Der Steinbruch im Haibacher Gneis am Wendelberg bei Haibach im Spessart -
die Fundstelle für Pegmatitmineralien,

darunter der Spessartin!

Gestein des Jahres 2015: Gneis.
 
 

von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main


Steinbruch Steinbruch im
          Wendelberg
Links: Der Steinbruch während des Abbaues mit großen, unbewachsenen Flächen am 01.09.1977,
rechts der still gelegte und zugewachsene Steinbruch am 01.01.2008.




Wichtiger Hinweis:
Der Steinbruch ist seit 1985 aufgelassen und das gesamte Gebiet ist als Naturdenkmal aus botanischen Gründen geschützt. HÜGEL (1989) listet 160 Pflanzenarten im und 154 um den Steinbruch auf. Die Flächen sind stark verwachsen und werden sporadisch nach einem Plan gepflegt. Es versteht sich von selbst, dass ein Sammeln innerhalb des Naturdenkmales ausdrücklich verboten ist! Ausnahmen für Exkursionen sind bei der unteren Naturschutzbehörde in Aschaffenburg (Landratsamt des Landkreises Aschaffenburg, Frau Globke) zu beantragen.

der Steinbruch im Wendelberg als
          Panoramafoto mit Schnee
Der winterliche Steinbruch mit den hohen Felswänden am Wendelberg am 20.02.2005 mit Blick gegen Haibach
mit Schneeresten und ohne das Laub des starken Beewuchses


Wahrscheinlich sind die meisten Pflanzen und Tiere die den Schutz einst rechtfertigten, inzwischen gar nicht mehr vorhanden. Im Sommer kann man vom Rand kaum mehr sehen, dass es sich um einen Steinbruch gehandelt hat, so ist dieser mit Birken, anderen Bäumen und Büschen zugewachsen.
Es läuft immer nach einem gleichen Schema ab:
Bei uns ist der Wald das Ende einer normalen Pflanzenskzession, d. h. wenn man gar nichts macht, steht am Ende - nach spätestens 100 Jahren - ein Wald. Jeder Zustand, der das nicht ist, ist vom Menschen beeinflusst und damit Kultur. Das bedeutet, dass bei einer Zählung bzw. Bewertung ein junger Wald nicht als besonders attraktiv ausfällt und - sowohl hinsichtlich der Schönheit als auch der Artenvielfalt - von den Fachleuten geringer bewertet wird. Die schönen und seltenen Arten wachsen in der Regel nicht im Wald, sondern woanders. Da ganz kahle, sonnige und felsige Flächen als wenig attraktiv und auch unproduktiv gelten, sind diese selten. Und damit auch die Bewohner, die auf diese Flächen spezialisiert sind. Damit werden solche Sonderstandorte nahezu automatisch "wertvoll", weil sich hier die seltenen Pflanzen und Tiere ansiedeln. Sie werden in einer Roten Liste geführt und lösen automatisch einen Schutz aus. Wenn der dann erfolgt ist, diesen Zustand so zu belassen, dann ist das Ende abzusehen, weil ein Nichteingreifen zum Wald führt - siehe oben. Das Beste für den Erhalt wäre ein kleiner Abbau von ca. 1.000 t Gestein pro Jahr. Damit wäre den Geologen geholfen und auch damit würden sich wieder die kahlen Flächen von früher einstellen, ohne dass man dafür Pflegemaßnahmen mit viel Geld bezahlen müsste. Aber, vermutlich ist das aufgrund der statischen Gesetze zum Naturschutz nicht möglich. Es wären auch wieder Felsen vorhanden, die dem Menschen zeigen, dass unter dem Boden auch Felsen vorhanden sind - eine Tatsache, die nicht jedem klar ist, weil es in der Region kaum mehr Felsen gibt. Und wenn, dann werden die vergittert und eingezäunt. 



Zusammenfassung
Die Pegmatite des Wendelberges liefern seit etwa 1850 Mineralien, wie die Belege in Sammlungen und Literaturzitate zeigen.
Besonders große und gut ausgebildete Spessartin-Kristalle konnten in den Zeiten des rasch fortschreitenden Abbaues von ca. 1930 bis 1975 aufgefunden werden. Leider sind davon nur wenige Belegstücke in öffentlichen Sammlungen gelangt.



