Der Abbau ging in den letzten Jahren nicht mehr so rasch voran
wie früher: der Grund dafür ist die zunehmende Praxis, Altmaterial
(Straßenaufbruch, Betonteile, Abfall der gesteinsverabeitenden
Industrie usw.) aufzuarbeiten und erneut zu verwenden (Stichwort:
Recycling!).
Da auch in Sailauf Altmaterial angefahren und seit Juli 1992 in
einer mobilen Anlage verarbeitet wird, muss zukünftig stärker
damit gerechnet werden, dass ortsfremde Stücke im Bruch
verschleppt werden.
So konnte der Autor im trockenen Juli 1993 auf der 1. Sohle, als
neben dem Recycling-Material der Kontakt zum Gneis erneut
freigeschürft wurde, eine Stelle mit "Azurit" in erdiger, aber
cm-großer Form im Gneis finden und bergen. Bei der Untersuchung
stellte es sich als blaue Schreibkreide (!) heraus, die wohl mit
dem Straßenaufbruch in den Bruch und mit der Baggerschaufel an die
Wand mit dem zersetzten Gneis gelangte.
Bei Regen oder danach waren die winzigen Kristalle der
As-Mineralien, insbesondere Pharmakolith, Arsenolith, Brandtit
oder Tilasit nicht zu erkennen. Ein Sammeln war deshalb
aussichtslos. Fündig waren in der Regel nur die aktuellen
Abbaustellen.
Hinweise zur Sicherheit:
Es ist unbedingt notwendig festes Schuhwerk und einen Schutzhelm
zu tragen! Nach Regenfällen und bei auftauendem Frost ist es
lebensgefährlich, sich unmittelbar an die senkrechten
Steinbruchwände zu begeben!
Unmittelbar nach den Sprengungen treten aus dem Haufwerk Stickoxide aus; das Ausgasen kann sich über einen Tag hinziehen. Entsprechende Vorsicht ist geboten! (Das Haufwerk "riecht" je nach Witterung bis zu 3 Tage lang, man kann so auch noch den Zeitpunkt der Sprengung abschätzen). Auch ist Vorsicht geboten, da besonders große Steine sehr lose liegen können. Beim Begehen rutschen sie dann in eine stabile Lage.
Nun ist der Abbau Ende 2017 eingestellt worden, so dass keine
frischen Gesteine und Mineralien mehr frei gelegt werden. 2018
wurde der Rückbau begonnen, der einige Zeit in Anspruch nehmen
wird. Ende 2020 waren alle(!) Gebäude und Einrichtungen
abgebrochen worden. Man kann das nur als Verschwendung sehen, denn
wenn eines Tages ein Tauchclub den See nutzen will, dann wären
alle Einrichtungen wie Toilette, Strom, Wasser, Telefon, Internet
und im 1. OG sogar ein Schulungsraum usw. vorhanden gewesen. So
hat man sinnnlos volkswirtschaftliche Werte vernichtet.