Xenolithe
aus dem Rhyolith (Quarzporphyr)
der Hartkoppe bei Sailauf
im Spessart

von Joachim Lorenz, Karlstein a. Main


Xenolith im Rhyolith
Gneis-Xenolith von etwa 10 x 15 cm Größe im Rhyolith der Hartkoppe. Der Xenolith
ist alteriert und somit sind insbesondere die Glimmer kaum mehrerkenbar. Fremdgesteins-
Einschlüsse in dieser Größe sind als selten anzusehen,
aufgenommen am einem Freistein am 17.07.2016



Gneis-Xenolith im Rhyolith
roher und infolge der Kluftfärbung sehr unscheinbarer und leicht
alterierter Gneis-Xenolith im Rhyolith, 
Bildbreite ca. 8 cm

Ab und zu - bis zu partienweise reichlich - finden sich cm bis kopfgroße, (auch m³-große wurden schon auf der 1. Sohle beobachtet) Einschlüsse des Nebengesteins als Xenolithe. Oft ist in den rötlichen Rhyolithpartien ein mm dicker Saum aus einer reichen Hämatit-Imprägnation zu beobachten. Sie umrahmen die Xenolithe, welche dann deutlich hervortreten. Größere Stück zerbrechen immer und können deshalb nur noch als Bruchstücke Eingang in die Sammlungen finden.

Xenolith im
          Rhyolith
angeschliffen und polierter, leicht alterierter Rhyolith mit einem
rundlichen Xenolith aus Amphibolit,
Bildbreite ca. 14 cm

Folgende, gut unterscheidbare Gesteine können beschrieben werden:
 


In der Umgebung solcher Einschlüsse und im Kontaktbereich lassen sich viele, regellos eingestreute und teils resorbierte Gneisstückchen und Biotit-Schüppchen beobachten. Seltener sind fast völlig aufgeschmolzene und resorbierte Xenolithe zu finden. Man erkennt sie an einem sich dunkel abhebenden, "wirren" Gefüge und reichlich Biotit. Ein verstärktes Auftreten von Fremdgesteinseinschlüssen wurde auf der 3. Sohle festgestellt.

Teil eines großen Xenolithen
Teil eines recht großen Gneis-Xenolith aus dem Rhyolith (links) mit sehr
reichlich Glimmer, 
Bildbreite ca. 16 cm

Xenolith im
        Ryholith
Rissiger Gneis-Xenolith im Rhyolith, Bildbreite ca. 15 cm,
aufgenommen am 09.05.2013

Gneisxenolith im Rhyolith
Großer, einförmig gerundeter Xenolith aus einem Gneis im Rhyolith,
Bildbreite 16 cm

Xenolith mit Reduktionshof
Gneis-Xenolith inmitten eines Reduktionshofs. Mit Ausnahme des Quarzes
sind alle anderen Bestandteile stark alteriert und gebleicht, 
Bildbreite 10 cm

Ebenfalls auf der 3. Sohle (Ostwand) wurden Xenokristalle aus Granat, Muskovit-Platten, grauem Quarz und seltener grauen, unzersetzten Feldspäten beobachtet. Kleine Biotit-Täfelchen sind als Xenokristalle weit verbreitet und praktisch im gesamten Bruch auffindbar.

Sedimentgesteine oder eine Schlotbrekzie konnte trotz intensiver Suche bis heute nicht nachgewiesen werden.

Bemerkenswert ist eine häufiger Gehalt an Uranmineralien (meist in Form von Autunit-Körnchen in oder um den Xenolith), auch dort, wo der Rhyolith und dessen Klüfte sonst keine radioaktiven Mineralien führen. Manchmal gesellt sich etwas violetter Fluorit oder Calcit hinzu. Nicht selten tritt auch nur mit der UV-Leuchte zu findender Powellit auf.

Im Bereich der Ostwand wurde erneut ein größerer Pegmatit-Xenolith gefunden. Der frische, kaum veränderte Pegmatit besteht aus cm-großen Quarzkörnern und Feldspatkristallen, in die bis zu 2 cm große Muskovit-Packete eingestreut sind. Dazwischen fand sich etwas schwarzer Turmalin als bis zu 1 cm lange Stengel. Granat konnte nicht nachgewiesen werden. Der Muskovit hat einen etwas dunklen Spiegel im Unterschied zu den frischen Muskoviten der sonst. Pegmatite. Plagioklase sind teilweise nur wenig verändert, was ebenfalls für einen größeren Körper spricht. Aufgrund des vorhandenen Materials muss von einer Masse von mind. 250 kg ausgegangen werden. Der Pegmatit fand sich noch mit anhaftendem Nebengestein, einem quarzreichen (in Lagen angereichert), gut gestreiftem, körnigem Gneis von heller Farbe, ohne Biotit ("Schöllkrippener Gneis").

Im Bereich des Kontaktes sind auch Brekzien aus zerriebenem Gneis zu beobachten, die man als Mylonite bezeichnen könnte.

Glimmerschiefer im Rhyolith
Xenolith aus Glimmerschiefer im Rhyolith,
Bildbreite 4 cm



Zurück oder zum Anfang der Seite