Spessartin
Spessartin-Kristalle im Pegmatit, gefunden im Steinbruch am 4.9.1972,
Bildbreite 7 mm
 
Spessartin Spessartin Spessartin
Weitere Beispiele für kleine, braune bis rote Spessartin-Kristalle im Pegmatit vom Wendelberg bei Haibach,
Bildbreiten 5 mm

Lage
Der sehr große Steinbruch befindet sich auf der Westseite des Wendelberges zwischen Haibach und Aschaffenburg, unmittelbar neben einer Gaststätte des Naturfreundehauses (siehe OKRUSCH et al. 2011, S. 179ff, Aufschluss Nr. 68).
Hinweisschilder am Steinbruch
aufgenommen am 20.02.2005

Die Zufahrt ist am leichtesten von Aschaffenburg, Würzburger Str. - Bundesstraße 8 (Mc Donalds-Imbiss) möglich. Man passiert die Gelände der früheren Kasernen der US-Armee - u. a. heute ein Entsorgungspark - und erreicht den Westhang des Wendelberges. Hier kann man das Fahrzeug abstellen und das Gelände über Wege betreten, die mit großen Steinblöcken gegen ein Befahren gesichert sind.

Was kein Mensch verstehen kann, ist der Umstand, dass jetzt auch in den Steinbrüchen die Wände mit farbiger Grafitti beschmiet werden. So gesehen am 01.01.2008 an der hohen Ostwand mit russischen Schriftzeichen!
Hier gehören deutlich höhere Strafen, in Verbindung mit der Verpflichtung, die Bilder und Schriften von Hand wieder zu entfernen, ausgesprochen. Dies hätte sicher eine sehr beschreckende Wirkung. Man kann sich dabei nur wundern, woher diese Schmierer das Geld für die Farbe nehmen.
 

Geologie
Im Biotit-Gneis des Wendelberges finden sich bis zu 30 cm mächtige Pegmatit-Gänge, die zahlreiche akzessorische Mineralien führen. Diese sind gegen den Biotit-Gneis meist feinkörnig und im der Mitte grobkörnig aufgebaut und oft stark rissig. Die meisten Pegmatitgänge sind horizontal im Genis eingeschaltet und waren deshalb schwer abzubauen. Das Auftreten von dem auffallenden, schwarzen Turmalin war der Hinweis, dass auch andere, seltenere Mineralien, wie zum Beispiel Spessartin zu finden waren
Pegmatit
Der anstehende Biotit-Gneis,
aufgenommen am 19.05.1997

Die mit dem Biotitgneis gewonnenen Pegmatite wurden beim Handabbau aus dem Gneis ausgehalten und separat in Gärtnereien verkauft. Diese haben die hellen Steine als Ziersteine in den Pflanzengestecken eingesetzt. 
 

Historie
Der Steinbruch wurde ca. 1925 von der Fa. Sommer begonnen. Später hat die Fa. Staab ihn weitergeführt. Das überaus harte Gestein wurde als gut spaltbarer, sehr witterundbeständiger Baustoff (in Anlehung an das Aussehen "Haibacher Blaue" genannt) im Raum Aschaffenburg und auch sporadisch darüberhinaus vermauert.
Der dunkle Glimmer Biorit ist durch den Druck eingeregelt worden, so dass das Gestein eine Vorzugsrichtung (Schieferung) bekommen hat. Damit lässt es sich sehr gut in einer Richtung spalten. Der graue Quarz und der spaltbare Feldspat verleihen dem Gestein eine Härte, die man auch von Graniten gewöhnt ist. Ein Porenraum ist nicht vorhanden, d. h. die Bestandteile des Gneises sind ohne Zwischenraum verzahnt. Es ist menschlichen Zeiträumen als sehr Beständig anzusehen, so dass auch bei der Einwirkung von Regen- oder Grundwasser, selbst mit Tausalz, keine Absandung zu erkennen ist. Da ein Porenraum fehlt, gibt es auch keine Dochtwirkung, d. h. Wasser aus dem Erdreich wird allenfalls über den Mörtel, aber nicht über den Stein, geleitet. Das macht ihn zum nahezu perfekten Sockelgestein. 


