, linear polarisiertes Licht.
Rechts: Unter den wenigen Erzmineralien ist auch Chromit nachweisbar, was einen Hinweis zur Herkunft der Sandfraktion gibt; Auflicht,
Bildbreite 1 mm.



Öffentlichkeitsarbeit?
Das Sammeln von Proben ist streng verboten, es darf aus der Grube heute gar nichts mitgenommen werden, nicht einmal kleine Blättchen des Ölschiefers. Da manche Fossilien (z. B. kleine Fische, Koprolithe) so häufig sind, dass diese bei Grabungen in so großer Masse gefunden werden, dass es unmöglich ist, diese zu bergen oder gar zu erhalten, werden diese von den an den Grabung beteiligten Personen einfach weggeworfen. Diese werden dann von der Witterung schnell unwiederbringlich zerstört. Hier böte sich ohne zusätzliche Kosten und Aufwand die Möglichkeit, dass man die Begeisterung der (jungen) Besucher durch kleine Gaben steigern könnte, wenn es diesen unsinnigen Bürokratismus nicht gäbe. Dies wird auch von anderen Forschern als verbesserungswürdig gesehen (MAISCH 2019:26f). So verwittern die Fossilien in der Grube und es hat niemand etwas davon. Die Einrichtung eines Klopfplatzes würde auch dazu beitragen, dass man ein "Gefühl" für den "Ölschiefer" - und auch schmutzige Hände - bekommt. Beispiele sind etwa die weltberühmten Fossilfundorte Holzmaden und Solnhofen, wo sich solche Einrichtungen einer großen Beliebtheit erfreuen. Das 1995 verliehene Prädikat "Unesco Weltnaturerbe" ist hier mehr hinderlich als förderlich.

Auf der anderen Seite klagt man seitens der Betreibergesellschaft der Grube über zu wenige Besucher. So wurden im 1. Jahr nach der Eröffnung des 870 m² großen Besucherzentrums an der Grube statt der erwarteten 100.000 "nur" 40.000 Besucher gezählt (Main-Echo vom 27./28. August 2011, S. 24). Wenn man 10 € Eintritt in das Besucherzentrum pro erwachsener Person für viel Sichtbeton zahlen muss, dann ist das für eine Gruppe oder Familie eine erhebliche Belastung. Führungen kosten dann noch extra. Und ich erlebte an einem sonnigen Wintertag die enttäuschten Gesichter, als ihnen an der Kasse gesagt wurde, dass es keine Führungen gibt, weil man keine Führer hatte! Eine aktive Kooperation mit den örtlichen Führern des Heimatmuseums wäre hier sicher eine gute Lösung für beide Seiten. Sie waren es doch, die die Grube vor dem Zuschütten mit Müll bewahrten!


Grube Messel
          1976
Blick in die Grube Messel im März 1976.

Ich selbst war nach meinen Unterlagen im Jahr 1976 in der Grube - auf der Suche nach dem seltenen Mineral Messelit. Ich hatte damals ein Kleinkraftrad (50 cm³ Hubraum) der Marke Kreidler und war damit mobiler als mit dem Fahrrad vorher. In der noch nicht bewachsenen Grube hing ein schwacher Geruch nach dem schwelenden "Ölschiefer", so ähnlich wie nach verbranntem Gummi. Ich fand keinen Messelit und wusste auch nicht, wie der aussah und wo man hätte suchen sollen; die außer mir noch anwesenden Fossiliensammler aber auch nicht. Da ich die (nach meiner damaligen Meinung nicht sehr attraktiven) Fossilien nicht erhalten konnte, verlor ich nach einem Besuch das Interesse an der Lagerstätte als Ziel für Exkursionen und blieb meinem Spessart treu.
Über die Literatur und die Presse informierte ich mich jedoch weiter über die Weltklasse-Fundstelle für eozäne Fossilien. Diese Tiere und Pflanzen gab es zur gleichen Zeit auch dort, was wir heute als Spessart bezeichnen.



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SMITH, K. T. & WEDMANN, S. (2013): Unerforschte Vielfalt in der Grube Messel. Seit 40 Jahren werden Fossilien systematisch in Messel geborgen - und es ist kein Ende in Sicht.- Senckenberg natur forschung museum Das Senckenberg-Wissenschaftmagazin Band 143, Heft 7/8, S. 230 - 235, 8 Abb., Senckenberg Naturforschende Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt a. Main.
SZYSZKA, P. (1955): Das Ölschiefervorkommen von Messel.- Aufschluss Sonderheft 2, Neue Beiträge zur Kenntnis der Mineral- und Gesteinswelt des Odenwaldes, S. 102 - 104, 2 Abb., [VFMG] Roßdorf.
TUDGE, C. (2009): Missing Link. Ida und die Anfänge der Menschheit. Der Sensationsfund aus Deutschland.- 298 S., 18 Abb. auf Kunstdruckseiten, [Piper Verlag] München.
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Ein Teil der Schriften sind im Fossilien- und Heimatmuseum Messel erhältlich.

*Das ist ein tolles Buch; warum aber das Phosphat der Koprolithen und auch das Mineral Messelit nicht erwähnt wird, erschließt sich mir nicht.



Messel in Frankreich
Der Schädel eines Krokodils.
Auf der Mineralien- und Fossilienbörse in St.-Marie-aux-Mines wurden in der Fossilienausstellung
etwa 50 Platten mit Fossilien aus Messel gezeigt. Dazu gab es das aktuelle Buch über Messel in
deutsch und englisch aus dem Schweizerbart-Verlag in Stuttgart,
aufgenommen am 28.06.2019




Messelbriefmarken
Messel-Briefmarken auf einem Brief mit Sonderstempel zur Mineralienbörse in Dreieich am 2.10.1978



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