Biot-Gneis (angeschliffen) Bruchrau
Links: ca. 12 x 12 cm große Platte des Biotit-Gneis (angeschliffen und poliert)
Rechts: Bruch des Gneises quer zur Schieferung,
Bildbreite 10 mm

Mauerwerk aus Gneis Haibacher
        Genis als Mauerwerk
Typisches Sichtmauerwerk in Schweinheim aus dem Biotitgneis vom Wendelberg, links an der Gailbacher Str. mit einer Fenstereinfassung aus Sandstein
und rechts ein Ausschnitt einer Mauer an der Gutwerkstraße mit Farn.
aufgenommem am 07.06.2007

Insbesondere stellte man daraus die Einfriedigungen, Gartenmauern und Keller her bzw. verblendete damit zahlreiche öffentliche Kleinbauten. Das stilvolle Mauern mit den Stücken erforderte viel Erfahrung. Da der Abbau nur in mühevoller und kaum mechanisierbarer Handarbeit erfolgte, musste der Betrieb um ca. 1985 eingestellt werden. Heute werden ähnliche Gesteine zum Verblenden aus Norwegen, Italien oder anderen Ländern eingeführt. 

Inzwischen ist das Gelände als Naturdenkmal geschütz und stark verwachsen, so dass man kaum mehr das Gestein erkennen kann. Leider wird es auch als Müllplatz und als Picknickgelände mit der Möglichkeit Lagerfeuer zu machen missbraucht.
2003/2004 wurde das letzte der vorhandenen Gebäude abgebrochen.  
  
 

Mineralien
Die Pegmatite führten in geringem Umfang stellenweise große Kristalle folgender Mineralien, weshalb der Steinbruch unter Mineralogen weithin gekannt war:

*Größere Stücke konnten früher von den Steinbrucharbeitern gegen ein "geringes" Entgelt erworben werden. Leider sind davon nur sehr wenige Stücke heute noch erhalten und in die lokalen Sammlungen gelangt.
Der Autor konnte als Schüler in den Sommerferien 1971 bei einem der Steinbrucharbeiter an einer der Werkzeughallen ein handgroßes Stück Pegmatit bewundern - es war zum Verkauf vorgesehen und sollte 20 DM (heute 10 €) kosten. In dem Pegmatit waren 2 Spessartin-Kristalle eingewachsen, fast unbeschädigt und ein größerer von ca. 2 cm und ein kleinerer von ca. 1 cm mit etwas Abstand daneben. Ich war mit dem Fahrrad von Dettingen nach Haibach gefahren und bei einem Taschengeld von 5 DM (entspricht 2,50 €) pro Woche war das Stück einfach unerschwinglich! Heute ärgere ich mich, dass ich so schnell aufgab und nicht weiter verhandelte bzw. meine Eltern massiv ansprach. Nach den heutigen Kriterien für die soziale Stellung würde ich eindeutig als "arm" eingestuft werden, auch wenn ich das damals nicht so empfand.

Wenn jemand den Verbleib des oder eines ähnlichen Stückes kennt, bitte ich um Nachricht.

Spessartin
        im Pegmatit
Braunroter Spessartin-Kristall im Pegmatit vom Wendelberg bei Haibach.
Leider ist der Kristall stark beschädigt. Rechts an der Grenze zwischen
Biotit-Gneis und Pegmatit sind Meißelspuren zu sehen;
Bildbreite 8 cm.

Übrigens, der nach meinem früheren Kenntnisstand schönste Spessartin-Kristall liegt in einer Schublade des British Museum of Natural History in London (Nummer BM 36022), gekauft von Fa. Krantz im Bonn um 1860 (siehe LORENZ 2010:454 Abb. 16-9/20). Inzwischen ist in einer sehr gut zusammen getragenen Mineraliensammlung ein Spessartin aus einem Steinbruch am Godelsberg oder in Damm aufgetaucht, der von Größe und Qualität noch schöner ist (LORENZ 2020, Abb. 1). 
 

Der Steinbruch am Wendelberg wurde durch einen der inzwischen vielen Kulturrundwege im Spessart erschlossen: "Ritter, Fürst und Wellekipper".
Tafel Nr. 5 des Weges Ritter, Fürst
        und Wellekipper in Haibach
aufgenommen am 20.02.2005

Die Tafel Nr. 5 weist auf den Steinbruch hin, bringt Bilder aus alter Zeit und ein schönes Bild eines Stück Pegmatit mit einem cm-großen Spessartin-Kristall aus dem Sammlung des Naturmuseums in Aschaffenburg. Ca. 100 m weiter nördlich lohnt der Blick auf die Tafel Nr. 4 und in die mainzische Brunnenstube der einstigen Wasserversorgung des Schlosses in Aschaffenburg mit der neu gefassten Quelle und den alten Wasserleitungen im Original (HIMMELSBACH (2003:22f).
 

Umrundet man den Steinbruch, hat man vom "Gipfel" des Wendelberges einen schönen Ausblick über den Steinbruch auf Aschaffenburg mit dem weiten Blick ins Maintal bis hin zum fernen Taunus (wenn es die Sicht zulässt). In Aschaffenburg dominiert das Schloss, rauchend erkennt man die Papierfabrik in Stockstadt und die hellen Hochhäuser in Mainaschaff neben der Autobahn A3.
Ausblick auf Aschaffenburg
aufgenommen am 20.02.2005 

Den Steinbruch besuchte ich im Sommer 1970 zum ersten mal. Dabei zeigte mir der Mineraliensammler Herbert DANTMANN (*9.7.1921 +3.2.1993) aus Viernheim die Mineralien, die man in dem Steinbruch suchte. Und im Kofferaum seines Autos hatte er reichlich Mineralien aus Altenmittlau; das war dann der nächste Steinbruch, den ich mit meinem Vater besuchte.
 

Literatur
ADER, U. (2020): Zusammen-Spiel 2000 – 2020 Die Kulturstadt Aschaffenburg und ihre Steinmetz-Meisterschule.- 224 S., sehr viele farb. Abb., Skizzen und Zeichnungen, Meisterschule Aschaffenburg [Druckerei und Verlag Valentin Bilz GmbH] Goldbach.
Autorenkoll. (1987a): HAIBACH 1187 - 1987  800 Jahre Ortsgeschichte.- Hrsg. von der Gemeinde Haibach, 507 S., [Echter] Würzburg. 
Autorenkollektiv (2012): Granitic Pegmatites.- Elements. An international Magazine of Mineralogy, Geochemistry, and Petrology Vol. 8, Number 4, August 2012, p. 241 - 320,
BÜCKING, H. (1889): Das Grundgebirge des Spessarts.- Separatabdruck aus dem Jahrbuch der königl. preuss. Landesanstalt, S. 28 - 98, [A. W. SCHADE] Berlin 1890.
GALLITZIN, P. D. de (1796): Traité de Mineralogie, Nouvelle Edition, S. 344 - 345, Helmstadt.
HIMMELSBACH, G. (2003): Europäische Kulturrundwege im Spessart.- Spessart Monatszeitschrift für die Kultrulandschaft Spessart, Jahrgang 97, Sonderheft Dezember 2003, 56 S., sehr zahlreiche Abb., [Main-Echo GmbH] Aschaffenburg.  
HÜGEL, B. (1989): Alter Steinbruch im Interessenstreit: Ein Teil ist Lagerstätte für Müll, ein anderer soll der Freizeit dienen. Für Tiere und Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben, wird es eng.- Spessart Heft 6 1989, S. 3 - 8, 5 Abb., [Druck und Verlag Main-Echo Kirsch & Co.] Aschaffenburg.  
KNAUER, E., OKRUSCH, M. & KEESMANN, I. (1967): Erzmineralparagenesen in Gesteinen der Mobilisationszone Aschaffenburg-Feldkahl im Spessart, S. 47 - 70.- in BACKHAUS, E. (1967): Beiträge zur Geologie des Aschaffenburger Raumes.- Veröffentlichung des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V. 10, 268 S., [Paul Pattloch Verl.] Aschaffenburg.
LORENZ, J. (1995): Spessartin oder Spessartit?.- Mitteilungsblatt der Naturkundestelle Main-Kinzig, 7 (1) S. 35 - 37, Gelnhausen.
LORENZ, J. mit Beiträgen von M. OKRUSCH, G. GEYER, J. JUNG, G. HIMMELSBACH & C. DIETL (2010): Spessartsteine. Spessartin, Spessartit und Buntsandstein – eine umfassende Geologie und Mineralogie des Spessarts. Geographische, geologische, petrographische, mineralogische und bergbaukundliche Einsichten in ein deutsches Mittelgebirge.- s. S. 453ff, 786ff.
LORENZ, J. (2020): Pegmatite – Quell für seltene Mineralien.- NOBLE Magazin Aschaffenburg, Ausgabe Herbst/Winter 2020, S. 58 - 60, 10 Abb., [Media-Line@Service] Aschaffenburg. 
LOTH, G., GEYER, G., HOFFMANN, U., JOBE, E., LAGALLY, U., LOTH, R., PÜRNER, T., WEINIG, H. & ROHRMÜLLER, J. (2013): Geotope in Unterfranken.- Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz Band 8, S. 53,  zahlreiche farb. Abb. als Fotos, Karten, Profile, Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, [Druckerei Joh. Walch] Augsburg.
MATTHES, S. & OKRUSCH, M. (1965): Spessart.- Sammlung Geologischer Führer Band 44, 220 S., Berlin.
MATTHES, S., OKRUSCH, M. & WEINELT, Wi. (1967): Das kristalline Grundgebirge des Vorspessarts.- in BACKHAUS, E. (1967): Exkursionsführer zur 88. Jahrestagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins vom 28. März - 1. April 1967 in Aschaffenburg.- Nachricht. d. Naturwissenschaftl. Museums d. Stadt Aschaffenburg, Heft 74, 113 S., Aschaffenburg.
MURAWSKI, H. (1992): "Nur ein Stein" Geologie des Spessarts.- 308 S., Museen der Stadt Aschaffenburg.
NEUBAUER, D. & REISS, W. (1967): Mineralien aus dem Spessart.- Der Aufschluss 18, S. 215 - 218, Heidelberg.
OKRUSCH, M., GEYER, G. & LORENZ, J. (2011): Spessart. Geologische Entwicklung und Struktur, Gesteine und Minerale.- 2. Aufl., Sammlung Geologischer Führer Band 106, VIII, 368 Seiten, 103 größtenteils farbige Abbildungen, 2 farbige geologische Karten (43 x 30 cm) [Gebrüder Borntraeger] Stuttgart.
SCHMELTZER, H. (1977): Bayern.- Mineralfundstellen Band 2, 227 S., München.WEINELT, W. (1962): Erläuterungen zur Geologischen Karte von Bayern 1:25000 Blatt Nr. 6021 Haibach.- 246 S., [Bayer. Geolog. Landesamt] München.
WEINELT, W. (1984) in WEINIG, H., DOBNER, A., LAGALLY, U., STEPHAN, W., STREIT, R. & WEINELT, W.: Oberflächennahe mineralische Rohstoffe von Bayern Lagerstätten und Hauptverbreitungsgebiete der Steine und Erden.- Geologica Bavarica 86, 563 S., [Bayerisches Geologisches Landesamt] München.
WILKE, H.-J. (1981): Hessen.- Mineralfundstellen Band 7, 2. Aufl., 239 S., [C. Weise] München.
 
 

Anhang:

Gedenkstein an der Brunnenstube
        Haibach
aufgenommen am 01.01.2008

Brunnenstube des Aschaffenburger Schlosses

Geht man an Steinbruch Wendelberg weiter nach Norden, so kommt man an einen Gedenkstein (siehe Foto oben), bevor man die ersten Häuser der Gemeinde Haibach erreicht. Nur wenige Meter weiter nordwestlich kann man über einen schmalen Pfad zur Brunnenstube in einer Senke gelangen.

Brunnenstube Schlosswasserleitung Quellfassung von 1525
aufgenommen am 01.01.2008

In der Brunnenstube ist eine Quelle in Sandstein gefasst worden. Dieses Wasser aus dem kristallinen Grundgebirge des Spessarts diente von 1525 an zur Versorgung des Schlosses in Aschaffenburg. Im Auftrag von Erzbischof Albrecht von Brandenburg wurde die Quelle gefasst und eine geschlossene Wasserleitung bis nach Aschaffenburg verlegt. Erst geb es Holz, später dann Tonrohre. Die Wasserleitung blieb in Teilen bis 1931 im Betrieb. In den 60er Jahren war die Brunnenstube verschüttet worden und sie wurde in den Jahren 2001/2002 wieder freigelegt und restauriert; daran war auch die Steinmetzschule in Aschaffenburg beteiligt (ADER 2020:24). Das erbischöfliche Wappen von 1525 aus Sandstein war so stark beschädigt, dass es erneuert wurde.

In den Gebäude links befinden sich alte Rohre aus der Wasserleitung zum Anschauen.

Diese Quelle ist eine der wenigen, leicht zugänglichen Quellen aus dem kristallinen Grundgebirge, die über einen langen Zeitraum dauerhaft Wasser liefern.
 


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